Indem er die Realitäten des Krieges durchdrang und ihn aus seinem sorgfältig inszenierten öffentlichen Kontext herauslöste, indem er seine rohen Schrecken öffentlich machte, wurde er zu einer Gefahr für den politischen Status quo des Landes.

Robert Koehler

Das Angebot des Pentagons, den Angehörigen der zehn Menschen (sieben davon Kinder), die bei dem letzten US-Drohnenangriff in Afghanistan getötet wurden, ein "Kondolenzgeld" zu zahlen - ursprünglich als gerecht und notwendig deklariert -, steht in einem beunruhigenden Zusammenhang mit den laufenden Bemühungen der Regierung, den WikiLeaks-Gründer Julian Assange in die Finger zu bekommen und ihn dafür zu bestrafen, dass er die unbequeme Wahrheit des Krieges aufgedeckt hat.

Sie wissen schon, das "geheime" Zeug - wie das Lachen der Besatzung eines Apache-Hubschraubers, nachdem sie 2007 auf einer Straße in Bagdad einen Haufen Männer getötet hatten ("Oh ja, seht euch diese toten Bastarde an") und dann weiter grinsten, nachdem sie diejenigen getötet hatten, die anfingen, die Leichen aufzusammeln, und dabei auch mehrere Kinder verletzten, die sich in dem Van befanden, den sie gerade in die Luft gejagt hatten. Das ist nichts, was die amerikanische Öffentlichkeit wissen sollte!

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Videos im Jahr 2010 beklagte der damalige Verteidigungsminister Robert Gates, dass die Öffentlichkeit ein Fragment des Krieges gegen den Terror "aus dem Zusammenhang gerissen" sehe. Wie ich später schrieb:

"Das Verteidigungsministerium soll die totale Kontrolle über den Kontext haben; an der Heimatfront ist der Krieg zu 100 Prozent Öffentlichkeitsarbeit. Die Rolle der Öffentlichkeit besteht darin, Zuschauer zu sein, Konsumenten von inszenierten Nachrichten; sie können zusehen, wie intelligente Bomben von oben abgeworfen werden, und ihnen wird gesagt, dass dies sie vor Terrorismus schützt und die Demokratie verbreitet. Das ist der Kontext."

Assanges Verbrechen bestand darin, dass er mit Whistleblowern zusammenarbeitete, um versteckte Daten zu veröffentlichen und diesen Kontext zu stören. Im Laufe eines Jahrzehnts hat WikiLeaks etwa 10 Millionen Geheimdokumente veröffentlicht, mehr als alle anderen Medien der Welt zusammen, wie ein Video von Progressive International zeigt. Diese Organisation hat das Belmarsh-Tribunal ins Leben gerufen, das fordert, dass Assange aus dem britischen Gefängnis entlassen und nicht an die Vereinigten Staaten ausgeliefert wird. Das Tribunal, das dem 1966 von Bertrand Russell und Jean-Paul Sartre organisierten Tribunal nachempfunden ist, das die USA für ihre Handlungen in Vietnam zur Rechenschaft ziehen sollte, wird das Land für seine Kriegsverbrechen des 21. Jahrhunderts vor Gericht stellen.

Die Verzweiflung der Regierung, Assange ausgeliefert zu bekommen, zu versuchen, ihn im Grunde loszuwerden, ist zutiefst verständlich. Er ist eine Bedrohung für den Krieg selbst - das heißt, für die Abstraktion des Krieges, d.h. die "nationale Verteidigung", die jährlich eine Billion Dollar an unhinterfragten (und ständig steigenden) Finanzmitteln beansprucht und im öffentlichen Bewusstsein als der Lauf der Dinge verankert ist. Indem er die Realitäten des Krieges durchdrang und ihn aus seinem sorgfältig inszenierten öffentlichen Kontext herauslöste, indem er seine rohen Schrecken öffentlich machte, wurde er zu einer Gefahr für den politischen Status quo des Landes.

Sogar so sehr, dass: "Im Jahr 2017", so berichtete Yahoo News vor einem Monat, "als Julian Assange sein fünftes Jahr in der ecuadorianischen Botschaft in London verbrachte, plante die CIA, den WikiLeaks-Gründer zu entführen, was eine hitzige Debatte unter den Beamten der Trump-Administration über die Rechtmäßigkeit und Praktikabilität einer solchen Operation auslöste."

