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Robin Philpot | ||||||||||||||||||||||
Ruanda 1994 - die inszenierte Tragödie | ||||||||||||||||||||||
Kapitel 11: Der Boden
der Jauchegrube Gil Courtemanche
Sie glauben wir sind einfach
Kinder: Wassermelone in der Sonne, Langston Hughes, This Puzzles
Me Gil Courtemanche schrieb einen Roman, um
seine Thesen über Ruanda ausgehend von seinen eigenen
Erfahrungen in diesem Land aufzustellen. In seinen
eigenen Worten ist sein Roman auch ein
Augenzeugenbericht, 106 obwohl er zum
Zeitpunkt der Ereignisse gar nicht in Ruanda war. Sein
Schachzug ist raffiniert, da er real existierende
Menschen furchtbarer Verbrechen bezichtigen kann, sogar
wenn gegen sie gerade in Arusha verhandelt wird, wenn sie
sich im Gefängnis oder im Exil befinden oder als
politische Flüchtlinge in Europa und Amerika leben. So
bald jemand Tatsachen präsentiert, die seinen
Behauptungen widersprechen, versteckt er sich hinter
seiner dichterischen Freiheit. Er braucht somit auch
seinen Vorstellungen und seinen Phantasien diese
könnte man auch als Aufschneiderei bezeichnen
über Afrika, die Afrikaner und besonders die
afrikanischen Frauen, die er zu kennen behauptet, keine
Hemmungen auferlegen. Ein Sachbuch hätte viel mehr Recherchen,
Untersuchungen und Überprüfungen von Tatsachen,
Behauptungen und Zitaten erfordert, um deren
Wahrhaftigkeit zu gewährleisten. Courtemanche hätte
durchgehend konsequenter sein müssen. Wohl wissend, dass
sein Mangel an Konsequenz ihn verletzbar machen würde
für Kritik an seiner ungezügelten Phantasie, zumal er
1994 nicht in Ruanda war, versucht er den Kritikern
zuvorzukommen, indem er sich im Vorwort auf die African
Rights-Publikation Rwanda: Death, Despair and Defiance
(African Rights, London, 1995) bezieht. Den Lesern sollte
allerdings nicht vorenthalten werden, was der belgische
Professor Filip Reyntjens, international bekannt für
seine Arbeiten über Ruanda, über die Gruppierung
African Rights geschrieben hat: Was African Rights
betrifft, weisen die politischen und historischen
Analysen dieser Gruppe eine schamlose pro-RPF-Tendenz
auf, die unvereinbar ist mit Aufgabenstellung und
Verhaltenskodex einer seriösen Vereinigung, welche die
Förderung der Menschenrechte zum Ziel hat. 107
Sonntag am Pool in Kigali hat zahlreiche Literaturpreise
bekommen. Kritiker haben es gelobt als
außergewöhnlich, elegisch,
erstaunlich, ein Meisterwerk, ein
Fresko mit humanistischen Akzenten und
Roman des Jahres. Bei näherer Betrachtung
ergibt sich allerdings ohne Zweifel, dass Courtemanches
Roman eine reine Reproduktion ist, meiner Ansicht nach
eine armselige Fortführung der gängigen
Schreibtradition, welche die Afrikaner immer kategorisch
abgelehnt haben. Sogar die angeblich moderne Beschreibung
seiner eingebildeten amourösen Abenteuer ist so alt wie
die Hügel von Ruanda. Ähnlich erregende Darstellungen
gab es in der populären britischen und französischen
Literatur im späten 19. Jahrhundert, wie etwa in Lart
daimer aux colonies, das durchgehend bis Ende
der 1930er Jahre publiziert worden ist. Dieses Buch war
sehr beliebt
vor 100 Jahren. Courtemanche charakterisiert seine
Hauptperson Bernard Valcourt unverfroren als
