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Robin Philpot | ||||||||||||||||||||||
Ruanda 1994 - die inszenierte Tragödie | ||||||||||||||||||||||
Kapitel
5: Ein Staatsstreich unter anderem Namen
alles auf Grund einer einzigen
kindischen Anschuldigung, dieses idiotische Schreiben ...
nachdem nahezu alle sogenannten Geheimnisse, die
angeblich an den Feind verraten worden sind, keinerlei
Wert haben. Émile Zola, Jaccuse An einem netten Tag im Frühling 1998
wurde Philip Gourevitch, Journalist beim New Yorker, von
seinem Faxgerät unterbrochen. Ein unbekannter Informant
sandte ihm überraschend die Kopie eines Dokuments, das
Reporter und Fahnder schon seit Jahren aufzuspüren
versucht hatten. Es handelte sich dabei um die Antwort
des New Yorker Büros der UNO-Friedensoperationen auf das
Fax, das General Roméo Dallaire am 11. Januar 1994
gesendet hatte, angeblich um die UNO-Behörden vor einem
unmittelbar bevorstehenden Genozid in Ruanda zu warnen. In seinem sehr gefeierten Artikel
Das Genozidfax im New Yorker und später noch
einmal in seinem Buch 54 versuchte Gourevitch
aufzuzeigen, dass die Führung der UNO wusste, dass ein
Genozid bevorstand, da Dallaire sie ausdrücklich gewarnt
hatte, nachdem er die glaubwürdige Information von einem
großen Fisch namens Jean-Pierre
bekommen hatte. Er versuchte auch nachzuweisen, dass die
selben Führungskräfte der UNO nichts unternahmen außer
Präsident Habyarimana und die ausländischen Botschaften
in Kigali zu informieren. Kurz gesagt hatte ein in
Dallaires Worten sehr, sehr wichtiger
Regierungspolitiker Dallaire mit einem führenden
Kader der Präsidentenpartei MRND und deren Miliz in
Kontakt gebracht. Von seinem schlechten Gewissen geplagt
hatte sich Jean-Pierre entschlossen, die
Sache auszuplaudern. Laut dessen Geschichte planten ruandische
Führer, einen Bürgerkrieg durch die Ermordung
bestimmter Politiker und belgischer Truppen zu
provozieren. Der Informant Jean-Pierre
vermutete anscheinend, dass die gleichen Führer Listen
von Tutsis erstellten, um diese zu beseitigen. Er sagte
auch, er könne mit seiner kleinen Mannschaft bis zu
2.000 Tutsis in zwanzig Minuten umbringen. Waffen seien
in ganz Kigali versteckt und könnten sogar im
MRND-Hauptquartier gefunden werden. Als Gegenleistung
für diese Information verlangte der geheimnisvolle
Jean-Pierre nur UNO-Schutz für sich und
seine Familie. Das war also der große Fund, der erste
dokumentarische Beweis aus der Zeit vor dem April 1994,
der ans Tageslicht kam. Endlich gab es ein Stück Papier,
das die Existenz eines umfassenden Plans zur Ausrottung
der ruandischen Tutsis belegte, gerade wie es
überwältigende Beweise betreffend die Absichten der
Nazis gab, die Juden auszurotten. Außerdem waren
UNO-Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali und sein
Nachfolger Kofi Annan, damals Leiter der
Friedensoperationen, voll informiert über den
bevorstehenden Genozid. Statt sofort zu handeln, wie es
das Fax offensichtlich nahe gelegt hätte, zogen beide,
Boutros-Ghali und Kofi Annan es vor, typisch für die
UNO-Bürokratie untätig zu bleiben. Sie informierten
nicht einmal den UN-Sicherheitsrat. Aufgrund ihrer
Verworfenheit stand die internationale Gemeinschaft
Monate später unvorbereitet der Apokalypse gegenüber. Dank der unerschrockenen Nachforschungen
Philip Gourevitchs ist die Wahrheit ans Licht gekommen
und wir alle sollten uns vielmals für unsere
Untätigkeit während des Genozids entschuldigen, der so
klar vorausgesagt worden war. Erfreulicherweise haben
sich Präsident Clinton und seine Außenministerin
Madeleine Albright für uns entschuldigt, als sie 1998
Zentralafrika besuchten. So weiß es die richtige und
angemessene Geschichte, aber was geschah wirklich? Weder General Dallaire noch ich
trafen jemals diesen berühmten Jean-Pierre, sagte
mir der im Fax erwähnte sehr, sehr wichtige
Regierungspolitiker in einem Interview in Brüssel.
