Die
gefährlichste Entwicklung unserer Zeit Ernst Wolff
Wir leben
aktuell in einer historischen Ausnahmesituation.
Politik
und Mainstream-Medien haben in den vergangenen 20 Monaten
ein Klima der Hysterie erzeugt und die Mehrheit der
Menschen derart verängstigt, dass sie sich in einem
Zustand hilfloser Schockstarre befindet.
Ganz
anders sieht es für die Elite aus, also für die
Ultrareichen und die Vertreter des digital-finanziellen
Komplexes. Sie haben die erfolgreichsten 20 Monate ihrer
Geschichte hinter sich und verfügen über mehr Geld und
mehr Macht als je zuvor.
Vor allem
aber nutzen sie dieses Ungleichgewicht, um zwei Projekte
voranzutreiben, mit denen sie ihre Macht auf Dauer
zementieren und die gesamte Menschheit endgültig ihrer
Willkür und ihrem Diktat unterwerfen wollen.
Bei diesen
Projekten handelt es sich um die Abschaffung des
Bargeldes und die Entwicklung digitaler
Zentralbank-Währungen. Beides wird systematisch und mit
großem Aufwand vorangetrieben, ohne dass die breite
Bevölkerung etwas Wesentliches über die Fortschritte
und vor allem die langfristigen Auswirkungen erfahren
würde.
Vorreiter
bei der Abschaffung des Bargeldes ist die
Better-Than-Cash-Alliance, die 2012 gegründet wurde. Zu
den Geldgebern zählen unter anderen die
Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung, die Ford-Stiftung, die
Clinton-Stiftung, Mastercard und Visa sowie das deutsche
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung.
Der
Allianz gehören mittlerweile 32 Regierungen in Asien,
Afrika und Südamerika mit einer Gesamtbevölkerung von
über 2 Milliarden Menschen an. Sie arbeitet eng mit den
Vereinten Nationen und im Rahmen der Globalen
Partnerschaft für finanzielle Inklusion auch mit den
Staaten der G 20 zusammen.
Die
vergangenen 20 Monate haben ihrer Arbeit den bisher
stärksten Auftrieb gegeben, denn die Nutzung von Bargeld
hat im Rahmen der globalen Gesundheitskrise schneller als
je zuvor abgenommen.
Parallel
zu dieser Abschaffung des Bargeldes arbeiten die großen
Zentralbanken der Welt an dem wohl wichtigsten
Geldprojekt aller Zeiten, der Einführung neuer
Währungen in Form von digitalem Zentralbankgeld. Ziel
ist es, die Geldschöpfung ausschließlich in die Hände
der Zentralbanken und die vollständige Kontrolle über
alle Geldflüsse auf diese Weise in die Hände der
Staaten zu legen.
Dieses
Projekt wird zurzeit von 87 Ländern vorangetrieben, die
mehr als neunzig Prozent der globalen Bevölkerung
repräsentieren. In sechs Ländern in der Karibik ist die
digitale Zentralbankwährung bereits eingeführt worden,
dazu im vergangenen Monat im afrikanischen Nigeria.
Diese
Einführungen können als Tests für die großen
Zentralbanken der Welt betrachtet werden, die sich
zurzeit eine Art Wettrennen liefern, da die Zeit wegen
der immer fragileren Situation im globalen Finanzsystem
und wegen des steigenden sozialen Drucks drängt.
Auf der
Pole Position liegt seit einiger Zeit die Peoples
Bank of China, die 2014 zeitgleich zur der Einführung
des Sozialkreditsystems mit der Entwicklung des digitalen
Yuan begonnen hat. Nach mehreren Großversuchen in
diversen Großstädten existieren in China bereits 140
Millionen Wallets, mit denen eine zurzeit noch
eingeschränkte Zahlung mit dem neuen Geld
möglich ist.
China hat
gegenüber allen anderen Konkurrenten einen weiteren
Vorteil. Durch den Ausbau der digitalen Seidenstraße
seit 2015 ist ein riesiges Netzwerk entstanden, über das
der E-Yuan in zahlreichen Staaten Zentralasiens und
Afrikas herausgegeben und so sofort zu einem
internationalen Zahlungsmittel gemacht werden könnte.
Es ist
kein Zufall, dass ein Einparteienstaat das Rennen zurzeit
anführt und dass alle anderen Länder zurzeit unter
Hochdruck daran arbeiten, sich in seine Richtung zu
entwickeln, die parlamentarische Demokratie zu
untergraben und ebenfalls diktatorische
Machtverhältnisse herzustellen.
Der Grund
ist folgender: Geld hat historisch gesehen zwei
Funktionen. Es ist einerseits universelles Tauschmittel
und andererseits Herrschaftsinstrument. Digitale
Zentralbankwährungen dagegen sind reine
Herrschaftsinstrumente, denn digitales Zentralbankgeld
ist ein von der Elite programmierbares Tauschmittel.
Es kann
ein Ablaufdatum besitzen, zweckgebunden und geographisch
begrenzt werden und wird, da es keine Zinsen abwirft,
nicht mehr gespart werden können. Vor allem aber kann
es, so wie in China, mit einem Sozialkreditsystem
verbunden werden und damit jeden einzelnen von uns
vollständig der Willkür des Staates unterwerfen.
Auch wenn
uns Politik, Mainstream-Medien und Finanzwirtschaft das
neue Geld zurzeit immer wieder schmackhaft machen wollen,
sollte sich niemand täuschen lassen: Digitales
Zentralbankgeld ist nicht mehr und nicht weniger als das
Ende jeglicher Demokratie und das wichtigste Fundament
für einen globalen Finanzfaschismus, vor dem selbst die
Allmachtsphantasien der Nationalsozialisten verblassen.
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