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Nordkoreanische
Banken aus dem SWIFT-System ausgeschlossen Die
verbliebenen Banken in Nordkorea entsprachen angeblich
nicht den Kriterien
Jason
Ditz
Sehr
wenige internationale Bankgeschäfte funktionieren ohne
das SWIFT-System, ein Datentransfernetzwerk mit Zentrale
in Belgien, das zum Goldstandard für internationale
Kommunikation im Bereich Bankgeschäfte geworden ist. Das
hat verständlicherweise SWIFT enorme Macht verliehen, da
jede Bank, die die Fähigkeit verliert, Zugang zu SWIFT
zu haben, kaum als Bank anzusehen ist.
Und
während SWIFT sich lange dagegen gewehrt hat, in ein
Werkzeug diplomatischen Zwangs umgewandelt zu werden und
sich einfach geweigert hat, in vielen Fällen
sanktionierte Banken auszuschließen, hat Nordkorea heute
seinen letzten Zugang zu dem System verloren mit der
Bekanntgabe, dass die letzten vier noch immer verbundenen
Banken alle ausgeschlossen wurden,weil sie nicht näher
spezifizierten Operationskriterien nicht
entsprochen hätten.
Das
kommt nicht lange, nachdem die belgische Regierung
gefordert hatte, dass SWIFT alle nordkoreanischen Banken
ausschließen soll, die unter Sanktionen fallen, und
diese vier Banken waren die einzigen, die nicht unter
direkten Sanktionen standen. Die praktisch beispiellose
Vorgangsweise, das ganze Land abzuschneiden, nährt
Spekulationen über diplomatischen Druck auf SWIFT,
obwohl Vertreter der Europäischen Union bestreiten, dass
dieser von ihnen kommt.
Sogar
wenn es nicht daran liegt, dass ein oder mehrere Länder
Druck auf SWIFT ausüben, so ergibt sich die Auffassung,
dass weitere Forderungen besonders von Ländern wie den
Vereinigten Staaten von Amerika erwartet werden, ihre
Gegner auszusondern. Das ist nicht nur ein harter Schlag
gegen Nordkorea, sondern riskiert, dass SWIFT der
Aufgabe, ein politisch neutraler Vermittler im
internationalen Handel zu sein, umso schwerer nachkommen
kann.
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