Ich informierte Dallaire über diese Geschichte,
die ich gehört hatte und über den Informanten. Dallaire
schickte einen seiner Adjutanten zu ihm. Nach zwei Tagen
kam er und sagte mir, sie hätten ein paar Gewehre
gefunden. Die UNO stellte keinen Schutz für ihn zur
Verfügung. Dieser so wichtige Regierungspolitiker
war Faustin Twagiramungu, Vorsitzender der
Oppositionspartei MDR und designierter
Ministerpräsident. Für Herrn Twagiramungu offenbart die
Geschichte des Jean-Pierre eine ungeheuerliche Verachtung
für Afrika und die Afrikaner. Ich informierte die
UN-Mission in Ruanda, sprach aber nie von Massakern oder
Ausrottung der Tutsis. Daraufhin wird ein Fax nach New
York gesendet mit einem Hinweis auf die Ausrottung von
Tutsis. Niemand hat mit mir darüber gesprochen. Außer
ein paar Worten von Dallaire hörte ich einige Jahre lang
nichts mehr davon. 55 Am 25. Februar
1998 sagte General Dallaire in Arusha unter Eid aus, dass
er Jean-Pierre niemals getroffen hat. Jean-Pierres richtiger Name war Abubakar
Turatsinze. Er war von der MRND als Fahrer angestellt
worden, hauptsächlich weil er Moslem war und deshalb
wahrscheinlich nicht betrunken fahren würde. Da
Jean-Pierre ein guter Redner war und bei
jungen Leuten gut ankam, bekam er von der MRND einige
Aufgaben in diesem Bereich. Nachdem aber
Jean-Pierre im November 1993 unter Verdacht
geriet, Informationen an andere weitergegeben zu haben,
feuerte ihn die MRND. Bald darauf informierte
Jean-Pierre indirekt Faustin Twagiramungu,
den Vorsitzenden der wichtigsten Oppositionspartei, dass
ihn die Führer der MRND ermorden lassen wollten. Seine
Glaubwürdigkeit für diese Behauptung stützte sich auf
seine Anstellung bei der MRND, obwohl er schon vor zwei
Monaten entlassen worden war. Faustin Twagiramungu
vermutete eine Falle, um einen Konflikt zwischen seiner
Partei und Präsident Habyarimanas MRND zu provozieren.
Er war sich auch der Gefahr bewusst, die in der
Weiterverbreitung unbegründeter Anschuldigungen lag. Er
fühlte sich also veranlasst, die UNO-Mission zu
informieren, die für die Untersuchung derartiger
Berichte zuständig war. Roméo Dallaire schickte den belgischen
Kommandanten von UNAMIR im Bereich Kigali, Colonel Luc
Marchal los, um Jean-Pierre am Abend des 10.
Januar zu treffen. Luc Marchal glaubte
Jean-Pierres Geschichte sofort. Eilends
überbrachte er die Information Dallaire, der das
berühmte Fax schickte, ohne sich um eine weitere
Untersuchung der Geschichte zu kümmern. Die Vertreter der richtigen und
angemessenen Geschichte vergessen unweigerlich zu
erwähnen, dass der wichtigste Grund für Dallaires
dringendes Fax nach New York darin lag, dass er
Anweisungen von seinen Vorgesetzten bekommen wollte. Das
war ganz und gar verständlich. Dallaire hatte keine
Erfahrungen in diesem Bereich, er hatte Bedenken
hinsichtlich der Glaubwürdigkeit des Informanten und er
vermutete eine Falle. Hier die Stellen in dem Fax, die
bewusst aus der richtigen und angemessenen
Geschichte herausgelassen worden sind. DIESES HAUPTQUARTIER HAT
KEINE UNO-ERFAHRUNG MIT DERARTIGEN ANGELEGENHEITEN UND
ERSUCHT DRINGEND UM ANWEISUNGEN. DER BEFEHLSHABER (Dallaire) HAT
AUFGRUND DES PLÖTZLICHEN MEINUNGSUMSCHWUNGS DES
INFORMANTEN SCHWIERIGKEITEN, DIE INFORMATION UNBEDENKLICH
ZU FINDEN. DIE MÖGLICHKEIT EINER FALLE KANN
NICHT GÄNZLICH AUSGESCHLOSSEN WERDEN; ES KÖNNTE SICH UM
EINE VERSCHWÖRUNG GEGEN DIESE SEHR WICHTIGE POLITISCHE
PERSÖNLICHKEIT HANDELN. Für Dallaire und Marchal war es völlig
normal, Anweisungen von ihren Vorgesetzten anzufordern.
