Unter
Berufung auf den Holocaust fordert Israel strenge
Regeln für Antikriegsdemonstrationen in Europa Fordert
einen EU-Sonderkommissar für die Regelung von
Demonstrationen
Jason Ditz
Glaubt
man den israelischen Parlamentsabgeordneten, die den
Nachmittag damit verbrachten, europäische Vertreter
wegen der anwachsenden Antikriegs-Demonstrationen in
ihren Ländern, die die Kritik am israelischen Einmarsch
in den Gazastreifen zum Inhalt hatten, zu beschimpfen,
dann steht ein neuer Holocaust unmittelbar bevor.
Regierungsvertreter
beanstandeten einseitige Medienberichte über
die große Anzahl von im Rahmen des israelischen Angriffs
getöteten Zivilisten und forderten, die Europäische
Union müsse strenge Regeln für Art und Inhalt
von Antikriegsdemonstrationen erlassen, die weiterhin
stattfinden.
Einige
der anwesenden EU-Vertreter, in erster Linie Vertreter
Dänemarks, bestanden auf ihrem Recht auf freie
Meinungsäußerung, das durch die vorgeschlagenen Regelungen
eingeschränkt würde, aber die Vertreter Israels hielten
davon nichts und beharrten darauf, dass Kritik an Israel
bereits an und für sich Antisemitismus ist und dass
ein Unterschied besteht zwischen freier Rede und
Hassrede.
Laut
israelischem Vorschlag sollte ein Sonderkommissar der
Europäischen Union bestellt werden, der die Befugnis
hat, Antikriegs-Demonstranten zu beobachten,
und der sie davon abhalten muss, Israel als einen
Aggressor hinzustellen, wenn es gerade wieder einen
seiner diversen Angriffe auf palästinensisches
Territorium unternimmt.
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