Robert C. Koehler

Sie sind hinter mir her!

Klingt wie ein Horrorfilm, der ständig durch das Gehirn, durch die Seele zurückgespult wird. Hol Luft, kauf eine Waffe! Welche andere Wahl hast du? Man nennt das unter anderem die "Theorie der weißen Verdrängung" - aber ich habe das Gefühl, dass die Angst selbst (die Angst vor Gott-weiß-was) zuerst kommt. Wenn sie einen Namen gefunden hat, muss das ein Gefühl der Erleichterung sein: zu wissen, wer der Feind ist, wo der Feind lebt. Jetzt kann man in den Krieg ziehen.

Zehn Menschen in einem Lebensmittelladen zu töten - fünfzig Menschen in zwei Moscheen zu töten - ist kein Mord. Es ist Heilung.

Ich atme tief durch. Gewalt ist der Normalzustand, nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern in weiten Teilen der Welt. Oft ist die Gewalt einfach eine Abstraktion, auch bekannt als Krieg, der immer, immer notwendig ist, wenn wir ihn führen, und die Menschen, die wir töten, einschließlich der Kinder, sind einfach Kollateralschäden. Aber der Krieg kommt immer nach Hause, wo die Opfer ganz menschlich sind ... wenn sie es in die Nachrichten schaffen.

"Einst aufsehenerregend und bemerkenswert", schreibt Keeanga-Yamahtta Taylor in einem kürzlich erschienenen Artikel im New Yorker, "haben sich Massenerschießungen in den USA in den Hintergrund gedrängt. Seit Januar gab es fast zweihundert Schießereien, bei denen mindestens vier Opfer erschossen wurden. . . . Dies muss im Zusammenhang mit der zunehmenden Normalisierung von Rassismus und politischer Gewalt in den USA gesehen werden."

Diese Worte wurden natürlich nach dem Massaker vom 13. Mai in einem Tops Friendly-Supermarkt in einem von Rassentrennung geprägten Viertel in Buffalo, New York, geschrieben. Dreizehn Menschen wurden erschossen (elf von ihnen Afroamerikaner), zehn von ihnen starben. Der Mörder war ein unverhohlener Rassist, der vor seiner Tat ein 180-seitiges, hasserfülltes Manifest ins Internet gestellt hatte. In dem Manifest, in dem er seine Bewunderung für frühere rassistisch motivierte Massenmörder bekundete, wurden die Gefahren der "weißen Verdrängung" erörtert - Farbige übernehmen die Macht, beanspruchen die gleiche Bedeutung wie Weiße und verringern damit die Bedeutung der Weißen. Es gibt eine offensichtliche Lösung: In den Krieg ziehen!

Und da wir in einem Land leben, in dem es überall Waffen gibt und diese erstaunlich leicht zu beschaffen sind, können junge Männer - der Mörder war 18 Jahre alt - echten Krieg spielen, ohne sich einschreiben zu müssen. Und Payton Gendron beschloss, in den Krieg zu ziehen.

Ich erwähne seinen Namen nur aus einem Grund: Ich möchte einen Moment in seinem Leben ansprechen, bevor er 200 Meilen nach Buffalo fuhr und das Feuer eröffnete. Im letzten Frühjahr, als er sich dem Ende seines letzten Highschool-Jahres näherte, wurden er und seine Mitschüler gebeten, über ein Schulprojekt nachzudenken, das sich mit ihren Plänen für die Zeit nach dem Schulabschluss befassen sollte. Hier ist, was Payton Gendron sagte: Er wollte einen Mord-Selbstmord begehen.

Oh, mein Gott! Die "Drohung" hatte nichts mit der Rasse zu tun, aber sie schockierte die Leute zutiefst. Er behauptete, es sei ein Scherz gewesen, aber die Staatspolizei wurde gerufen, und der damals 17-jährige Junge wurde einer psychiatrischen Untersuchung unterzogen und für anderthalb Tage ins Krankenhaus eingewiesen.

Das war's - eine kurze, plötzliche Enthüllung des Horrorfilms, der in Payton Gendrons Gehirn immer wieder ablief, gegenüber den Schulbehörden. Laut einem Bericht der Associated Press:

"Die Enthüllung warf die Frage auf, ob seine Begegnung mit der Polizei und dem psychiatrischen System eine weitere verpasste Gelegenheit war, einen potenziellen Massenschützen einer genaueren Kontrolle durch die Strafverfolgungsbehörden zu unterziehen, ihm Hilfe zukommen zu lassen oder sicherzustellen, dass er keinen Zugang zu tödlichen Schusswaffen hat.