weltklug und einen Mann der Linken und
aufgeklärten Humanisten (unverfroren deshalb, da
Bernard Valcourt offensichtlich Courtemanche selbst
ist). Am meisten erschreckt und erstaunt, wie so ein
aufgeklärter Humanist seine eigene westliche
Welt weit entfernt und Afrika weit überlegen erscheinen
lassen kann. Die erstere Welt ist
zivilisiert. Es ist eine Welt von
Gerechtigkeit und Vernunft und Gesetzen und Bestimmungen,
die eingehalten werden, eine Welt von abstraktem Denken
und Dichtkunst. Seine Welt ist auch sexfrei bis
sie in Kontakt mit Afrika kommt. Die andere Welt, Afrika,
ist eine Welt der totalen Unordnung, in der Instinkte
herrschen und, da abstraktes Denken fehlt, nur konkrete
Worte gebraucht werden. Es ist eine Welt, in der
fruchtbare und sexbesessene Leiber tanzen, Menschen
zu Dämonen werden, und wo nur Feuer und
Schreie aus der Hölle dringen, die sie (die Ruander)
geschaffen hatten. Es ist ein hysterisches
Land, in dem Wahnsinn den normalen Lebenszustand
bildet und das nur den Untergang verdiente,
nachdem es so gierig die Lügen und falschen
Prophezeiungen verschlungen hatte. Genau so
beschreibt Courtemanche Ruanda. Der Autor benutzt auch seine handelnden
Personen, um die Kluft zwischen den beiden Welten zu
verbreitern, besonders den Helden Bernard Valcourt, einen
unerschütterlichen Verteidiger alles Guten. Er hebt sich
ab von Worten, Taten, Erfahrungen und Glauben seiner
ruandischen Freunde, seiner Geliebten Gentille und seiner
Feinde. Courtemanches Methode ist ziemlich abgedroschen,
wie die folgenden Beispiele zeigen. Um einer toten Prostituierten
Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, riskiert Valcourt
sein Leben, indem er die Angelegenheit dem Staatsanwalt
berichtet, den er als bösartige Hyäne in
dieser lächerlichen Republik beschreibt.
Valcourt handelt nicht deswegen so, weil er tapfer ist,
wie seine Geliebte Gentille meint, sondern weil er
nicht anders kann, weil er so handeln
muss, weil es sich in einer zivilisierten Gesellschaft so
gehört. Courtemanche schreckt nicht davor zurück,
den alten Begriff Zivilisation zu benützen,
um seine Welt im Gegensatz zur unzivilisierten Welt zu
charakterisieren, in der er jetzt lebt. Ich bin wie ein Kind, das die
Verhaltensregeln einhält. Man entschuldigt sich, wenn
man jemanden aus Versehen anstößt ... man hilft
Blinden über die Straße ... man überlässt im Bus
seinen Sitz einer alten Frau ... und wenn man ein
Verbrechen mitbekommt, geht man zur Polizei, damit das
Verbrechen aufgeklärt wird und den Gesetzen entsprechend
Recht gesprochen werden kann. Nein, mein Liebling, ich
bin nicht tapfer. Ich versuche nur, die Dinge richtig zu
machen, und das ist hier nicht leicht. Etwas später sagt er, er würde gehen, um
seine Aussage vor Gericht zu machen und der Justiz zur
Verfügung stehen, wenn es eine solche hier gibt,
wie in der Nähe des Lafontaine Park, Herr
Abgeordneter. Für den Abendländer
Valcourt/Courtemanche bilden Recht und
Staatsangehörigkeit mit den zugehörigen Rechten und
Pflichten die zweite Natur. Sie sind völlig verwurzelt
in seiner Kultur, die, wie es scheint, nur Abendländern
zur Verfügung steht. Sie sind wie ein Gesetzbuch, ein
Katechismus, der von allen von Kindheit an gelernt wird.
