Ärzte im
Jemen: Hunderte werden binnen einer Woche aufgrund der
Saudi-Blockade sterben In
der jemenitischen Hauptstadt sind die wichtigsten
Medikamente aufgebraucht
Jason Ditz
Die seit
der Invasion im Jahr 2015 bestehende Blockade des Jemen
durch die saudi-arabische Marine hat humanitäre
Transporte oft wenigstens nominell erlaubt. Im
vergangenen Monat wurde die Blockade jedoch drastisch
verschärft, und selbst lebenswichtige Medikamente und
Lebensmittel können kaum importiert werden.
Während
also die Jemeniten in einem Zustand gehalten wurden, der
gerade noch kurz vor dem massenhaften Verhungern
haltmachte, wurden zumindest bis heute katastrophale
Todesopfer abgewehrt. Jetzt sagen Ärzte in der
jemenitischen Hauptstadt Sanaa, dass viele der
wichtigsten Medikamente einfach aufgebraucht worden sind.
Ein Arzt
war sehr offen über die Wahrscheinlichkeit, dass er
"alle meine Krebspatienten verlieren könnte",
da die Krebsmedikamente alle verbraucht sind. Selbst
Menschen, die vollständig behandelbare Krankheiten wie
Diabetes haben, werden wahrscheinlich innerhalb der
nächsten Woche sterben, da Insulin nicht mehr zur
Verfügung steht.
Die Ärzte
sind sich darin einig, dass viele Hunderte von Jemeniten
innerhalb der nächsten Woche tot sein werden, nur weil
sie keinen Zugang zu Medikamenten haben. Es gibt keine
Anzeichen dafür, dass die Saudis etwas dagegen
unternehmen wollen.
Und das
ist nur die Spitze des Eisbergs. Hilfsorganisationen
warnen, dass der Jemen nur noch über
Nahrungsmittelreserven für etwa sechs Wochen verfügt,
und dass die seit langem drohende Hungersnot einsetzen
könnte. Sie warnen, dass bis zu sieben Millionen
Menschen dem Hungertod ausgesetzt sein werden, wenn keine
Nahrungsmittellieferungen erfolgen, nachdem die für
sechs Wochen reichenden Vorräte aufgebraucht sind.
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