Marchal war in Ruanda seit Ende November einen
Monat. Dallaire war Ende Oktober angekommen zwei
Monate. Wie hätte einer der beiden den Wahrheitsgehalt
einer Detailinformation über die politischen Parteien in
einem Land beurteilen können, von dem sie nur wenig
wussten und in dem alles in einer Sprache abgehandelt
wurde, die sie nicht verstanden? Am nächsten Tag bekam Dallaire von seinen
Vorgesetzten in New York ein Fax mit der Anweisung,
Präsident Habyarimana zu informieren und ihn bezüglich
des Risikos zu warnen, das die bewaffneten Milizen bei
der Durchsetzung des Arusha-Abkommens darstellten. Sie
legten ihm weiters nahe, die gleiche Nachricht auch den
wichtigeren ausländischen Botschaften in Kigali zukommen
zu lassen. Nichts von dem, was Jean-Pierre
vorhergesagt hatte trat ein. Hätte er von Plänen
gesprochen, Präsident Habyarimana zu ermorden, wäre
seinen Vorhersagen vielleicht größere Beachtung
geschenkt worden. Von dem bevorstehenden Mord ist
allerdings keine Rede. Deshalb erscheinen die Anweisungen
von Dallaires Vorgesetzten einfach, vernünftig und
klug. Der sehr, sehr wichtige
ruandische Politiker, Faustin Twagiramungu glaubt, dass
kein Wort an der Jean-Pierre-Geschichte
stimmt und dass von der Planung eines Genozids keine Rede
sein kann. Genau das teilte er auch Philip Gourevitch
mit, noch vor Erscheinen des
Genozid-Fax-Artikels im New Yorker und ehe
Gourevitch sein Buch über die ruandische Tragödie
veröffentlichte. Der Redakteur des New Yorker erwähnte
ihn nicht einmal, obwohl er im Mittelpunkt des Geschehens
gestanden war. Hat Jean-Pierre einfach
versucht, mit Information zu einem Gegengeschäft zu
kommen? Wollte er ein Visum für die Vereinigten Staaten
von Amerika oder Kanada? Was auch immer dahinter steckt,
seine Geschichte gleicht so vielen anderen Geschichten in
allen Ländern der Erde. Es ist die Geschichte des
Sekretärs, Fahrers oder Telefonvermittlers, der für
wichtige und mächtige Leute arbeitet und seine Rolle und
Position aufbauscht, um Einfluss, Bekanntheit und
manchmal auch finanziellen Gewinn zu erreichen.
Die Geschichte Jean-Pierres
ist gelinde ausgedrückt zweifelhaft, aber was kann
gesagt werden über den Inhalt von Dallaires Fax und die
Fragen, die es aufwirft? Was über Vorbereitungen zur
Ausrottung der Tutsis? Was über bewaffnete Milizen und
politische Morde? Was über Präsident Habyarimanas
Verlust von Kontrolle über Elemente in seiner eigenen
Partei? Und was über die Listen? Das gesamte Bild ist
sehr düster. Faustin Twagiramungu hatte niemals etwas
von Absichten gehört, die Tutsis auszurotten, wie
Jean-Pierre sie Colonel Luc Marchal im Detail
beschrieb. 56 Abubakar Turatsinze alias
Jean-Pierre wusste zweifelsohne, dass ein
ruandischer Politiker wie der designierte
Ministerpräsident Faustin Twagiramungu mit der RPF und
deren Taktik ebenso vertraut war wie mit den anderen
politischen Formationen Ruandas. Ihm konnte nicht so
leicht etwas vorgemacht werden. Andererseits waren Luc
Marchal und Roméo Dallaire, die erst ins Land gekommen
waren, viel leichtgläubiger. Der belgische
Friedenserhalter schrieb später, wie er der
beachtlichen Propaganda der RPF auf den Leim gegangen
war 57 seit den Verhandlungen von
Arusha. Pro-RPF-Publikationen strotzten vor
Anschuldigungen ähnlich den von Jean-Pierre
erhobenen. Ziel der RPF war es, die westliche
öffentliche Meinung darauf vorzubereiten, die
Wiederaufnahme des Krieges zu akzeptieren und zu
unterstützen, da die RPF niemals auf demokratische Weise
an die Macht kommen würde. In der Zeit vor dem Treffen
zwischen Jean-Pierre und Luc Marchal waren in
pro-RPF-Publikationen wie zum Beispiel Isibo 58
Artikel zu finden, die den Beschreibungen
Jean-Pierres entsprachen. Neun Jahre nach den
Ereignissen und ungeachtet langer und ausführlicher
Verhandlungen gegen wegen Genozids Angeklagte in Arusha
und wo auch immer wurde immer noch kein einziger Beweis
für die Planung und das Vorhaben gefunden oder
präsentiert, die ruandischen Tutsis auszurotten. Philip
Gourevitch, einer der wichtigsten Anfeuerer der RPF
bestätigt das ausdrücklich, indem er darauf besteht,
dass sein Genozid-Fax von Dallaire der
wichtigste dokumentarische Beweis eines Ausrottungsplans
ist. Was war mit den Waffen und den bewaffneten
paramilitärischen Milizen in Kigali und anderen Orten?