Auf der anderen Seite fordert der ruandische Katechismus
laut Courtemanche Hass, Gewalt, Zauberei, das alles in
einer Kultur der Straflosigkeit, einer Kultur der Lügen
und Geheimhaltung, die von einer Generation an die
nächste weitergegeben wird. Kulturelle Arroganz und Überlegenheit von
Autoren sind leider schon lange bekannt. Der
meistbeachtete Vertreter war Rudyard Kipling mit seiner
Bürde des weißen Mannes. In der
französischen Tradition war Roger Caillois ein
Bannerträger dieser kulturellen Überlegenheit. Worin
unterscheiden sich Valcourts Äußerungen von denen
Caillois, die Aimé Césaire in seiner 1955 erschienenen
historischen Abhandlung über den Kolonialismus ohne
Umschweife verurteilt hat? Caillois, ein Mitglied der
Académie Française, verteidigte blindlings und
unverblümt die kulturelle, wissenschaftliche und
religiöse Überlegenheit des Westens. Diese Auffassung von Leben, die
sicherzustellen versucht, dass der Mensch respektiert,
dass es nicht als normal betrachtet wird, die Alten und
Schwachen zu eliminieren ... sei es aus biologischen oder
historischen Gründen, zur Zeit gibt es Unterschiede
bezüglich Entwicklungsstufe, Macht und Wertordnung unter
den verschiedenen Kulturen. Diese Unterschiede beinhalten
in der Tat eine Ungleichheit. Sie rechtfertigen in keinem
Fall eine Ungleichheit bezüglich der Rechte zugunsten
der sogenannten überlegenen Völker, wie der Rassismus
das haben möchte. Viel mehr übertragen sie diesen
zusätzliche Aufgaben und eine höhere
Verantwortlichkeit. 108
Für Caillois war es die Disziplin
des Lebens, für Courtemanche ein Buch der
Regeln, in beiden Fällen ist es überlegen.
Césaire betont, dass die höhere
Verantwortung, die Caillois für seine überlegene
Kultur fordert, nichts anderes ist als die Absicht, die
Welt zu beherrschen! Zur zivilisierten Kultur
gehören auch Moral und Ethik. Valcourt wird gequält von
den bedeutenden moralischen und existentiellen Fragen
unserer Zeit und dem damit verbundenen Streben nach dem
Guten, während er umgeben ist von rücksichtslosen,
unbekümmerten, einfältigen Afrikanern. Zum Beispiel
wird Courtemanches edler, aber gequälter Held dem mit
AIDS infizierten Tabakhändler Cyprien
gegenübergestellt, der immer lustig und sorglos ist, der
danach strebt, (alle Frauen) zu ficken, bevor er
stirbt, und der Valcourt mag, weil er
stundenlang zuhören und reden kann, ohne je zu
predigen. Cyprien sagt zu Valcourt: Ich werde
dir sagen, warum du immer so ein langes, ernstes Gesicht
machst ... was ich sagen will, du machst uns nachdenken.
Wir fühlen von deinen Augen, was du in deinem Kopf
siehst. Du siehst Leichen, Skelette, und darüber hinaus
erwartest du von uns, dass wir wie Sterbende reden. Ich
werde damit ein paar Sekunden vor meinem Tod beginnen,
aber bis dahin werde ich weiter leben und ficken und es
mir gut gehen lassen. Ohne Valcourt kann Cyprien nicht denken.
Obwohl ein Sterbender, lebt er unbekümmert weiter,
fickend, lachend und trinkend, ohne sich um den nächsten
Tag zu sorgen, ohne Gedanken an die Menschen, die um ihn
herum leben. Diese Art der Infantilisierung von
Afrikanern ist auch nicht neu. Die französische
Tradition hatte ihre petit noiraud-Anzeigen
(Y a bon BANANIA, chocolat battu et
content). Die angloamerikanische Tradition hat
ihre Minstrel Shows, Amos und Andy und Black Face. Sei es
auch noch so widerlich, für Courtemanche ist es eine
nicht besonders feinsinnige Möglichkeit, seine eigene
Geringschätzung für die afrikanische Republik
auszudrücken, die er so offenkundig verachtet. Die
Vertreter der Republik sind alle dick,
fett, schweißtriefend, sie
stecken in ihren zu engen Anzügen und harten Kragen, die
ihre Nacken anschwellen lassen. Minister, Bürokraten und
Militärs sind unweigerlich betrunken, schwanken dahin,
rollen beim Lachen mit den Augäpfeln,
während sie tanzen und HIV verbreiten wie Pfarrer
ihre Ablässe. Verachtenswert der ganze Haufen,
für unseren weltklugen Mann der Linken. Gil Courtemanche infantilisiert alle
Afrikaner, eingeschlossen seinen ehemaligen Kollegen bei
CBC/Radio Canada, Léo Kalinda, der aus Ruanda gekommen
war. Obwohl Kalinda wie Courtemanche die Einnahme von
Kigali durch die RPF kräftig unterstützte, bleibt auch
er nicht verschont. Der Autor von Sunday at the Pool
in Kigali verlegt ein reales Geschehen aus dem Jahr
1987 in die Zeit von 1994. Léo, der einen Film
über die große ruandische Demokratie drehte, ging von
Tisch zu Tisch und verteilte Lächeln und Lügen wie ein
Neger Maurice Chevalier in einem lausigen Musical.
