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"Entweder verhindert die Revolution den Krieg oder der Krieg wird die Revolution bringen" - Mao Tsetung

     
  Mit satirischer Wahrheit den Zynismus der Elite entlarven

Joseph Solis-Mullen

 

Christopher J. Coyne und Abigail R. Halls 'How to Run Wars: a Confidential Playbook for the National Security Elite' (Wie man Kriege führt: ein vertrauliches Handbuch für die nationale Sicherheitselite) ist eine scharfe, sardonische Kritik an Amerikas ständigem Engagement in Kriegen im Ausland und der Aushöhlung der bürgerlichen Freiheiten im Inland. Das Buch, das kürzlich vom Independent Institute veröffentlicht wurde, gibt sich als Leitfaden für die Washingtoner Elite aus und bietet einen satirischen Plan für die Aufrechterhaltung endloser Konflikte und die Unterdrückung abweichender Meinungen im Inland. In Kapiteln wie "Control the Narrative", "Capture the Media", "Silence Dissent", "Ignore International Law", "Sacrifice Liberty in the Name of Liberty" und "Do Not Accept Failure" sezieren Coyne und Hall mehr als ein Jahrhundert militärischer Interventionen der USA, vom Spanisch-Amerikanischen Krieg bis zum laufenden Globalen Krieg gegen den Terror und der Beteiligung am Stellvertreterkrieg mit Russland.

Im Kapitel "Control the Narrative" untersuchen Coyne und Hall, wie Regierungs- und Militärbeamte die öffentliche Wahrnehmung beeinflussen, um Unterstützung für den Krieg zu gewinnen. Durch die Kontrolle des Narrativs stellen sie sicher, dass die Gründe für den Kriegseintritt und die verfolgten Ziele in einem positiven Licht dargestellt werden. Ein ergreifendes Beispiel ist der Spanisch-Amerikanische Krieg, in dem die Explosion der USS Maine im Hafen von Havanna genutzt wurde, um die Öffentlichkeit gegen Spanien aufzubringen. Trotz unklarer Beweise für die Ursache der Explosion rührte der Sensationsjournalismus, verkörpert durch die Zeitungen von William Randolph Hearst, die Werbetrommel für den Krieg und veranschaulichte, wie die Manipulation von Informationen zu Konflikten führen kann.

"Capture the Media" erweitert diese Idee, indem es veranschaulicht, wie wichtig die Kontrolle über die Medien ist, um die öffentliche Unterstützung für die Kriegsanstrengungen aufrechtzuerhalten. Während des Ersten Weltkriegs organisierte das Committee on Public Information (CPI) unter der Leitung von George Creel eine massive Propagandakampagne, um die amerikanische Öffentlichkeit für die Kriegsanstrengungen zu gewinnen. Das CPI produzierte Filme, Plakate und Broschüren und engagierte Journalisten und Redner, um die Stimmung für den Krieg zu fördern. Dabei ging es nicht nur darum, Unterstützung zu gewinnen, sondern auch darum, abweichende Stimmen zu unterdrücken und zu zeigen, wie die Medien im Dienste staatlicher Interessen vereinnahmt werden können.

In "Silence Dissent" untersuchen die Autoren die Methoden, mit denen die Opposition unterdrückt werden sollte. Die Ära des Vietnamkriegs liefert ein anschauliches Beispiel: die Reaktion der Regierung auf Antikriegsproteste reichte von Überwachung und Infiltration durch das FBI (im Rahmen von COINTELPRO) bis hin zu offener Gewalt, wie bei den Schießereien in Kent State. Diese Aktionen unterstreichen, wie weit die Regierung gehen wird, um jede Herausforderung ihrer Kriegsagenda zu unterdrücken, und verdeutlichen den fragilen Zustand der bürgerlichen Freiheiten in Zeiten des Konflikts.

"Ignore International Law" kritisiert die eklatante Missachtung internationaler Normen und rechtlicher Rahmenbedingungen, die für viele US-Militärinterventionen kennzeichnend sind. Die Invasion des Irak im Jahr 2003, die ohne die Zustimmung der Vereinten Nationen und auf der Grundlage erfundener Behauptungen über Massenvernichtungswaffen durchgeführt wurde, ist ein Beispiel für diese Missachtung. Die anschließende Besetzung und ihre Folgen verdeutlichen, dass internationale Gesetze und Konventionen kaum mehr sind als rhetorische Arabesken, die Washingtons Verfolgung strategischer Ziele verschleiern sollen und langfristig zu Instabilität und Leid führen.

"Sacrifice Liberty in the Name of Liberty" (Freiheit im Namen der Freiheit opfern) befasst sich mit den paradoxen Rechtfertigungen für die Aushöhlung der bürgerlichen Freiheiten im Inland bei gleichzeitiger vorgeblicher Förderung der Freiheit im Ausland. Der USA PATRIOT Act, der nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in Kraft trat, erweiterte die Überwachungsmöglichkeiten der Regierung und beschnitt die Rechte des Einzelnen unter dem Deckmantel der nationalen Sicherheit. In diesem Kapitel werden diese Maßnahmen mit einem breiteren Muster verknüpft, bei dem grundlegende Freiheiten im Namen ihres Schutzes geopfert werden - ein Thema, das sich durch die Geschichte der US-Konflikte zieht.

"Do Not Accept Failure" (Akzeptiere kein Scheitern) bringt die Hartnäckigkeit und Verweigerung auf den Punkt, die oft mit langwierigen militärischen Einsätzen einhergehen. Der Vietnamkrieg ist ein Paradebeispiel dafür: Trotz steigender Verluste und offensichtlicher Sinnlosigkeit weigerten sich die aufeinander folgenden Regierungen, ein Scheitern anzuerkennen. Stattdessen eskalierten sie den Konflikt, was zu weiteren Zerstörungen und schließlich zu einem demütigenden Rückzug führte. Diese Weigerung, ein Scheitern einzugestehen, verlängert nicht nur die Kriege, sondern erhöht auch deren menschliche und wirtschaftliche Kosten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 'How to Run Wars: a Confidential Playbook for the National Security Elite' eine kraftvolle und provokative Kritik am militärischen Interventionismus der USA darstellt. Mit satirischem Blick deckt das Buch die zynischen Strategien zur Aufrechterhaltung eines permanenten Krieges und die daraus resultierende Aushöhlung der bürgerlichen Freiheiten bissig auf. Das Werk von Coyne und Hall ist eine unverzichtbare Lektüre für jeden, der die Dynamik des nationalen Sicherheitsstaates und die dringende Notwendigkeit einer radikalen Reform verstehen will.

 
     
  erschienen am 25. Juni 2024 auf > The LIBERTARIAN INSTITUTE > Artikel  
  Archiv > Artikel von Joseph Solis-Mullen auf antikrieg.com  
     
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Das ist die Politik der Europäischen Union, die offenbar von bestimmten Interessengruppen gelenkt wird und sich aufführt wie die Vereinigte Kolonialverwaltung der europäischen Ex-Kolonialmächte. Warum unsere politischen Vertreter nicht gegen diese kranke und abwegige, für keinen vernünftigen Menschen nachvollziehbare Politik auftreten, fragen Sie diese am besten selbst!

 
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