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"Vielleicht stehen wir nicht vor dem Great Reset, sondern an der Schwelle zum Great Awakening?" (aus einer Leserzuschrift)

     
  Der folgende Artikel ist vor zehn Jahren auf dieser Website erschienen. Er ist einer der über 400 Beiträge von Paul Craig Roberts, die Sie im Archiv finden - heute so aktuell wie damals.  
     
  Der Dollar übertrumpft alle

Paul Craig Roberts

 

In mehreren Artikeln und in meinem letzten Buch, The Failure of Laissez Faire Capitalism And Economic Dissolution Of The West (Laissez Faire-Kapitalismus und wirtschaftliche Auflösung des Westens), habe ich ausgeführt, dass die europäische Staatsschuldenkrise benutzt wird, um die Souveränität derjenigen Länder einzuschränken, welche Mitglieder der Europäischen Union sind. Daran besteht kein Zweifel, die Souveränität der EU-Mitgliedsstaaten besteht jedoch nur dem Namen nach. Die einzelnen Länder behalten noch einen Teil ihrer Souveränität gegenüber der EU-Regierung, nicht aber gegenüber Washington, wie sich gezeigt hat mit der vor kurzem auf Washingtons Befehl von Frankreich, Italien, Spanien, Portugal und Österreich ausgeführten illegalen und feindseligen Aktion gegen das Flugzeug, mit dem der bolivianische Präsident Evo Morales unterwegs war.

Auf dem Rückweg von Moskau nach Bolivien wurden Morales’ Flugzeug die Überflugs- und Auftankgenehmigung von Washingtons französischen, italienischen, spanischen und portugiesischen Marionetten verwehrt, so dass es in Österreich landen musste, wo das Flugzeug des Präsidenten nach Edward Snowden durchsucht wurde. Es war ein von Washington inszeniertes Muskelspiel, um Snowden aus der bolivianischen Präsidentenmaschine zu entführen, gegen Internationales Recht, und um aufkommenden Reformern wie Morales beizubringen, dass Unabhängigkeit von Washingtons Befehlen nicht gestattet ist.

Die europäischen Marionettenstaaten machten mit bei diesem aussergewöhnlichen Bruch von diplomatischen Regeln und Internationalem Recht, ungeachtet der Tatsache, dass jedes einzelne der Länder darüber aufgebracht ist, dass Washington ihre Regierungen, Diplomaten und Bürger bespitzelt. Ihre Dankbarkeit gegenüber Snowden, dessen Enthüllungen ihnen die Augen darüber geöffnet hatten, dass Washington ihre gesamte Kommunikation aufzeichnete, bestand darin, niederzuknien und Washington zu helfen, Snowden zu fangen.

Das sagt uns, wieviel Moral, Ehre, Integrität in der westlichen Zivilisation noch übrig ist: null.

Snowden informierte die Länder der Welt, dass ihre Kommunikation völlig offen liegt vor Washingtons Augen und Ohren. Washingtons Überheblichkeit und Arroganz sind schockierend. Dennoch wollte kein Land sich gegen Washington erheben und Snowden Asyl gewähren. Ecuadors Correa wurde von Washington eingeschüchtert und niedergewatscht und zog sein Angebot an Snowden zurück. Für China und Russland, Washingtons Lieblingsziele für Menschenrechtsdämonisierung, wäre die Gewährung von Asyl für Snowden ein Propagandatriumph gewesen, aber keines der beiden Länder wollte die Konfrontation, die Washingtons Racheaktionen verursacht hätten. 

Kurz gesagt, die Regierungen der Länder der Erde wollen Washingtons Geld und gute Stimmung lieber, als sie Wahrheit und Integrität wollen.

Washingtons schmutzige Interventionen gegen Snowden und Morales geben der Welt eine weitere Chance, Washington zur Verantwortung zu ziehen, ehe Washingtons Überheblichkeit und Arroganz die Welt vor die Wahl zwischen Akzeptanz der Hegemonie Washingtons und Drittem Weltkrieg zwingen. Die Länder, untereinander zersplittert und nach Geld und Gunst hechelnd, gestatten stattdessen Washington zu etablieren, dass alles, was es unternimmt, gerechtfertigt ist. Washingtons Gesetzlosigkeit wird zum neuen Normalzustand. 

Es ist unwahrscheinlich, dass die südamerikanischen Regierungen gegen Washingtons Affront zusammenstehen. Ein paar der Länder werden von Reformern geführt, die die Völker repräsentieren und nicht die reichen Eliten, die mit Washington verbündet sind, aber die meisten bevorzugen ruhige Beziehungen zwischen Washington und den heimischen Eliten. Die Südamerikaner glauben, dass Washington weiterhin erfolgreich die Reformer stürzen wird, wie es das in der Vergangenheit gemacht hat.

In Europa lauten die Schlagzeilen „NSA-Überwachung bedroht EU-Freihandelsabkommen“ und „Merkel fordert Erklärungen.“ Die Proteste sind die erforderlichen öffentlichen Hampeleien von Marionetten und werden von Washington als solche betrachtet werden. Die französische Regierung sagt, die Gespräche über das Handelsabkommen sollten zeitweilig ausgesetzt werden - „ein paar Wochen lang, um jede Kontroverse zu vermeiden.“ Die deutsche Regierung allerdings sagt: „Wir wollen dieses Freihandelsabkommen und wir wollen mit den Gesprächen jetzt beginnen.“ Mit anderen Worten, was Merkel als „inakzeptables Verhalten im Stil des Kalten Krieges“ bezeichnet, ist akzeptabel, so lange Deutschland sein Freihandelsabkommen bekommt.

