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Robin Philpot | ||||||||||||||||||||||
Ruanda 1994 - die inszenierte Tragödie | ||||||||||||||||||||||
Vorwort zur
deutschen Übersetzung 2003 hat der
kanadische Staatsbürger Robin Philpot (Jg. 1948), der
als Englischlehrer einige Jahre im frankophonen Afrika
gelebt hat, ein Buch mit dem Titel Ça ne sest
pas passé comme ça à Kigali (frei übersetzt: So
hat sich das nicht zugetragen in Kigali!) geschrieben,
das hier in einer deutschen Übersetzung von Klaus
Madersbacher vorgelegt wird. Diese basiert im
Wesentlichen auf der von Philpot selbst erstellten
englischen Fassung, die unter dem Titel Rwanda 1994:
Colonialism dies hard online verfügbar ist
(http://www.taylor-report.com/Rwanda_1994). Obwohl aus der
anglophonen Provinz Ontario stammend, hat sich Robin
Philpot nach seiner Rückkehr aus Afrika 1974 in der
frankophonen Provinz Québec niedergelassen und widmet
sich seither der Sache der Autonomiebewegung für
Québec, weil er die Form der Aktionen der Anglokanadier
gegen diese verurteilte. 1991 veröffentlichte er dazu
das Buch Oka: dernier alibi du Canada anglais. Dieser
Hintergrund ist für das Verständnis seines Engagements
gegen die in der anglophonen Welt verbreitete
offizielle Lesart der Ereignisse in Ruanda
1994 wichtig, von der hier vor allem die Rede ist. Er
schreibt: Obwohl scheinbar kein Zusammenhang
zwischen den beiden Büchern besteht, wenden sich beide
gegen allgemein akzeptierte und blind geglaubte
Auffassungen, die auf Vorurteilen und versteckten
politischen Hintergedanken beruhen. Philpot deckt
in diesem Ruanda-Buch die Verwicklungen einer Reihe von
Kanadiern in die hauptsächlich von den Vereinigten
Staaten von Amerika und vom Vereinigten Königreich
betriebene Politik zur Unterstützung des militärischen
Sieges der ruandischen Exil-Rebellen-Organisation
Ruandische Patriotische Front (RPF) auf. Da
dieser Sieg mit Kriegsverbrechen und anderen Verbrechen
gegen die Menschlichkeit erkauft wurde, verwundert nicht,
dass von dem Sieger und heutigen Herrscher in
Kigali Paul Kagame und seinen Verbündeten
zu denen auch die Bundesrepublik Deutschland gehört
eine Propaganda in die Welt gesetzt wurde, die
alle Schuld an den Massakern gegen die Tutsi-Bevölkerung
zwischen April und Juli 1994 einem geheimen Plan
extremer Hutu zuweist. Als das Buch
2003 erschien, hat es große Beachtung gefunden und Robin
Philpot wurde was nicht ausbleiben konnte - Opfer
zahlreicher Angriffe. Dabei wurde er völlig zu Unrecht
als Negationist verunglimpft, also als
jemand, der die Verbrechen gegen die Tutsi negiere, bzw.
leugne. Ich habe Robin
Philpot am 22. März 2003 bei einer Veranstaltung in
München kennen gelernt und war froh, dass endlich in
Nordamerika jemand völlig unabhängig von den
Ergebnissen meiner Studien zu fast identischen
Schlussfolgerungen gelangt ist wie ich. Ich habe ihm
damals mit Erleichterung versichert, dass ich mich nun
weniger allein fühle. Denn nun hatte auch
ein anderer Weißer die Darstellungen von
Ruandern bestätigt, die allgemein als parteilich und
negationistisch diffamiert worden waren. Das
Philpot-Buch aus dem Jahre 2003 hat nichts an Aktualität
verloren, da das RPF-Regime und seine Helfer noch immer
an der Version festhalten, die vom Internationalen
Strafgerichtshof für Ruanda mit Sitz in Arusha/Tansania
für offiziell erklärt wurde. Zum Glück
erlauben inzwischen eine Reihe von RPF-Dissidenten und
andere Zeugen, viele Arbeitshypothesen von Philpot zu
belegen. Denn seit der
französische Ermittlungsrichter Jean-Louis Bruguière am
17. November 2006 die Begründung für die Ausstellung
von Internationalen Haftbefehlen gegen 9 führende
Persönlichkeiten der heutigen Staatsklasse
und die Empfehlung, den Staatspräsidenten Paul Kagame
vor dem Internationalen Strafgerichtshof für Ruanda in
Arusha anzuklagen, vorgelegt hat, kann man mit Sicherheit
davon ausgehen, dass die RPF und nicht die mit