Weithin war bekannt, dass Banden von Jugendlichen mit
Waffen versorgt und als Mitglieder politischer Parteien
oder Milizen vorgeführt wurden. Diese leichten Waffen
einschließlich Granaten waren auf öffentlichen Märkten
zu bekommen. Es gab auch einige Diskussionen über die
Möglichkeit, die Bevölkerung der Gebiete zu bewaffnen,
die in der Nähe der von der RPF besetzten Territorien
lagen, die für Überfälle benutzt wurden. Es kam zu
keiner Entscheidung. Kämpfer der RPF hatten auch Kigali und
andere wichtigen Zentren in Ruanda unterwandert. Diese
Kampfgruppen besaßen Waffen und scheuten sich nicht,
diese zu zeigen und zu benützen. Mit der Zunahme von
Waffen in den urbanen Gebieten vermehrten sich auch die
Gerüchte über Waffen und Munition. Die Menschen
fühlten sich immer mehr dazu gedrängt, alle
erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um ihre eigene
Sicherheit aufrecht erhalten zu können. Infolgedessen
vermehrten sich Waffen aller Art in Kigali und in ganz
Ruanda. Diese Entwicklung war in der Tat ein weiteres
Symptom - sichtbarer und bedrohlicher für den
Verfall der ruandischen Gesellschaft, hervorgerufen durch
die Auswirkungen von Krieg und aufgezwungenen neuen
wirtschaftlichen und politischen Modellen. Roméo Dallaires UNAMIR hätte die Aufgabe
gehabt, die Milizen und RPF-Kämpfer in ganz Ruanda,
besonders in Kigali zu entwaffnen. Für den Erfolg dieser
Mission hätte die ruandische Bevölkerung Vertrauen in
Fairness und Überparteilichkeit der Truppe und ihres
Kommandanten haben müssen. Leider wurde offenkundig,
dass die UNO-Truppe und ihr Kommandant General Dallaire
auf Seiten der RPF-Invasionsarmee standen. Es ist schwer, das tiefgründige
Misstrauen der Ruander gegenüber UNAMIR zu verstehen,
ohne sich mit einem Vorfall zu beschäftigen, der schon
vor deren Ankunft stattgefunden hat. Am 21. Oktober 1992
Dallaire traf am 22. Oktober ein wurde der
erste demokratisch gewählte Hutu-Präsident im
benachbarten Burundi brutal von Tutsi-Offizieren
ermordet, die in der burundischen Armee das Sagen haben.
Ndadayes Ermordung wurde von pro-RPF-Tutsis in Ruanda
freudig begrüßt. Kurz danach verstärkte die RPF ihre
Beziehungen zur burundischen Junta, besonders in
militärischer Hinsicht. Burundi war für uns ein
Beispiel, sagte ein Ruander in Montreal zu mir.
In Burundi gab es einen gewählten Präsidenten.
Wir alle dachten, dass es so etwas auch in Ruanda geben
könnte. Vielleicht könnten wir es so machen wie die
Menschen in Burundi. Aber Melchior Ndadayes Ermordung
brachte unsere Hoffnungen zum Erliegen und verschärfte
die ethnischen Spannungen in Ruanda. Wir erkannten
deutlich, dass die Tutsis keine demokratische
Gesellschaft wollten. Von da an begannen auch die
Oppositionsparteien die Befürchtungen von Präsident
Habyarimanas Partei zu teilen. Wir befürchteten nicht
nur, dass die Tutsis an die Macht kämen. Wir
befürchteten auch die Art und Weise, in der sie Ruanda
beherrschen wollten. Der Mord an Ndadaye und die Massaker
in Nordruanda seit der Invasion am 1. Oktober 1990 gaben
uns eine ziemlich genaue Vorstellung darüber, was sie
vorhatten. Wenn ich jetzt zurückblicke und sehe, was die
RPF gemacht hat, kann ich sagen, dass unsere
Befürchtungen wohl begründet
waren. Auf die Ermordung des burundischen
Präsidenten hin flüchteten 375.000 Hutus nach Ruanda,
wo sie auf eine Million interner Flüchtlinge stießen,
die durch den Krieg seit 1990 vertrieben worden waren.
Zur gleichen Zeit trafen sich RPF und burundische
Militärführer, um ihre Aktivitäten zu koordinieren und
in Burundi lebende ruandische Tutsis dazu zu bewegen, der
Armee der RPF beizutreten. 59 Die UNO-Friedenstruppen mit ihrem großen
belgischen Kontingent trafen also in Ruanda zu einem
Zeitpunkt ein, an dem Misstrauen und Argwohn gegenüber
der RPF und ihren hauptsächlich aus Tutsis bestehenden
Anhängern einen Höhepunkt erreicht hatte. Ihre Ankunft
fiel auch zusammen mit dem Abzug der französischen
Truppen, auf welche die Anti-RPF-Parteien gezählt
hatten. So ersetzten belgische Truppen, die als pro-RPF
gesehen wurden französische Truppen, die für
pro-Habyarimana gehalten wurden. Der erste wichtige Auftritt der UNO-Truppe
mit mehr als 400 belgischen Soldaten war die Eskortierung
eines Verbandes von 600 bewaffneten RPF-Soldaten vom
RPF-Hauptquartier in Mulindi nach Kigali. Sie hatte auch
deren Einzug einige Male beschrieben als
triumphierend in das
Parlamentsgebäude in Kigali zu überwachen, das Conseil
national du développement (CND). Diese Operation
unter dem Titel Clean Corridor hinterließ
das Bild einer belgisch dominierten UNAMIR, welche die
Invasionsarmee zu einer symbolischen wie strategischen
Position in der Hauptstadt des Landes geleitete. Sofort
nach ihrer Ankunft zogen RPF-Soldaten Schützengräben
rund um das Gebäude nicht gerade eine Geste, die
einen friedlichen Übergang signalisierte. Das Bild der pro-RPF-UNO-Mission deckt
sich mit den meisten Beobachtungen, die nach der
Tragödie gemacht worden sind. Beide der
Kommandant Roméo Dallaire und die UNAMIR-Truppe standen
in einem inakzeptablen Naheverhältnis zu der RPF. Roméo Dallaire stand der RPF
sehr nahe, sagte Gilbert Ngijol, politischer
Assistent von Jaques-Roger Booh-Booh. Er ließ zu,
dass die RPF Waffen bekam. Er gestattete, dass
UNAMIR-Truppen RPF-Soldaten ausbildete. Truppen der
Vereinten Nationen stellten Logistik für die RPF zur
Verfügung. Sie versorgten sie sogar mit Nahrung. Der Sonderbotschafter des
UN-Generalsekretärs für Ruanda, Jaques-Roger Booh-Booh
bestätigte das in einem Interview, das er nach
zehnjährigem Schweigen über Ruanda Afrika International
gab. In seinem Einsatzgebiet vernachlässigte er
seine Pflicht als militärischer Befehlshaber und mischte
sich in die Politik ein; er verletzte den Grundsatz der
Überparteilichkeit von UNAMIR und wurde objektiv zum
Verbündeten einer der Konfliktparteien. 60
Ein in Frankreich lebender ruandischer
Flüchtling erinnerte sich daran, dass Roméo
Dallaire sich häufig im Haus von Hélène Pinske
aufhielt, einer Frau aus Quebec, die mit einem
Tutsi-Minister namens Landoald Ndasingwa verheiratet war.