Als ich diese Worte las, verspürte ich einen enormen Druck der Frustration, und es dauerte eine Weile, bis ich sie zu verstehen begann. In dem Artikel hieß es dazu:

"New York ist einer von mehreren Staaten, die in den letzten Jahren Gesetze zur Verhinderung von Massenerschießungen erlassen haben, die von Menschen begangen wurden, die Warnzeichen zeigen, dass sie eine Gefahr für sich selbst oder andere darstellen könnten. . . .

"Die lange Liste von Massenerschießungen in den USA, bei denen Gelegenheiten zum Eingreifen verpasst wurden, umfasst das Massaker von 2018 an 17 Schülern einer High School in Parkland, Florida, wo die Strafverfolgungsbehörden zahlreiche Beschwerden über die Drohungen des Schützen erhalten hatten, und die Tötung von mehr als zwei Dutzend Menschen in einer texanischen Kirche im Jahr 2017 durch einen ehemaligen US-Luftwaffensoldaten, der trotz seiner gewalttätigen Vergangenheit eine Waffe kaufen konnte."

Langsam begann es zu wirken. Was ich in dieser Geschichte über eine weitere Massenerschießung in Amerika - dem Land der Freien (zum Töten) - las, war offizielle Ahnungslosigkeit in voller Ausprägung. Wir sind ahnungslos, was das Wesen der sozialen Sicherheit angeht. Wir stellen sie uns als etwas vor, das linear und hierarchisch ist und bei dem autoritäre Maßnahmen in erster Linie erst nach der Tat einsetzen.

"Die Behörden erklärten am Sonntag, dass sie den Angriff auf die überwiegend schwarzen Käufer und Angestellten des Tops Friendly Market als mögliches Hassverbrechen oder als Akt des Inlandsterrorismus untersuchen.

Bevor es zu den Schießereien kam, war das Beste, was die nationale Vorstellungskraft tun konnte, ein Gesetz über rote Flaggen zu entwickeln: Wenn jemand aus den Fugen gerät oder Hass verbreitet, kann der Staat eingreifen und seine Schusswaffen vorübergehend konfiszieren. Problem gelöst!

Aber wenn ich an den 17-jährigen High-School-Schüler denke, der kurzzeitig eine sarkastische Idee für ein Schulprojekt losließ - eine Massenerschießung mit anschließendem Selbstmord -, dann sehe ich einen zutiefst verstörten Menschen, der aller Wahrscheinlichkeit nach die meiste Zeit seines Lebens allein verbracht hat, psychisch, wenn nicht sogar physisch. Und hier beginnen meine eigenen emotionalen Wunden zu bluten.

Was wäre, wenn Schulen Orte wären, an denen einsame, verängstigte Kinder reden könnten? Ich denke an den Friedenskreis, das Konzept der "Restorative Justice", bei dem alle Teilnehmer in lebendiger Gleichheit zusammensitzen, jeder die Möglichkeit hat zu reden und alle anderen zuhören. In einigen Schulbezirken setzt sich dies bereits durch, aber das ist natürlich nur ein Anfang. Für einen Moment stelle ich mir eine soziale Infrastruktur vor, die uns alle einbezieht und niemanden wegen seiner Angst und seines Hasses verurteilt, sondern ihm zuhört, ihn wertschätzt, von ihm lernt und mit ihm in die Dunkelheit geht.

Das Herz ist mächtiger als das Schwert. Ich erlaube mir, mir eine Welt vorzustellen, in der die meisten Menschen dies glauben.

Schon dieser ungeheuerliche Bruch mit der zeitgemäßen Zivilisation beweist eindeutig, dass die sogenannte westliche "Kultur" mitsamt ihren "Werten" keinen Pfifferling wert ist.

Klaus Madersbacher, antikrieg.com

Die neue Realität des Spazierengehens :-)

>"Wir sind viele, und wir werden immer mehr!" - Bodo Schiffmann<

Einleitung und Abspann zu diesem (und allen zwanzig4media - Videos) vermitteln eine ungemein positive und freundliche Stimmung. Ich empfehle diese gut zwei Minuten uneingeschränkt und gebe gerne zu, dass ich mich jedesmal freue, wenn ich diese wunderbaren Menschen sehe.

"Wer hat ein Interesse daran, die Herrschaft des Volkes - die Demokratie - zu zerstören und sie durch etwas zu ersetzen, das, wie die Entwicklungen des vergangenen Jahres gezeigt haben, ein faschistisch-totalitäres Regime ist?"

WEHREN WIR UNS GEGEN DEN WOODOO-ZAUBER, DER VON DEN FASCHISTEN "WISSENSCHAFTLICH" MIT EINEM VIRUS INSZENIERT WIRD, UM UNS IN DIKTATUR UND KRIEG ZU FÜHREN!

DIE NEUEN FASCHISTEN SIND GENAUSO SCHLIMM WIE DIE ALTEN!