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  Massensterben im Kongo, Mord, Chaos und die UNO

Thomas C. Mountain

 

Die UNO hat Ruandas Rolle bei dem Gemetzel im Kongo verurteilt, nämlich die Lieferung von Waffen und Hilfsmaterial an die M23-Rebellen, die gegen die kongolesische Armee im Norden des Kongo kämpfen, dennoch sendet sie dem ruandischen Militär Waffen und Hilfsmaterial im Wert von -zig Millionen Dollar für die ruandischen „Friedenserhalter,“ die unter Kontrolle der UNO in Darfur im Einsatz stehen.

Die UNO gibt dem ruandischen Militär Waffen, welches seinerseits den Tutsi-Rebellen der M23-Warlords Waffen gibt, worauf die UNO Ruanda verurteilt, aber ihren Friedenserhaltern im Kongo, welche in der Vergangenheit die M23-Rebellen bombardiert haben, befiehlt, sich herauszuhalten, während die M23 die strategisch wichtige Stadt Goma im Osten des Kongo besetzt. Macht nicht viel Sinn, nicht wahr?

Mord, Chaos und die UNO im Kongo - das geht nahezu zwei Jahrzehnte zurück und ist wahrscheinlich einer der am wenigsten verstandenen Konflikte in der Welt, beginnen wir also mit den beiden bedeutenderen an dem Konflikt Beteiligten, Uganda und Ruanda. 

Ruanda hat einen Präsidenten namens Paul Kagame, der vor zwanzig Jahren der Leiter des ugandischen CIA unter Präsident Museveni war, und Ruanda und Uganda sind gegenseitig noch immer sehr verbunden.

Museveni und Kagame sind beide abhängig von den Hunderten Millionen Dollars Schwarzgeld, die sie aus den illegalen Minen im Norden und Osten des Kongo herausholen, die sie „beschützen,“ und beide Länder haben von der UNO finanzierte „Friedenstruppen“ in Somalia stationiert.

Die UNO gibt also beiden Ländern einen Haufen Waffen und viel Geld und will dann nicht haben, dass das dazu führt, dass regionale Warlords im Dienst der Museveni/Kagame-Mafia unterstützt werden?

Und in der Zwischenzeit sterben Millionen Menschen im Kongo, weitere Millionen leben in desperaten Verhältnissen auf der Flucht vor den Kämpfen, und Tag für Tag werden weitere Millionen Dollar aus dem Kongo geplündert, einem Land, das der Definition eines Versagerstaats entspricht, falls es so etwas gibt.

Denken Sie nach: was wird die UNO tun, wenn es von Ruanda und Uganda abhängt, dass ihre Diktate in Darfur und Somalia durchgesetzt werden, während Ruanda und Uganda sich offen über alle UNO-Erklärungen hinwegsetzen, die den Kongo betreffen? 

Man kann sehen, wer wirklich hinter den Kulissen steckt, wenn der „Präsident“ des Kongo Joseph Kabila (jr.) und sein geschworener Feind Paul Kagame von Ruanda sich zusammensetzen in ... Kampala, der Hauptstadt von Uganda, unter dem wachsamen Auge von Präsident Yoweri Museveni, dem zweiten Marionettenpaten der Vereinigten Staaten von Amerika in Ostafrika. 

Dinge müssen ausgehandelt werden, Geschäft ist Geschäft, die Beute aufteilen und zurückkehren zum Geldverdienen ist das Thema des Tages, nur Kabila ist nicht so richtig begeistert über seinen Anteil an dem Handel. Aber was denn, M23 könnte ja beschließen, nach Kinshasa, der Hauptstadt des Kongo zu marschieren, Kabila zu verjagen und ihren eigenen Wunschkandidaten zu installieren, etwa so wie Museveni es gemacht hat, als er die ruandische Rebellenarmee, die er gegründet und bewaffnet hatte, unter der Führung seines CIA-Direktors Kagame 1994 nach Ruanda schickte.

Die Handlung verdichtet sich, wenn das Weiße Haus Obamas und seine Frau für die Drecksarbeit UNO-Botschafterin Susan Rice ins Spiel kommen, da Museveni ihr Mann ist, und Kabila, ein Frankophoner, der Frankreich näher steht als den Vereinigten Staaten von Amerika, schon gehört wurde, wie er von Zusammenarbeit mit China oder mit wem auch immer sprach, der das Risiko eingehen würde, in seinem Gebie zu investieren. 

Susan Rice hat sehr viel in Museveni und Kagame investiert, indem sie deren Verbrechen zurückreichend bis in ihre Zeit im Kabinett Clintons und dem Massaker in Ruanda im Jahr 1994 gedeckt hat, und sie bisher bei der UNO unter ihren Schutz genommen hat.

Nachdem der zweite Einpeitscher der Vereinigten Staaten von Amerika in Ostafrika Meles Zenawi tot ist und Äthiopien der Auflösung entgegen geht, sind Museveni und Kagame die Besten, die dem Obamaregime noch immer zur Verfügung stehen, und dieses wird sicher weiterhin erlauben, dass das Massensterben im Kongo weiter geht.

Was die UNO betrifft, so bleibt diese nicht viel mehr als ein Tatort für die Außenpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika, und Krisenmanagement ist die Politik der Vereinigten Staaten von Amerika in Afrika – zuerst wird eine Krise geschaffen und dann das Chaos gemanagt, damit besser ausgeraubt und geplündert werden kann. Man sollte also erwarten, dass die Dinge in der UNO laufen wie üblich und Mord und Chaos im Kongo weiter gehen.

 
     
  erschienen am 27. Dezember 2012 in > Foreign Policy Journal > Artikel  
 
siehe dazu:
  > Robin Philpot: Ruanda 1994 - die inszenierte Tragödie
  meiner Ansicht nach eines der wenigen Bücher über das Afrika der Neuzeit, das es wert ist gelesen zu werden - weshalb ich es auch übersetzt habe (in gedruckter Form gibt es nur die Originalversion in Französisch, die englische Übersetzung befindet sich auf der gleichen Website wie die deutsche, s.o.).
 
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