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Chelsea
Manning hält wieder den Kopf hin für die Verteidigung
des Rechts der Öffentlichkeit auf Information Janine Jackson Chelsea Manning war ein Soldat der US-Armee, der an WikiLeaks irakische und afghanische Kriegsprotokolle übergab, mit Informationen über Folter und zivile Morde, einschließlich eines Luftangriffs, bei dem zwei Reuters-Korrespondenten getötet wurden; und diplomatischen Kabeln, die unter anderem einen geheimen Deal zwischen den USA und dem Jemen enthüllten, in dem die USA das Land bombardieren und die jemenitische Regierung die Angriffe beanspruchen würde. Für Manning waren dies Handlungen, die das Gewissen schockierten, und von denen US-Bürger, in deren Namen sie gegangen wurden, wissen sollten. Sie hoffte, dass die Weitergabe an die Medien und die Öffentlichkeit durch WikiLeaks "weltweite Diskussionen, Debatten und Reformen" auslösen würde. Das Militär strebte ein Kriegsgericht und eine lebenslange Freiheitsstrafe an und behauptete, ihre Offenlegung habe "den Feind unterstützt"; sie wurde schließlich von einem Militärrichter zu 35 Jahren verurteilt, aber ihre Strafe wurde von Barack Obama umgewandelt, nachdem sie sieben Jahre lang eingesperrt war - noch immer die längste Zeit, die jemand absitzen musste, weil er geheime Informationen an die Medien weitergegeben hatte. Es ist allgemein akzeptiert, dass Obama erkannte, dass es nicht möglich war, WikiLeaks-Chefredakteur Julian Assange via Manning anzuklagen, ohne Journalisten der New York Times oder der Washington Post wegen der Weitergabe derselben Informationen strafrechtlich zu verfolgen - ganz zu schweigen davon, dass sie dafür mit Preisen ausgezeichnet wirden waren. Manning ist vor kurzem von einer Grand Jury vorgeladen worden, von der allgemein angenommen wird, dass sie ein Verfahren gegen Assange anstrebt, obwohl bei einer Grand Jury alles sehr geheimnisvoll ist, und sie wurde gebeten, erneut über ihre öffentlichen Aussagen 2010 auszusagen. Sie lehnte ab, verwies auf die Geheimniskrämerei des Prozesses und verwies darauf, dass sie bereits umfassend über die Gründe für ihre Offenlegungen ausgesagt hatte, dass es sich um ihre Entscheidungen allein gehandelt hat, die nicht von Assange oder jemand anderem beeinflusst wurden. Ein Richter ordnete dann ihre Inhaftierung an, bis sie sich bereit erklärt, auszusagen, oder bis die Jury ihre Arbeit beendet hat, was 18 Monate dauern kann. Aber Manning sitzt nicht nur im Gefängnis, sie befindet sich in Einzelhaft - es ist angeblich keine Strafe, weil sie der Regierung nicht helfen will, ihren Standpunkt durchzusetzen; nein, es ist "administrative Segregation", allgemein verstanden als eine Form von Haft für Gefangene, die in der allgemeinen Gefängnispopulation in Gefahr sein könnten. In den US-Medien wird von Einzelhaft gesprochen, als wäre diese eine "Auszeit" für die "Schlimmsten der Schlimmsten"; von einem UNO-Sonderberichterstatter und anderen wird sie als Folter definiert. Die Isolierung, 22 Stunden am Tag auf eine Zelle beschränkt zu sein, ohne Zugang zu anderen Menschen oder Lesematerial, hat bekanntlich schädliche psychologische Auswirkungen. Mannings Unterstützungskomitee "Chelsea widersteht!" fügt hinzu: Es muss wiederholt werden, dass die Einzelhaft zwar für niemanden angewandt werden sollte, dass es aber besonders unmoralisch ist, Chelsea in Einzelhaft zu stecken, wenn sie nicht wegen eines neuen Verbrechens beschuldigt, angeklagt oder verurteilt wurde. Der berühmte Pentagon-Papers-Whistleblower Daniel Ellsberg sagt: Es ist ein Hohn auf die Gerechtigkeit, dass sie zurück ins Gefängnis geschickt wurde, weil sie sich weigerte, vor einer Grand Jury auszusagen. Eine Untersuchung gegen Wikileaks wegen der Veröffentlichung ist eine ernsthafte Bedrohung für die Rechte aller Journalisten, und Chelsea tut uns allen einen Dienst, indem sie dagegen ankämpft. Also, wo bleibt das Pressekorps? Ein Artikel der New York Times (8.3.2019) von Charlie Savage bemerkte, dass die Bemühungen, Julian Assange zu verurteilen - worum es hier eindeutig geht - "neuartige und tiefgreifende Fragen zum ersten Verfassungszusatz" aufwerfen würden. Und Outlets von der Times über CNN bis zum Time Magazine schrieben einzelne Geschichten, in denen sie über Chelseas neuerliche Inhaftierung berichteten. Aber wo sind die Leitartikel? Wo bleibt die Empörung oder gar Anerkennung, dass jemand, dessen Ziel es war, Handlungen aufzudecken - unrechtmäßige und skrupellose Handlungen, die im Namen des US-Volkes durchgeführt wurden, und dessen Enthüllungen tatsächlich zu einer Debatte und Hinterfragung dieser Handlungen geführt haben, wieder einmal den Kopf für Reporter hinhält, die gerne über diese Enthüllungen berichtet und Auszeichnungen dafür verlangt haben? Ich kann keine Leitartikel in US-amerikanischen Konzernmedien finden, die Manning, das Recht von Journalisten auf Information der Öffentlichkeit oder das Recht der Öffentlichkeit auf Information unterstützen. Wie bei Ellsberg und den Pentagon-Papieren werden die Mainstream-Medien wahrscheinlich in Jahrzehnten sachlich über Mannings Beiträge als Whistleblower sprechen. Aber was zählt, ist, was sie jetzt nicht tun. Die Demokratie stirbt in der Tat in der Dunkelheit. |
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erschienen am 1. April 2019 auf > FAIR - Fairness & Accuracy in Reporting > Artikel | ||||||||||||||||||||||||
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