Nicht weit von der Minstrel Show! Kann ein Afrikaner ein
Intellektueller sein? Nach Courtemanches Auffassung
nicht, da er das Wort intellektuell in
Anführungszeichen setzt, wenn es neben dem Wort
Afrikaner steht. 109
Afrika durch die Geschichte einer Frau zu
beschreiben Afrika die fremde Frau wie
beschrieben von Hammond und Jablow mag alt und
abgedroschen erscheinen, macht aber immer wieder seinen
Weg als neue erregende Variante, ganz egal, in welcher
historischen Periode. Der Europäer oder Nordamerikaner
entdeckt sich selbst und wird wirklich zum Mann durch
seine Erfahrung mit einer afrikanischen Frau. (In die
gleiche Richtung geht, was Kipling schrieb: Schickt
mich irgendwohin östlich von Suez, wo das beste dem
schlechtesten gleicht, wo es keine zehn Gebote gibt und
ein Mann einen Durst aufbringen kann.) Der Autor
geht dann von seinen Erfahrungen aus, um seinen Lesern
Afrika zu erklären. Unweigerlich lernt der Leser dabei
mehr über den Schreiber als über Afrika, da der
Schreiber kopfüber in den schlimmsten Klischees
versinkt. Sunday at the Pool in Kigali, dessen
Verfassers offen gelegte Mission es ist, die
Geschichte dieses Landes (Ruanda) durch die Geschichte
von Gentille und ihrer Familie zu schreiben,
strotzt vor Klischees. Absichtlich oder nicht,
Courtemanche benutzt jedes vorstellbare Klischee. Justin,
der fast tierische afrikanische Leibwächter, der eine
weiße Frau aus Québec anmacht, hat einen
gewaltigen Penis und wird Jean Lamarre
gegenübergestellt, ihrem über-anständigen
Gatten, der immer mit Pyjama bekleidet ins Bett kam und
diesen nie auszog, nicht einmal wenn er mühselig Liebe
mit ihr machte. Die Körper der weißen Personen
werden nie beschrieben, während die Körper der
Afrikaner bis ins letzte Detail beschrieben werden. Die
Körper der Freunde des Autors sind schön, die seiner
Feinde hässlich, aber alle afrikanischen Körper werden
karikiert. Courtemanches Fixierung auf afrikanische
Körper bildet einen Hintergrund, welcher der Arbeit des
europäischen Verstandes Entlastung bietet. Valcourt ist
ein Mann der Briefe und des Intellekts, der seiner
Geliebten Gentille beibringen kann mit Worten zu
kommen, was anscheinend kein afrikanischer Mensch
kann. Gentille, die wie die Frucht der roten Erde
dieses Hügels ist, eine geheimnisvolle Mischung aller
Samen und Schätze dieses Landes, in dem die Frauen
nur konkrete Worte hatten, lernt abstraktes
Denken und die Schönheit der Poesie nur dank der
Bemühungen des Poeten und Humanisten Bernard Valcourt
und dessen Lieblingsschriftstellers Paul Éluard. Welche Einbildung! Was weiß Courtemanche
über Poesie in Kinyarwanda, Swahili oder in anderen
afrikanischen Sprachen? Was weiß er über die
Beziehungen und Emotionen unter Afrikanern. Und was weiß
er über afrikanische Kunst und Kreativität? Entweder
weiß er sehr wenig oder er schätzt sie dermaßen
gering, dass er sie keines Wortes würdigt. Es ist auch
anzunehmen, dass Paul Éluard, der gemeinsam mit anderen
vor der französischen Kolonialausstellung 1931 eine
Stellungnahme gegen die Abhaltung dieses menschlichen
Spektakels unterschrieben hat, darüber empört gewesen
wäre, in Courtemanches Geschichte hineingezogen zu
werden. Wie in allen populären Büchern über
Afrika werden die Bilder der bukolischen afrikanischen
Landschaft und deren Üppigkeit benutzt, die endlosen
Beschreibungen von Gewalt, Tod und Sex hervorzuheben. In
diesem Buch grenzen diese Beschreibungen an Nekrophilie.