großem medialen Aufwand verdächtigten
Hutu-Extremisten - das Attentat vom 6. April
1994, bei dem die Präsidenten von Ruanda und Burundi,
Juvénal Habyarimana und Cyprien Ntaryamira, und die
wichtigsten Mitglieder der ruandischen Militärführung
ums Leben kamen, wodurch die Ruanda-Katastrophe im Sommer
1994 ausgelöst wurde, zu verantworten hat. Die ganze
Planungstheorie, wonach
Hutu-Extremisten seit langem einen
Tutsi-Völkermord geplant und vorbereitet hätten, ist
damit nicht mehr zu halten. Denn in der Tat: So hat
sich das nicht zugetragen in Kigali! Der Tod der
Tutsi ist ohne die Enthauptung zweier Staaten
und der Führung der ruandischen Armee, von der die
Extremisten ja nichts wissen konnten, nicht
denkbar. Und was fast immer vergessen wird: Die Tutsi
wären zu retten gewesen, aber der Sicherheitsrat der UNO
hat per Beschluss vom 21. April 1994 fast alle
UNO-Blauhelme abgezogen und damit die Inlands-Tutsi ihrem
Schicksal überantwortet. Dass zu gleicher Zeit von der
RPF Kriegsverbrechen in den von ihr beherrschten Gebieten
begangen wurden, wird offiziell noch immer geleugnet und
darf was gerade Florence Hartmann, die
langjährige Sprecherin der Chefanklägerin Carla Del
Ponte in ihrem Buch Paix et Châtiment (Frieden
und Sühne), Paris 2007, Flammarion, ISBN: 9782081206694,
321 S., dargelegt hat - auch heute noch nicht
untersucht werden. Ganz besonders
wichtig ist auch, dass die Witwe des gleichsam als
Kronzeugen der Anklage gehandelten in
diesem Buch ausführlich beschriebenen - «Jean-Pierre»
dem Arusha-Gericht dargelegt hat, dass ihr Mann Abubakar
Turatsinze ein Mitglied der RPF war und nach seinem
Seitenwechsel im Kampf gefallen sei, was man
mit gutem Gewissen als ein Todesurteil wegen
gefährlichen Wissens bezeichnen darf. Aufgrund der
Informationen über die Aussagen von «Jean-Pierre» hat
General Dallaire, der Befehlshaber der UNO-Blauhelme in
Kigali am 11. Januar 1994 ein Fax nach New York gesandt,
mit dem bis heute die These der Planung für einen
Tutsi-Völkermord durch extreme Hutu belegt
werden soll. Den Stein für
eine weltweite Medienkampagne zur Propagierung dieser
Planungsthese hatte ein Artikel von Philip Gourevitch in
der Mai-Ausgabe1998 des New Yorker mit der
Überschrift Das Genozid Fax ins Rollen
gebracht (Vgl. Kapitel 5). Heute weiß man aber, dass
auch dieses Fax manipuliert wurde. Das Original findet
sich nicht in den UNO-Akten, dort gibt es nur eine -
wahrscheinlich vom britischen Geheimdienst manipulierte
Kopie. Dabei ist wichtig, dass Joseph Bukeye,
dessen Fahrer Abubakar Turatsinze einst war, in Arusha am
8. September 2006 unter Eid bestätigt hat, der
Gesprächspartner von «Jean-Pierre», der belgische
Oberst Marchal, auf dessen Gesprächsbericht hin General
Dallaire das Fax am 11. Januar 1994 verfasst hat, habe
niemals etwas von 1000 Tutsi, die in zwanzig Minuten zu
töten die Hutu-Extremisten in der Lage seien, gehört. Diese
Passage muss, so Bukeye auf der Grundlage eines
Gesprächs mit Marchal, von irgendjemandem
in den Text des Dallaire-Fax vom 11. Januar 1994 eingefügt
worden sein. An Aktualität
hat insbesondere auch Teil 2 des Buches mit den
Schilderungen der Bücher von Personen, die man
insbesondere nach dem Buch von Pierre Péan Noires
fureurs et blanc menteurs (Schwarzer Zorn und
weiße Lügner) als weiße Lügner
apostrophieren kann, nichts verloren. Klaus
Madersbacher verdient großen Dank, dass nun dem
deutschen Leser das wichtige Buch von Philpot aus dem
Jahr 2003 zur Verfügung steht. Kennern der
französischen Sprache sei schon jetzt das Anfang Oktober
2007 von Robin Philpot veröffentlichte ergänzende Buch
empfohlen: « Rwanda: crimes, mensonges et
étouffement de la vérité » (Ruanda: Verbrechen,
Lügen und Vertuschung der Wahrheit) Montréal, Verlag
Les Intouchables, ISBN: 978-2-89549-298-6; 127 S.) Helmut Strizek Bonn, den
24.10.2007 |
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