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Etwas anderes als reine Bösartigkeit der terroristischen Supermacht Vereinigte Staaten von Amerika kann ich in deren Umgang mit der Demokratischen Volksrepublik Korea (Nordkorea) nicht feststellen. Ihre kriminellen Handlanger und Helfershelfer in den westlichen Staaten und Medien stellen sich bereitwillig als propagandistische Wegbereiter für eine Politik zur Verfügung, die auf Kriegsverbrechen aufgebaut ist und für die nach dem Zweiten Weltkrieg die deutschen und japanischen Führer aufgehängt worden sind. | |||||||||||||||||||||
> Verbrechen gegen den Frieden? Na und? | |||||||||||||||||||||
Warum
Nordkorea Atombomben braucht und wie man sie
loswerden kann Moon of Alabama
Bedenken Sie einmal, was Ihnen die US/westlichen Medien nicht über Korea sagen:
Außenminister Wang, die Lippen, überbrachte zweifellos eine autorisierte Botschaft aus Nordkorea: Das Angebot liegt (noch immer) auf dem Tisch und China unterstützt es. Bereits im Januar 2015 hatte Nordkorea genau dasselbe Angebot gemacht. Die Obama-Admninistration wies es zurück. Nordkorea wiederholte das Angebot im April 2016 und die Obama-Administration wies es erneut zurück. Diesen März schaltete sich die chinesische Regierung vermittelnd ein und unterstützte das lange bestehende nordkoreanische Angebot. Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika, jetzt unter der Trump-Administration, wies es wieder umgehend zurück. Das Angebot, das drei Jahre hindurch gemacht und zurückgewiesen wurde, ist vernünftig. Seine Zurückweisung führte zu einem größeren atomaren Arsenal und zu mehr Raketen mit größeren Reichweiten, die letztendlich imstande sein werden, die Vereinigten Staaten von Amerika zu erreichen. Verständlicherweise ist Nordkorea jedesmal nervös, wenn die Vereinigten Staaten von Amerika und Südkorea ihre alljährlichen großen Manöver abhalten und offen den Einmarsch nach Nordkorea und die Abschlachtung seiner Regierung und seiner Menschen üben. In vernünftiger Weise rechtfertigt Nordkorea sein Atomprogramm als den wirtschaftlich optimalen Weg, um auf diese Manöver zu reagieren. Jedesmal, wenn die Vereinigten Staaten von Amerika und Südkorea mit ihren sehr ausgedehnten Manöver beginnen, muss die nordkoreanische aus Wehrdienstpflichtigen bestehende Armee (1,2 Millionen Mann stark) in eine hochgradige Verteidigungsbereitschaft versetzt werden. Großmanöver sind eine klassische Ausgangssituation für militärische Angriffe. Die US-südkoreanischen Manöver werden (absichtlich) in der Zeit abgehalten, in der der Reis angepflanzt (April, Mai) oder geerntet (August) wird, in der in Nordkorea jeder gebraucht wird, um in den wenigen anbaufähigen Gebieten zu helfen. Nur 17% der Bodenfläche des Nordens ist für Landwirtschaft nutzbar und das Klima ist nicht günstig. Die Wachstumszeit ist kurz. Die südlichen Manöver bedrohen also direkt die Selbstversorgung Nordkoreas mit Nahrungsmitteln. In den späteren 1990er Jahren waren sie eine der Ursachen, die zu einer schweren Hungersnot führten. Die atomare Abschreckung erlaubt es der Demokratischen Volksrepublik Korea, ihre übliche militärische Bereitschaft besonders in den überaus wichtigen landwirtschaftlichen Anbau- und Erntezeiten zu reduzieren. Arbeitskräfte, die aufgrund von militärischer Notwendigkeit von den Feldern abgehalten waren, können zurück zur Arbeit gehen. Das ist die offizielle nordkoreanische Politik, die als byungjin bekannt ist. Ein garantiertes Ende der alljährlichen US-Manöver würde es Nordkorea erlauben, seine konventionelle Verteidigung herabzufahren, ohne auf Atomwaffen angewiesen zusein. Zwischen den US-Manövern und der atomaren Abschreckung, die Nordkorea wiederholt zum Gegenstand seiner Angebote gemacht hat, besteht eine direkte und logische Verbindung. Das nordkoreanische Staatsoberhaupt Kim Jong-un hat offiziell eine Politik des Nicht-Ersteinsatzes von Atomwaffen verkündet:
Bei dem Kongress wie auch bei anderen Gelegenheiten betonte Kim Jong-un den oben beschriebenen Zusammenhang zwischen atomarer Bewaffnung und wirtschaftlicher Entwicklung. Zusammengefasst:
Die byungjin-Strategie, die von der Obama-Administration verachtet wurde, war erfolgreich:
Um zu verstehen, warum Nordkorea die Aggressivität der Vereinigten Staaten von Amerika fürchtet, muss man begreifen, welche äußerste Verwüstung hauptsächlich durch die Vereinigten Staaten von Amerika im Koreakrieg verursacht wurde:
Das kaiserliche Japan besetzte Korea von 1905 bis 1945 und versuchte, es zu assimilieren. Eine nominell kommunistische Widerstandsbewegung unter Kim Il-sung kämpfte gegen die Okkupation. Nach der japanischen Kapitulation im Jahr 1945 kontrollierten und besetzten die Vereinigten Staaten von Amerika die hauptsächlich landwirtschaftlich genutzten Teile Koreas südlich der willkürlich gezogenen Linie am 38. Breitengrad. Die verbündete Sowjetunion kontrollierte den industrialisierten Teil nördlich dieser Linie. Sie hatten sich geeinigt auf eine kurze Treuhandschaft über ein vereinigtes und unabhängiges Land. Im aufkommenden Kalten Krieg widerriefen die Vereinigten Staaten von Amerika das Abkommen und installierten 1948 eine südkoreanische Marionettendiktatur unter Syngman Rhee. Kim Il-sung befehligte noch immer eine starke Widerstandsbewegung im Süden und hoffte auf die Wiedervereinigung des Landes. Der Koreakrieg folgte. Er zerstörte das Land ganz und gar. Ganz Korea war schwer betroffen, aber besonders der industrialisierte Norden, der etwa ein Drittel seiner Bevölkerung verlor und seine gesamte relativ gut entwickelte Infrastruktur Straßen, Fabriken und nahezu alle Städte. Jede koreanische Familie war betroffen. Ahnenverehrung ist tief eingebettet in die koreanische Psyche und ihre kollektivistische Kultur. Niemand hat den Völkermord vergessen und niemand in Korea, egal ob im Norden oder Süden, will diese Erfahrung noch einmal machen. Das Land würde sich wieder vereinigen, wenn China und die Vereinigten Staaten von Amerika (und Russland) sich über seine Neutralität einigen könnten. Das wird nicht so bald geschehen. Aber die ständige Gefahr eines versehentlichen Kriegs in Korea würde sehr verringert, wenn die Vereinigten Staaten von Amerika das nordkoreanische Angebot akzeptieren würden: ein Ende des aggressiven Verhaltens - wie die bedrohlichen Manöver gegen den Norden - im Gegenzug für eine abgesicherte Einstellung der Atom- und Raketenprogramme des Nordens. Nordkorea muss auf dieser Bedingung schon rein aufgrund wirtschaftlicher Notwendigkeit bestehen. Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika und die westlichen Medien verbergen die Sinnhaftigkeit des Angebots des Nordens hinter dem Propagandahirngespinst des unberechenbaren und unvorhersehbaren Regimes. Aber es ist nicht Korea, weder Nord noch Süd, das hier unberechenbar und unvorhersehbar ist. |
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erschienen am 14. April 2017 auf > Moon of Alabama > Artikel | |||||||||||||||||||||
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Klaus Madersbacher - Appeasement-Politik 2.0 | |||||||||||||||||||||
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