Die Lust auf Washingtons Geld macht Europa blind gegenüber den realen Konsequenzen des Freihandelsabkommens. Was das Abkommen bewirken wird, ist Europas Wirtschaften unter Washingtons wirtschaftliche Vorherrschaft zu bringen. Das Abkommen bezweckt, Europa vom Handel mit Russland wegzubekommen, genauso wie die Trans Pacific Partnership bezweckt, die Länder Asiens von China wegzutreiben und sie in von den Vereinigten Staaten von Amerika strukturierte Beziehungen einzuverleiben. Diese Abkommen haben wenig mit freiem Handel zu tun, aber alles mit Hegemonie der Vereinigten Staaten von Amerika.

Diese “Freihandels”abkommen werden die europäischen und asiatischen “Partner” verpflichten, den Dollar zu unterstützen. Es ist in der Tat möglich, dass der Dollar den Euro und asiatische Währungen verdrängt und zur Einheitswährung der „Partner“ wird. Auf diese Weise kann Washington den Dollar als Reservewährung institutionalisieren und ihn vor den Konsequenzen der Banknotenpresse schützen, die dazu benutzt wird, die Liquidität von Banken zu steigern, die zu gross sind, um scheitern zu dürfen, und um die endlosen Budgetdefizite Washingtons zu finanzieren.

 
     
  erschienen am 5. Juli 2013 auf > Paul Craig Roberts Website  
  Archiv > Artikel von Paul Craig Roberts auf antikrieg.com  
     
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  Übrigens:  
  In den Sudelmedien wird so gut wie täglich über das allerwerteste Befinden des britischen Königshauses und dessen Verwandtschaft berichtet. Wer mit wem, wer gegen wen usw. sind die Fragen, die uns um die Ohren geschlagen werden.

Dass es sich hier um die höchste Instanz des Landes handelt, das fernab von rechtsstaatlichen Verhältnissen für Julian Assange - übrigens ein "Untertan" aus der ehemaligen Kolonie Australien - vor den Augen der ganzen Welt die Neuauflage des mittelalterlichen Hungerturms inszeniert, bleibt unerwähnt.

Dieser ungeheuerliche Bruch mit der zeitgemäßen Zivilisation beweist eindeutig, dass die sogenannte westliche "Kultur" mitsamt ihren "Werten" ("Menschenrechte", "Rechtsstaat" usw.) keinen Pfifferling wert ist, zumal deren "Hüter" zu diesen skandalösen Vorgängen schweigen.

Was der neue König dazu sagt? Ob er die Absicht hat, zum Auftakt seiner Regentschaft nicht Gnade vor Recht, sondern Recht vor Unrecht ergehen zu lassen?

Klaus Madersbacher, antikrieg.com

 
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Einige Lesetips aus dem Archiv:
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  Andrew J. Bacevich - Die Kunst, das Gedächtnis zu formen
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  Jean-Paul Pougala - Die Lügen hinter dem Krieg des Westens gegen Libyen
  Ben Norton - Bericht des britischen Parlaments führt aus, wie der NATO-Krieg 2011 gegen Libyen auf Lügen basierte
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  John Horgan - Warum Töten Soldaten Spaß macht 
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  Jonathan Cook - Die vorgetäuschte Welt der Konzernmedien
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  Mark Danner - US-Folter: Stimmen von dunklen Orten
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  Die Politik der Europäischen Union gegenüber Syrien ist nicht nur scheinheilig, zynisch und menschenverachtend, sie ist ein Verbrechen gegen den Frieden. Das wird etwa durch einen durchgesickerten UNO-Bericht (>>> LINK) bestätigt (von dem Sie nicht viel hören werden ...), siehe auch den vor kurzem erschienenen Bericht der US-Abgeordneten Tulsi Gabbard (LINK) und das Interview mit dem niederländischen Pater Daniel Maes (LINK)! In dem Artikel "In Syrien hungert jeder Dritte (LINK)" finden Sie neuere Informationen. Der Bericht des Welternährungsprogramms der UNO (LINK) spricht Bände und kann daher dem breiten Medienpublikum wohl auch nicht zugemutet werden. Weitere Neuigkeiten über dieses Musterstück barbarischer Politik finden Sie >>> HIER.

Das ist die Politik der Europäischen Union, die offenbar von bestimmten Interessengruppen gelenkt wird und sich aufführt wie die Vereinigte Kolonialverwaltung der europäischen Ex-Kolonialmächte. Warum unsere politischen Vertreter nicht gegen diese kranke und abwegige, für keinen vernünftigen Menschen nachvollziehbare Politik auftreten, fragen Sie diese am besten selbst!

 
> Appell der syrischen Kirchenführer im Juni 2016 (!): Die Sanktionen der Europäischen Union gegen Syrien und die Syrer sind unverzüglich aufzuheben! (LINK) <
     
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