Der Geistliche aus New Mexico besitzt Doppel-Staatsbürgerschaft

Jason Ditz 

Der jemenitische Minister Hamoud al-Hitar blieb heute dabei, dass seine Regierung nicht in der Lage sei, den in New Mexico geborenen Geistlichen Anwar Awlaki an die Vereinigten Staaten von Amerika oder sonst irgendwohin auszuliefern, da er die jemenitische Staatsbürgerschaft besitzt.

Den Äußerungen ist nicht klar zu entnehmen, ob die Vereinigten Staaten von Amerika tatsächlich die Auslieferung Awlakis verlangt haben, da sie ihn eigentlich gar keiner Verbrechen beschuldigt haben. Anscheinend haben sie aber seine Verhaftung verlangt.

Awlaki ist der erste amerikanische Staatsbürger, der offiziell von der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika auf eine Ermordungsliste gesetzt wurde. Die Platzierung Awlakis auf diese Liste durch Präsident Obama wurde im April verlautbart, obwohl keine Beschuldigungen gegen ihn vorlagen.

Was Awlaki genau getan hat, ist nicht klar, er hat aber offen die Außenpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika kritisiert, was es al-Qaeda leichter machte, Anhänger zu rekrutieren, wie Funktionäre sagen. Diese Kritik ist allerdings kein Verbrechen, schon gar nicht ein Kapitalverbrechen.

Hitar ersuchte die Vereinigten Staaten von Amerika, Beweise für Awlakis Verfehlungen vorzulegen und sagte, sie würden in diesem Falle selbst Schritte unternehmen. Das ist ein unerwarteter Schwenk der Regierung des Jemen, die tatsächlich versucht hatte, Awlaki in einem mit den Vereinigten Staaten von Amerika koordinierten Luftangriff am Weihnachtsabend zu töten. Nachdem durch diesen Angriff hauptsächlich Frauen und Kinder getötet wurden, scheint der Jemen einige wirkliche Beweise haben zu wollen, bevor er es noch einmal versucht. Ob die Vereinigten Staaten von Amerika solche Beweise vorlegen werden, oder ob sie überhaupt Beweise haben, bleibt abzuwarten.