Während Landoald wusste, dass die Minderheit niemals auf
demokratische Weise die Hutu-Mehrheit beherrschen konnte,
hielt Hélène nicht mit ihrer Hoffnung hinterm Berg,
dass die RPF siegen würde. Mit dem Willen Gottes
werden wir siegen, sagte sie, als die RPF Kigali
erreichte. Laut James K. Gasana, ruandischer
Verteidigungsminister bis Juli 1993, verhielt sich die
UNAMIR gerade wie eine weitere militärische Gruppierung.
Sie (UNAMIR) war immer
äußerst entgegenkommend gegenüber der RPF und stimmte
sogar zu, dass diese Holz aus Mulindi (RPF-Hauptquartier
in Nordruanda) bezog, obwohl es genügend Holz in der
Nähe von Kigali gab. Diese von UNAMIR-Friedenstruppen
begleiteten Versorgungstransporte boten der RPF
Gelegenheit, Untergrundkämpfer und neue Rekruten vom
Norden des Landes nach Kigali einzuschleusen. Auf diese
geheime Zusammenarbeit ist auch die Schließung einer
Landebahn des Kanombe-Flughafens auf Verlangen der RPF im
Januar 1994 zurückzuführen, auf der Landungen und
Abflüge über Kigali geführt werden konnten. 61 Die Schließung dieser Landebahn des
Flughafens von Kigali hatte zur Folge, dass Flugzeuge
Kigali nur mehr aus einer Richtung anfliegen konnten.
Dadurch wurde der Mord an Präsident Habyarimana
wesentlich erleichtert, der am 6. April 1994 in Kigali
landen hätte sollen. Sogar wenn Roméo Dallaire, Luc Marchal,
Jaques-Roger Booh-Booh und andere die zunehmende
Machtübernahme durch die RPF verhindern und diese
entwaffnen hätten wollen, agierten doch die
ausländischen Botschaften in Kigali, als wäre die RPF
bereits an der Macht. Führende Mitarbeiter der
Präsidentenpartei MRND bekamen vor dem 6. April 1994
laufend unmissverständliche Botschaften, dass Präsident
Habyarimana zu gehen habe. James Gasana betont, dass
aus diplomatischer Sicht die meisten die
Beziehungen Ruandas mit westlichen Ländern und besonders
mit den Vereinigten Staaten von Amerika betreffenden
Angelegenheiten mit Paul Kagame im RPF-Hauptquartier in
Mulindi abgehandelt wurden. 62 Nicht
genug, auch der Internationale Währungsfonds IMF folgte
diesem Beispiel. Dieser berief Treffen im Hauptquartier
der Invasionsarmee in Mulindi ein und erwartete, dass die
Regierung Habyarimana Vertreter dorthin
sandte. Es ist ziemlich egal, ob Roméo Dallaire
und seine UNO-Mission Befehle der UNO in New York
ausführten, der Ruanda Patriotischen Front RPF keinerlei
Unannehmlichkeiten zu bereiten, oder ob sie sich einfach
der Politik der westlichen Botschaften, besonders jener
der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika
anschlossen. Für die Auswirkungen auf die Menschen in
Ruanda spielte das keine Rolle. Um die UN-Friedenstruppen in die Lage zu
versetzen, sowohl Milizen als auch RPF-Untergrundkämpfer
entwaffnen zu können, hätte ein Abkommen über die
Vorgangsweise ausgehandelt werden müssen. Zu einem
solchen Abkommen kam es nicht. Noch wichtiger wäre
gewesen, hätten die UN-Mission und ihr Kommandant über
jeden Zweifel erhabene Neutralität und Eindeutigkeit in
ihren Bemühungen gezeigt, beide Kampfparteien völlig
und gleich zu entwaffnen. Dass sie das tun würden oder
könnten glaubte 1994 niemand, und niemand glaubt das
jetzt. Nachdem die UN-Friedenstruppen weder
willens noch fähig waren, Milizen und eingeschleuste
Untergrundkämpfer zu entwaffnen, konnten sie auch nicht
verhindern, dass die Präsenz paramilitärischer
Gruppierungen die eskalierenden anarchischen Zustände
verschlimmerte, die von Januar bis April 1994 Ruanda
zunehmend bedrängten. Was ist nun mit den Listen, von denen
