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Chile 11.
September 1973: Die Aktualität eines Staatsstreichs Manlio Dinucci
Vor fünfzig Jahren, am 11. September 1973, fand in Chile ein Staatsstreich statt. Auch wenn ein halbes Jahrhundert vergangen ist, hat das Ereignis nichts von seiner dramatischen Aktualität eingebüßt. Dies ist, kurz gefasst, die Geschichte. Im November 1970 wurde Salvador Allende von einer Koalition der demokratischen Kräfte mit einem Programm des sozialen Fortschritts und der nationalen Souveränität zum Präsidenten von Chile gewählt. Zwei Monate zuvor, im September, hatte Präsident Nixon die CIA beauftragt, einen Plan auszuarbeiten, um Allende an der Umsetzung seines Programms zu hindern. Das erste Ziel Washingtons war es, "die chilenische Wirtschaft in die Luft zu jagen". Als Präsident Allende die chilenischen Kupferminen verstaatlichte, die sich bis dahin in den Händen multinationaler US-Konzerne befunden hatten, schuf Washington eine Task Force, die den Weltmarktpreis für Kupfer senkte, um die chilenische Wirtschaft auf den Finanzmärkten zu treffen. Während Chile der wichtigsten Einnahmequelle aus seinen Exporten beraubt wurde, unterwarfen die USA das Land einem strikten Embargo, das die Einfuhr lebenswichtiger Güter des täglichen Bedarfs verhinderte. Gleichzeitig blockierte die CIA 40 Tage lang den innerchilenischen Verkehr und finanzierte mit Millionen von Dollar einen Streik der Lastwagenfahrer. Der Boden für den von der CIA organisierten und von der Militärjunta unter Augusto Pinochet durchgeführten Staatsstreich war also bereitet. Am 11. September 1973 begann der Staatsstreich mit einem Angriff auf den Präsidentenpalast, bei dem Salvador Allende und seine Begleiter, die beschlossen, bis zum Ende bei ihm zu bleiben, getötet wurden. Zehntausende von Chilenen wurden in Stadien und anderen Haftanstalten eingesperrt, auf grausamste Weise gefoltert und ermordet. Staatsstreich, Folter und Tötungstechniken sind die der "School of the Americas", die vom Pentagon zur Ausbildung der ihm unterstellten lateinamerikanischen Soldaten geschaffen wurde. Das Regime Pinochets, der von 1974 bis 1990 "Präsident" von Chile war, setzte seine Serie von Verbrechen fort, indem es Gegner im In- und Ausland ermordete und Volksdemonstrationen mit Duldung Washingtons blutig unterdrückte. Dies hinderte Johannes Paul II. nicht daran, bei einem offiziellen Besuch in Chile am 2. April 1987 vom Balkon des Palastes La Moneda aus vor einer jubelnden Menge an der Seite von Augusto Pinochet aufzutreten, dem Mann, der vierzehn Jahre zuvor den Präsidenten Salvador Allende ermordet hatte. |
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erschienen am 11. September 2023 auf > GlobalResearch > Artikel, Original (italienisch) auf Il Manifesto | ||||||||||||||
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werden. Dass es sich hier um die höchste Instanz des Landes handelt, das fernab von rechtsstaatlichen Verhältnissen für Julian Assange - übrigens ein "Untertan" aus der ehemaligen Kolonie Australien - vor den Augen der ganzen Welt die Neuauflage des mittelalterlichen Hungerturms inszeniert, bleibt unerwähnt. Dieser ungeheuerliche Bruch mit der zeitgemäßen Zivilisation beweist eindeutig, dass die sogenannte westliche "Kultur" mitsamt ihren "Werten" ("Menschenrechte", "Rechtsstaat" usw.) keinen Pfifferling wert ist, zumal deren "Hüter" zu diesen skandalösen Vorgängen schweigen. Was der neue König dazu sagt? Ob er die Absicht hat, zum Auftakt seiner Regentschaft nicht Gnade vor Recht, sondern Recht vor Unrecht ergehen zu lassen? Klaus Madersbacher, antikrieg.com |
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