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UNO schätzt
60.000 Tote im syrischen Bürgerkrieg Diese Zahl lässt sogar die Angaben der syrischen Rebellenfraktionen klein erscheinen Jason Ditz Das UNO-Menschenrechtskommissariat hat eine neue Schätzung der Anzahl der Toten im syrischen Bürgerkrieg herausgegeben und diese mit etwas über 60.000 angegeben, eine enorme Anzahl, von der es selbst überrascht war. Anstatt die Stichhaltigkeit dieser Zahl zu überprüfen, welche sogar die Angaben der syrischen Rebellen von etwa 45.000 klein erscheinen lässt, schien Kommissarin Navi Pillay die Anzahl als unbestreitbare Tatsache zu betrachten und verurteilte beide Seiten für die erschreckende Bilanz. Ohne unabhängige Berichterstatter in den meisten Landesteilen Syriens ist die Zuverlässigkeit der Angaben über Tote im Einzelfall mit Vorsicht zu genießen und erst recht, wenn von Gesamtsummen die Rede ist. Die meisten Berichte kommen entweder aus Regierungsquellen oder von den Rebellen, wobei beide daran interessiert sind, die Zahl der von der Gegenseite Getöteten in die Höhe zu treiben, um diese im schlimmstmöglichen Licht darzustellen. Die tatsächliche Anzahl bleibt jedermanns Vermutungen überlassen, aber die Gefahr von Schätzungen auf der Grundlage von solchen Berichten erwies sich kristallklar letztes Jahr in Libyen, wo ebenfalls Rebellen einen Völkermord an 50.000 Menschen durch das Regime herumposaunt hatten, wobei eine Zählung niemals auch nur in die Nähe dieser Zahl kam. Die Zahlen in Syrien sind wahrscheinlich noch viel schwieriger herauszufinden, da der Krieg viel länger andauert und beträchtliches Territorium in einem umstrittenen Zustand bleibt. Die syrischen Rebellen, wie schon die in Libyen, weisen oft hin auf die Anzahl der Toten als Beweis für die Notwendigkeit einer NATO-Intervention, die sie an die Macht bringen soll. Es liegt jedoch auf der Hand, dass das Problem einer großen Anzahl von Toten nicht dadurch gelöst werden kann, dass noch mehr Kämpfer ins Spiel gebracht werden. Wie hoch die Zahl der Getöteten auch ist, sie wird unvermeidlich steigen, wenn die NATO beginnt, Städte zu bombardieren, wie sie es in Libyen getan hat. |
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erschienen am 2. Januar 2013 auf > www.antiwar.com > Artikel | ||||||||||||||||||
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