Jean-Pierre sprach? Faustin Twagiramungu, der
die erste angelobte Regierung nach der
RPF-Machtübernahme anführte, weist Geschichten über
Listen zurück und sagt, die einzigen Listen, die er je
gesehen habe, umfassten nicht mehr als ein paar hundert
Namen. Ein paar hundert Namen auf Listen belegen in
keiner Weise die Absichten einer Gruppe, einen großen
Teil der ruandischen Bevölkerung auszurotten. Die
Leute sollten vorsichtig sein angesichts zweifelhafter
Dokumenten, die in bestimmten Büchern hinterlegt
werden, 63 erklärte er als Zeuge vor
dem belgischen Senat. Nichts könnte normaler oder legitimer
für eine in einen Krieg verwickelte Regierung sein, als
die Namen der Leute zu erfassen, die verdächtig sind,
für den Feind zu spionieren. Zum Beispiel sollten wir
uns an die amerikanischen Kampagnen im Ersten Weltkrieg
erinnern. Das hochoffizielle Creel-Komitee forderte
Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika auf, Leute zu
denunzieren, von denen man vermutete, sie würden
Sympathien für die Deutschen hegen. Nennt den
Mann, der pessimistische Geschichten verbreitet,
vertrauliche militärische Informationen enthüllt oder
sucht, den Frieden propagiert oder unsere Anstrengungen,
den Krieg zu gewinnen herabsetzt. Senden Sie die Namen
solcher Personen, seien sie auch in Uniform, an das
Justiz-Department in Washington. 64 Vor
nicht so langer Zeit gab John Warner, Senator von
Virginia, in der Larry King-Show auf CNN am 7. November
2001 folgende Anweisung: Denken Sie, Sie sind
selbst ein Agent. Nicht einer, der seinen Nachbar
ausspioniert, aber einer, der vernünftig alles
berichtet, was verdächtig erscheint. 65
Welches im Krieg befindliche Land hat
keine Listen möglicher Spione geführt? Derartige
Vorgangsweisen beweisen keineswegs, dass es Absichten
gibt, einen Teil der Bevölkerung auszurotten.
Wie und warum wurde das sogenannte
Genozidfax zu einem wesentlichen Bestandteil der
richtigen und angemessenen Geschichte? Roméo
Dallaires Fax an seine Vorgesetzten in New York blieb
mehr oder weniger vertraulich bis November 1995, als es
im Londoner Observer erwähnt wurde. Eine Kopie davon
erschien in einer belgischen Publikation und verschiedene
Fragen über seinen Inhalt wurden während der
Untersuchung des belgischen Senats gestellt. Obwohl
niemand über eine Kopie der Antwort aus dem
UN-Hauptquartier in New York verfügte, war deren Inhalt
bekannt. Für den ehemaligen UNO-Generalsekretär
Boutros-Ghali ist diese Geschichte mit dem Fax
reichlich übertrieben. Es hat nicht nur ein Fax gegeben.
Täglich gingen bei der UNO Faxe ein `Wir haben von einer
geplanten Verschwörung gehört.´ Er fügte hinzu,
dass im Fall von Verschwörungen die Mitglieder des
UN-Sicherheitsrats viel besser informiert waren als der
UNO-Generalsekretär, da sie im Gegensatz zur UNO über
Geheimdienste verfügten. Außerdem weigern sie
sich, ihre Informationen weiterzugeben! 66
Ende 1997 und Anfang 1998 standen die
Vereinigten Staaten von Amerika unter starkem Beschuss
wegen ihrer Rolle in der ruandischen Tragödie und im
Kongo. Hearings im französischen Parlament und im
belgischen Senat führten zu ärgerlichen Schlagzeilen
und richteten Angriffe gegen die Clintonregierung. Im
Frühjahr 1998 wollte das Congresskommittee für
internationale Beziehungen die Regierung zur Untätigkeit
Washingtons während der Tragödie in Ruanda 1994
befragen. Weder Außen- noch Verteidigungsministerium
geruhten zu den öffentlichen Befragungen zu erscheinen.
