Stellvertretend
mutig in Syrien Jacob G. Hornberger
Max Boot ist ein konservativer Kommentator, der auch ein Interventionist ist. (Oder ist das eh selbstverständlich?) Boot favorisierte den Irak-Krieg, bevor er sich später dagegen wandte, als er sah, was für ein Fiasko daraus wurde. Er sprach sich auch für den Krieg gegen Afghanistan aus. Heute kritisiert er wie andere Republikaner und Demokraten Präsident Trump für den "Verrat" an den Kurden, nachdem er 50 US-Soldaten verlegte, die als aufopferungsvolle Stolperdrähte dienten, um die Türkei davon abzuhalten, die Kurden anzugreifen. Die Frage, die ich für Boot habe, zusammen mit allen anderen republikanischen und demokratischen Interventionisten, ist: Warum gehst du nicht selbst nach Syrien und hilfst den Kurden? Schließlich ist es leicht, tapfer, mutig, mitfühlend und den Kurden gegenüber loyal zu sein, wenn es jemand anderer ist, der das Töten und Sterben übernimmt. Es ist nicht so einfach, solche Eigenschaften zu zeigen, wenn du, der Interventionist, es selbst bist, der das Töten und Sterben übernimmt. Nun, ich weiß, was Boot sagen würde. Er würde sagen: "Jacob, ich bin 50 Jahre alt. Das ist Krieg. Das ist etwas für junge Leute, nicht etwas für Leute in meinem Alter. Ich muss hier bleiben und meine Kommentare schreiben, in denen ich erkläre, dass 'wir' den Kurden helfen sollten." Aber eine Geschichte in der Washington Post von gestern treibt dieses Argument mit dem Alter direkt aus dem Wasser. Die Geschichte handelt von einem Hollywood-Schauspieler namens Michael Enright, einem britischen Staatsbürger. Wie Boot und andere Interventionisten machte er sich Sorgen über die Notlage der Kurden. Im Gegensatz zu Boot und anderen Interventionisten beschloss er, sein Geld dort einzusetzen, wo sein Mund war. Enright kaufte ein Flugticket, kaufte etwas Kriegsausrüstung, packte seine Taschen und reiste nach Syrien. Er schloss sich den Kurden an, die ihm eine AK-47 gaben und ihm den Umgang damit beibrachten. Anschließend führte er viele lebensgefährliche Feuergefechte gegen ISIS-Feinde. Jetzt weiß ich, was du denkst. Du denkst, dass Enright etwa 19-20 Jahre alt ist. Stimmt nicht! Enright ist 50 Jahre alt. Gleich alt wie Max Boot! Wenn also Enright nach Syrien gehen kann, um den Kurden zu helfen, warum kann Boot das nicht? Warum begnügt sich Boot damit, bei Trump zu flehen, US-Soldaten zum Töten und Sterben für die Kurden zu schicken, wenn er (Boot) nicht bereit ist, das zu tun, was Enright getan hat? Ein interessanter Aspekt von Enrights Erfahrung ist, dass er jetzt mit einem abgelaufenen Visum dasteht und die US-Beamten ihn nicht zurück in die Vereinigten Staaten einreisen lassen, um seine Schauspielkarriere in Hollywood wieder aufzunehmen. Es ist noch nicht klar, warum sie diese Position einnehmen, nachdem er gegen einen der vielen offiziellen Feinde des nationalen Sicherheitsestablishments der USA gekämpft hat - in diesem Fall ISIS, den offiziellen Feind, der als Folge des Einmarsches der US-Regierung in den Irak ins Leben gerufen wurde. Enright bleibt in Belize und hat kein Geld mehr, während er darauf wartet, wieder in die Vereinigten Staaten von Amerika einreisen zu dürfen. Wie sieht´s aus, Boot? Bist du bereit, das zu tun, was Enright getan hat? Bist du bereit, wie er nach Syrien zu gehen und den Kurden zu helfen? Warum nicht? Was ist deine Ausrede? Warum ist dein 50-jähriges Leben wertvoller als das eines 21-jährigen Soldaten mit Frau und drei Kindern? Warum nicht mit gutem Beispiel vorangehen, indem du den Kurden selbst hilfst, anstatt Präsident Trump anzuflehen, amerikanische Soldaten zu schicken, die für dich kämpfen? |
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erschienen am 21. Oktober 2019 auf > Future of Freedom Foundation > Artikel | ||||||||||||||
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