Die
schändliche Behandlung von Linda Ronstadt und den Dixie
Chicks Jacob G. Hornberger
Dieser berühmte Satz stammt vom ehemaligen Nazi-Führer Herman Göring: "Nun, natürlich, das Volk will keinen Krieg. Warum sollte irgendein armer Landarbeiter im Krieg sein Leben aufs Spiel setzen wollen, wenn das Beste ist, was er dabei herausholen kann, daß er mit heilen Knochen zurückkommt.? Natürlich will das einfache Volk keinen Krieg: weder in Russland, noch in England, noch in Deutschland. Das ist klar. Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen, egal ob es sich um eine Demokratie oder eine faschistische Diktatur handelt oder um ein Parlament oder eine kommunistische Diktatur. Stimme oder keine Stimme, das Volk kann immer auf das Geheiß der Führer gebracht werden. Das ist einfach. Man muss den Leuten nur sagen, dass sie angegriffen werden, und die Friedensstifter wegen mangelndem Patriotismus anprangern und weil sie das Land der Gefahr aussetzen. Das funktioniert in jedem Land gleich." Görings Theorie gilt natürlich auch für die Vereinigten Staaten von Amerika. Ein gutes Beispiel ist der Einmarsch der USA in den Irak 2003. Massenvernichtungswaffen! Massenvernichtungswaffen! Wir stehen kurz davor, vom irakischen Diktator (und ehemaligen US-Verbündeten) Saddam Hussein angegriffen zu werden! Pilzwolken über amerikanischen Städten! Der Irak ist dabei, uns zu erobern! Wir müssen jetzt einmarschieren, zumal es uns in den 11 Jahren unserer Regimewechsel-Sanktionen nicht gelungen ist, Saddam von der Macht zu verdrängen und ihn durch einen anderen Handlanger der USA zu ersetzen! Und genau wie Göring andeutete, fielen viele Amerikaner darauf herein und wurden blinde, glühende, "patriotische" Unterstützer der Invasion, des Angriffskrieges und der langfristigen Besetzung des Irak. Das wirft einen Punkt auf, den Göring nicht erwähnt hat - die Intoleranz, die blinde Befürworter eines Krieges denen entgegenbringen, die sich weigern, diesem zuzustimmen. Ein gutes Beispiel für dieses Phänomen in Nazi-Deutschland war die Weiße Rose, eine Gruppe von meist Studenten, die es mitten im Zweiten Weltkrieg wagten, ihre eigene Regierung zu kritisieren. Andere deutsche Bürger und deutsche Beamte betrachteten sie als schlechte Menschen, sogar als Verräter. Es war nicht anders, als es darum ging, wie blinde Anhänger des Irak-Krieges jene Amerikaner behandelten, die sich gegen die Invasion und Besetzung des Irak durch die USA wandten. Kriegsgegner wurden als schlechte Menschen angesehen, weil sie es versäumt hatten, während des Krieges blindlings ihre Regierung und ihre Truppen zu unterstützen. Zwei Beispiele dafür sind der berühmte Rockstar und 10-fache Grammy-Award-Gewinnerin Linda Ronstadt und die berühmte Country-Band aus Texas Dixie Chicks, die heute als Chicks bekannt sind. Im Jahr 2004 hatte Ronstadt im Aladdin Hotel in Las Vegas einen Auftritt. Während der Vorstellung lobte sie den linken Hollywood-Produzenten Michael Moore dafür, dass er den Anti-Irak-Kriegsfilm Fahrenheit 9/11 gedreht hatte. Das war nicht die politische Sache, die man während der blinden "patriotischen" Befürwortung des Irak-Krieges betreiben sollte. Die Hälfte der 4.500 Zuschauer buhte und ging. Etwa 100 verlangten ihr Geld zurück. Der Manager des Hotels veranlasste daraufhin den Rauswurf Ronstadts aus dem Hotel. Die mit 13-Grammy Awards ausgezeichneten Dixie Chicks, bestehend aus den drei Frauen Natalie Maines, Martie Erwin Maguire und Emily Strayers, erlitten weitgehend dasselbe Schicksal, weil sie es wagten, die US-Invasion im Irak in Frage zu stellen. Im selben Monat, in dem die Invasion stattfand - März 2003 - sagte Maines vor einem Publikum in London, dass sie "beschämt seien, dass der Präsident der Vereinigten Staaten aus Texas kommt". Damit bezog sie sich natürlich auf Präsident George W. Bush, den Mann, der den Rummel um Massenvernichtungswaffen anführte und seinen Streitkräften befahl, in den Irak einzumarschieren, nachdem 11 Jahre brutale Wirtschaftssanktionen keinen Regimewechsel im Land bewirkt hatten. Das britische Publikum jubelte, aber nicht die Country-Musiker in ihrer Heimat. Viele von ihnen tobten, genau wie das Publikum und der Hotelmanager in Vegas bei Ronstadt. Die Country-Musiksender boykottierten umgehend ihre Musik und starteten Kampagnen, um die Schallplatten der Dixie Chicks zu zerstören. Andere Country-Musikstars verurteilten und beschimpften die Chicks für ihren Mangel an "Patriotismus". Es spielt keine Rolle, dass der Irak die Vereinigten Staaten nie angegriffen hatte. Es spielt keine Rolle, dass der Massenvernichtungswaffen-Hype völlig falsch war. Es ist egal, dass nie eine Möglichkeit bestand, dass der Irak über amerikanischen Städten Atompilze auslösen könnte. Vergessen Sie auch nicht, dass Bushs Invasion im Irak nicht nur gegen die US-Verfassung (d.h. keine Kriegserklärung des Kongresses) verstieß, sondern auch gegen die Grundsätze gegen Angriffskriege, die das Nürnberger Kriegsverbrechertribunal nach dem Zweiten Weltkrieg aufgestellt hatte (und nach denen die deutschen Naziführer aufgehängt wurden, d.Ü.). Nichts davon war von Bedeutung. Alles, was zählte, war die Vorstellung, dass die Bürger jedes Landes die "patriotische" Pflicht haben, blind zur Unterstützung ihrer Regierung und ihrer Truppen herbeizueilen, selbst wenn ihre eigene Regierung und ihre Truppen im Unrecht sind. |
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erschienen am 9. Juli 2020 auf > Future of Freedom Foundation > Artikel | ||||||||||||||
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