Entweder weiß der Romanautor nicht, dass Krieg blutigen
Tod bedeutet ungeachtet moderner amerikanischer
Propaganda oder Courtemanche hat wie Conrad und
Gourevitch ein Problem mit der menschlichen Natur der
Afrikaner. Die Antwort liegt bereits in der Frage, und
ich bezweifle nicht, dass Courtemanche ein Problem mit
afrikanischem Menschsein hat. Abgesehen von den zahllosen
bestialischen Adjektiven und Metaphern, die er benutzt,
erwähnt der Autor die Unmenschlichkeit der Ruander
mindestens vierzehnmal, wie in dem folgenden Ausschnitt
aus dem französischen Original, den der Übersetzer
ausgelassen hat, vielleicht weil er befürchtete, dass
der Autor deshalb in Schwierigkeiten kommen könnte:
Valcourt fut horrifiée par la pensée que rien
dans cet homme ne lui avait paru humain...
(Valcourt erschrak bei dem Gedanken, dass nichts an
diesem Mann ihm menschlich zu sein schien ...) 110
Die anderen dreizehn Erwähnungen sind ins Englische
übersetzt. In Anlehnung an Chinua Achebes wichtigen
Essay über Conrad stelle ich die gleiche Frage: wie kann
es dazu kommen, dass ein Roman, der die Entmenschlichung
eines Teils der Menschheit zelebriert, so breite und
unkritische Zustimmung finden? Sklavenhandel, Sklaverei und Kolonialismus
hat es gegeben, weil Afrikaner in den Augen der
Sklavenhändler, Sklavenhalter und Kolonialisten
minderwertig und weniger menschlich waren. Sklaverei und
Kolonisierung waren daher ein Segen für diese Wesen. Wäre Sunday at the Pool in Kigali
1962 erschienen, wäre es hinweggefegt worden vom
epischen kulturellen und politischen Kampf, der den
Kolonialismus beendete und zur Unabhängigkeit Afrikas
führte. Heute würden wir den Romanschreiber und sein
Buch als Unterstützer des Kolonialismus betrachten, die
viel besser vergessen sein sollten. Der Roman erschien
aber im Jahr 2000, vierzig Jahre nach dem angeblichen
Ende des Kolonialismus. Die Tatsache, dass dieses Buch
und sein Autor in einem derart breiten Ausmaß gepriesen
worden sind, spricht Bände über unsere Weigerung, die
Schwere der Verbrechen zu begreifen, die vor nicht so
langer Zeit begangen worden sind.
106 Gil Courtemanche, op. cit. 107 Filip REYNTJENS, Trois jours qui
ont fait basculer lhistoire, LHarmattan
Paris et Institut Africain-CEDAF, 1996, s. 62, note 109. 108 Aimé Césaire, Discours on
colonialism, Monthly Review Press, 1972, s. 53. 109 Courtemanche, op. cit. s. 75. Valcourt
kannte jetzt nur zu gut das Vergnügen, das sich aus den
feierlichen Ansprachen, pompösen Reden und langen
Ausführungen so vieler afrikanischer
"Intellektueller" ergab, um dazwischen zu
reden. 110 Gil Courtemanche, Dimanche à la
piscine à Kigali, Boréal Compact, 2000, s. 118. Die
englische Übersetzung dieses Ausschnitts lässt den
Hinweis auf die Humanität aus. |
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