Ihre Weigerung verärgerte Mitglieder des
Congresses. Erstaunlicherweise setzte sich Philip
Gourevitchs Faxgerät gerade in diesem Moment in Betrieb
und spuckte die so hart gesuchte Antwort der UNO an
General Roméo Dallaire aus. Gourevitch publizierte diese
Sensationsnachricht im New Yorker genau in
der Woche, in der dieses Hearing in Washington über die
Rolle der Vereinigten Saaten von Amerika in der Region
der Großen Seen in Afrika abgehalten werden sollte. Hier
die Erklärung Gourevitchs für diese Angelegenheit:
Nachdem er den UN-Sprecher Fred Eckhard in dem Sinn
zitiert hatte, dass die UNO wieder einmal einen
Tritt in den faulen Hintern gekriegt hat schreibt
Gourevitch, dass jemand mit Zugang zu den
UNO-Unterlagen anderer Meinung war als Eckhard, und eines
Tages spuckte mein Fax eine Kopie des vergeblich
gesuchten ... 67 Die Leute haben Herrn Gourevitch nicht
gefragt, wie und warum gerade er zu dieser fehlenden
Kopie gekommen ist, und er hat es uns freiwillig gesagt,
da es zweifelsohne von seinem Schwager Jamie Rubin kam,
Madeleine Albrights Presseattaché und rechter Hand. Jamie Rubin ist der Mann, der im März
1996 Auftrag Washingtons einen Plan entwickeln sollte, um
die Bestellung von Boutros Boutros-Ghali für eine zweite
Amtsperiode als UNO-Generalsekretär zu verhindern. Er
verfügte über Kontakte zu allen Medien in Washington
und New York und zögerte nie, diese zu nützen, um
Informationen zu verbreiten, die Boutros-Ghalis Position
innerhalb der UNO schädigten. Seine Leitstrategie war
allerdings, Madeleine Albright zu beschützen und zu
fördern. 68 Darüber hinaus bestätigte Jamie
Rubin seine enge Beziehung zu Philip Gourevitch
gegenüber dem Reporter und Redakteur der New York Times
Howard French. In einer Presseinformation im Jahr 1997,
als er Madeleine Albright in Ruanda und im ehemaligen
Zaire begleitete, sagte er zu French: Ein großer
Teil meiner Informationen kommt aus einer noch besseren
Quelle (als den US-Geheimdiensten), und er kommt direkt.
Philip Gourevitch ist der Freund meiner Schwester. 69
Außenministerium und Außenministerin
Madeleine Albright steckten wegen Ruanda in der Klemme.
Der beste Weg, um die Angriffe abzulenken, war die
Abschiebung der Verantwortung auf die Vereinten Nationen
und Boutros-Ghali. Gleichzeitig konnten sie Kofi Annan
beibringen, dass auch er an einer kurzen Leine lag. Annan
war zu dieser Zeit für die UNO-Friedensmissionen
zuständig. Der der Fax-Geschichte zugedachte Dreh war
einfach, dass wir in Washington nicht schuldig
sind, eine mörderische Invasionsarmee unterstützt zu
haben, die Tod und Vernichtung in ganz Zentralafrika
verbreitet hat. Es waren diese inkompetenten
UNO-Bürokraten und besonders dieser Generalsekretär,
die nicht die offenbar notwenigen Schritte gesetzt haben,
um diese furchtbaren Genozidäre an der Ausführung ihrer
bösartigen Pläne zu hindern. Sie taten einfach nichts,
obwohl sie den unzweifelhaften dokumentarischen Beweis
für einen geplanten Genozid in ihren Händen hatten. Sie
haben nicht einmal die internationale Gemeinschaft
informiert. Das ist im Wesentlichen, was Philip
Gourevitch im Mai 1998 im New Yorker geschrieben
hat. Die Washingtoner Strategie, die eigenen
Übeltaten zu verstecken, ist wohl erprobt. Als 2002 der
Krieg gegen Irak vorbereitet wurde, verkündete
Washington eine ähnliche Botschaft: Wir wollen
Irak nicht zerstören, das Land übernehmen und ein
amerikanisches Marionettenregime einsetzen. Aufgrund der
UNO-Resolutionen mussten wir so vorgehen. Leider war die Strategie Washingtons sehr
erfolgreich, obwohl sie keiner Analyse standhält. Die
Macht der Vereinten Nationen ist sehr beschränkt. Der
CIA allein gibt in zehn Tagen mehr aus als die UNO in
einem Jahr: 1,2 Milliarden Dollar. 70 Ramsey
Clark weist darauf hin, dass seit dem Ende des
Kalten Kriegs die Vereinigten Staaten von Amerika
dermaßen dominant in der UNO sind, dass diese fast ihr
Werkzeug ist - ein kleines Werkzeug, und sie haben einen
Haufen größere wie ihre Bomben und Flugzeuge, mit denen
sie die ganze Erde bedrohen.
In seinem Fax vom 11. Januar berichtete
Roméo Dallaire, dass laut Jean-Pierre Präsident
Habyarimana nicht alle Elemente seiner alten
Partei/Fraktion unter voller Kontrolle hatte. Er
hätte schreiben können, vielleicht schreiben sollen,
dass der Präsident keinerlei Kontrolle mehr über das
Land hatte. Die Macht, Entscheidungen betreffend
Ruanda zu fällen, lag jetzt überall, nur nicht in den
Händen von Ruandern in Kigali. Zwischen Oktober 1990 und
6. April 1994 hatten ausländische Mächte unter Führung
der Vereinigten Staaten von Amerika effektiv die Ruander
entmachtet, die 35 Jahre lang am Aufbau eines
Staatsapparats und einer Gesellschaft gearbeitet hatten,
die relativ gut funktionierten und den Bedürfnissen und
Bestrebungen der Menschen in Ruanda gerecht wurden.