Einige hochrangige Beamte innerhalb der CIA und der Trump-Administration diskutierten sogar über die Ermordung von Assange und forderten sogar "Skizzen" oder "Optionen" für die Ermordung von Assange an. Diskussionen über die Entführung oder Tötung von Assange fanden "auf höchster Ebene" der Trump-Administration statt, sagte ein ehemaliger hochrangiger Beamter der Spionageabwehr. Es schien keine Grenzen zu geben".

Die als Vietnamkrieg bekannte Katastrophe, die in einer Schande für die USA endete - die beendet werden musste, weil sich die eigenen Truppen in großer Zahl gegen das Land gewandt hatten - führte zu einer Art "Vietnam-Syndrom", einer öffentlichen Abscheu vor dem Krieg selbst. Was für eine Unannehmlichkeit für die Regierung, die sich immer noch im Kalten Krieg mit den Kommunisten befand, aber nur Stellvertreterkriege führen konnte, z. B. in Nicaragua, wo die Contras die Drecksarbeit machen mussten.

Als George H. W. Bush 1991 den ersten Golfkrieg im Irak begann, erklärte er schließlich: "Bei Gott, wir haben das Vietnam-Syndrom ein für alle Mal überwunden."

Die USA waren endlich wieder frei, ihre Propaganda zu militarisieren, d.h. mit Hilfe von Bomben und Kugeln die Demokratie rund um den Globus zu verbreiten. Da die Sowjetunion zusammengebrochen und der Kalte Krieg beendet war, musste ein neuer Feind gefunden werden, aber das war kein Problem. Ein Jahrzehnt später startete Bush Jr. den Krieg gegen den Terror und die endlosen Kriege des 21. Jahrhunderts begannen.

Und sie waren gut.

Nun, sie waren gut, solange das Verteidigungsministerium die Kontrolle über ihren Kontext hatte. Assange konnte, indem er sich über alle Beschränkungen der Wahrheit hinwegsetzte und die rohe Realität dieser Kriege - die Lügen, die Hölle - aufdeckte, die Statistiken des Krieges mit Leben erfüllen, z.B.:

"Mindestens 801.000 Menschen wurden durch direkte Kriegsgewalt im Irak, Afghanistan, Syrien, Jemen und Pakistan getötet", so das Costs of War Project der Brown University. "Die Zahl der Verwundeten und Erkrankten ist weitaus höher, ebenso wie die Zahl der Zivilisten, die indirekt durch die Zerstörung von Krankenhäusern und Infrastruktur, durch Umweltverschmutzung und andere kriegsbedingte Probleme gestorben sind."

Und: "Millionen von Menschen, die in den Kriegsgebieten leben, sind ebenfalls durch den Krieg vertrieben worden. Die US-Kriege nach 9/11 haben mindestens 38 Millionen Menschen in und aus Afghanistan, Irak, Pakistan, Jemen, Somalia, den Philippinen, Libyen und Syrien vertrieben. Diese Zahl übersteigt die Gesamtzahl der Vertriebenen in allen Kriegen seit 1900, mit Ausnahme des Zweiten Weltkriegs."

Die US-Regierung hat sich für zehn dieser Todesfälle entschuldigt, und zwar nur - nur! - weil der Vorfall untersucht wurde und an die Öffentlichkeit gelangte.

Einleitung und Abspann zu diesem (und allen zwanzig4media - Videos) vermitteln eine ungemein positive und freundliche Stimmung. Ich empfehle diese gut zwei Minuten uneingeschränkt und gebe gerne zu, dass ich mich jedesmal freue, wenn ich diese wunderbaren Menschen sehe.

"Wer hat ein Interesse daran, die Herrschaft des Volkes - die Demokratie - zu zerstören und sie durch etwas zu ersetzen, das, wie die Entwicklungen des vergangenen Jahres gezeigt haben, ein faschistisch-totalitäres Regime ist?"

WEHREN WIR UNS GEGEN DEN WOODOO-ZAUBER, DER VON DEN FASCHISTEN "WISSENSCHAFTLICH" MIT EINEM VIRUS INSZENIERT WIRD, UM UNS IN DIKTATUR UND KRIEG ZU FÜHREN!

DIE NEUEN FASCHISTEN SIND GENAUSO SCHLIMM WIE DIE ALTEN!