Die sogenannten Geberinstitutionen hatten
beschlossen, dass die wirtschaftliche Struktur geändert
werden müsse. Ein starker Staat mit Tendenz zur
Intervention sollte zu einer kleinen Verwaltungseinheit
umgestaltet werden, auch wenn das soziale Umbrüche und
Machtverlust für die Hutu-Mehrheit zur Folge hatte. Als
nächstes kam das politische Modell, aufgenötigt von den
westlichen Mächten, unter deren Nasen und mit deren
Unterstützung das Land überfallen worden und noch immer
von einer feindlichen fremden Armee besetzt war. Die
selben Mächte zwangen dann die Regierung Ruandas, sich
hinzusetzen und die Übergabe der Macht an die
Invasionsarmee zu verhandeln, die bestenfalls eine kleine
Minderheit der Bevölkerung von Ruanda repräsentierte. Die Zeit verging und die Okkupationsarmee
besetzte weiterhin neue Gebiete. Das Land, sein
Präsident, seine Regierung und alle Ruander, die sich
der Beherrschung durch die Invasionsarmee widersetzten,
wurden in der ganzen Welt verteufelt. Während die
Okkupationsarmee die Menschen tötete, entführte und
terrorisierte, wurden aufrechte Europäer und Amerikaner
zu internationalen Sprachrohren für die Angriffe und
würzten diese mit ihrem eigenen Schmutz. Ihre Worte
wurden zu Dolchstößen gegen die ruandische
Gesellschaft. Freundlich gesonnene Länder wandten sich
nach 30-jähriger Zusammenarbeit ab und der
Okkupationsarmee zu, die bald hingestellt wurde als
Leuchtfeuer der Hoffnung für Afrika im neuen
Jahrtausend. Im April 1994, am Vorabend der Ermordung
des Präsidenten, befand sich Ruanda in totaler
Unordnung. Die Führer des Landes hatten keine Macht
mehr, über ihre Zukunft zu entscheiden. Die neuen
politischen Parteien steckten in der Krise und rangen um
Positionen und Einfluss. Die Wirtschaft war zerschlagen.
Der Krieg tobte weiter und über eine Million Menschen
waren auf der Flucht. Überall gab es bewaffnete Gruppen,
jede mit ihren eigenen Gesetzen, während die
Friedensmission der Vereinten Nationen, die für deren
Entwaffnung verantwortlich war, ihren Auftrag nicht
ausführen konnte oder wollte.
54 Gourevitch, Philip, We Wish to
Inform you that Tomorrow we Will Be Killed with our
Families. Stories from Rwanda, New York, Farrar,
Straus and Giroux, 1998. 55 Interview mit Faustin Twagiramungu, 22.
November 2002. 56 Colonel Luc Marchal, Rwanda :
la descente aux enfers, Témoignage dun
peacekeeper, décembre 1993 avril 1994, Paris
Éditions Labor, 2001, Seiten 165 bis 176. 57 Brief von Luc Marchal an Alain de
Brouwer, geschrieben im Juli 1998, zitiert von de Brouwer
in einem Dokument über das Verhältnis der Organisation
der Internationalen Christlichen Demokraten zum Krieg in
Rwanda, Oktober 2002. 58 James K. Gasana, op. cit.
s. 238. 59 Ibid, s. 232. 60 Africa International, May 2004. 61 Ibid, s. 238. 62 Ibid, s. 237. 63 Commission denquête
parlementaire concernant les événements du Rwanda,
Sénat de Belgique, Freitag, 30. Mai 1997, Aussage von
Faustin Twagiramungu, ehemaliger Premierminister von
Ruanda. 64 James R. Mock and Cedric Larson, Words
that Won the War. The Story of the Committee on Public
Information, 1917-1919, Princeton, Princeton
University Press, 1939. See posters pages 65 Fred Jerome, The Einstein File, J.
Edgar Hoovers Secret War Against the Worlds
Most Famous Scientist, St. Martins Griffin, New
York, 2003. 66 Interview mit Boutros Boutros-Ghali, 9.
November 2004. 67 The Genocide Fax, The New Yorker, 11.
May 1998, s. ??. 68 Michael Dobbs, Madeleine Albright. A
20th Century Odyssey, Henry
Holt & Company, 1999, Seiten 364-365. 69 Howard French, A Continent for the
Taking, Knopf, 2004 s. 243. 70 Ibid. s. 365. Der vormalige UN
Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali bemängelte, dass
die Ausgaben der CIA an einem Tag das Jahresbudget der
UNO in einem Jahr ausmachten. Der Verfasser von Madeleine
Albrights Biografie korrigierte ihn, indem er aufzeigte,
dass es jeweils zehn Tage seien und nicht ein Tag. |
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