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Krieg ist
unser dringendstes Problem - lösen wir es! John Horgan
Gibt es heute ein dringenderes Problem in der Welt als den Krieg? Und wenn ich in diesem Beitrag "Krieg" sage, meine ich auch Militarismus, die Kultur des Krieges, die Armeen, Waffen, Industrien, Politik, Pläne, Propaganda, Vorurteile, Rationalisierungen, die tödliche Gruppenkonflikte nicht nur ermöglichen, sondern auch wahrscheinlich machen. Krieg verschärft oder verewigt andere Probleme, einschließlich Klimawandel, Armut, Unterdrückung und Krankheiten, entweder direkt oder durch den Abzug wertvoller Ressourcen von ihrer Lösung. Meine Antwort auf die obige Frage: Nein, es gibt kein dringenderes Problem als Krieg. Nicht Klimawandel, Umweltverschmutzung, Überbevölkerung, Unterdrückung, Armut, Ungleichheit, Hunger, Krankheit. Wenn Sie nach Lösungen für eines dieser Probleme suchen, sollten Sie sich aus verschiedenen Gründen auch zumindest etwas anstrengen, um den Krieg zu beenden. Erstens verschärft oder verewigt der Krieg unsere anderen Probleme, entweder direkt oder durch die Entziehung wertvoller Ressourcen. Krieg untergräbt die Demokratie und fördert Tyrannei und Fanatismus; tötet und macht krank und verarmt Menschen; verwüstet die Natur. Der Krieg ist ein Schlüsselproblem, dessen Beseitigung unsere anderen sozialen Probleme viel leichter beherrschbar machen würde. Zweitens ist der Krieg leichter lösbar als viele andere menschliche Bedrängnisse. Krieg ist nicht wie ein Hurrikan, ein Erdbeben oder eine Ebola-Plage, eine Naturkatastrophe, die uns von Kräften auferlegt wird, die außerhalb unserer Kontrolle liegen. Krieg ist ganz und gar unsere Schöpfung, das Produkt menschlicher Entscheidungen. Der Krieg könnte morgen enden, wenn eine relativ kleine Gruppe von Menschen auf der ganzen Welt sich entschließen würde, ihn zu beenden. Drittens, mehr als jedes andere Problem, stellt der Krieg ein furchtbares moralisches Verbrechen dar. Besonders wenn er von den USA und anderen Nationen oder von Gruppen durchgeführt wird, die die Legitimität von Staaten anstreben oder beanspruchen, macht der Krieg uns zu Heuchlern und verhöhnt den menschlichen Fortschritt. Wir können nicht behaupten, zivilisiert zu sein, solange der Krieg oder gar die Bedrohung durch den Krieg andauert. Ja, die jährlichen Kriegsopfer sind seit der katastrophalen ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stark zurückgegangen. In den letzten Jahrzehnten hat der Krieg weitaus weniger Menschenleben gefordert als Krebs oder Autounfälle. Aber in unserer schwer- und nuklear bewaffneten Welt ist der Krieg nur wenige Entscheidungen davon entfernt, exponentiell zerstörerischer zu werden. Und selbst die Tötung eines einzelnen Kindes durch eine US-Drohne, eine israelische Rakete oder einen syrischen Panzer ist ein Gräuel, der uns alle korrumpiert. Ich schrieb "The End of War" (Das Ende des Krieges), das heute von McSweeney's als Taschenbuch veröffentlicht wird, um eine Diskussion darüber zu beginnen, warum wir kämpfen und wie wir aufhören können. Die neue Ausgabe enthält einen Bericht des Anthropologen Douglas Fry, eine Autorität in puncto Kriegsführung, und einen Index. The End of War behandelt in nachhaltiger, prägnanter Weise Themen, über die ich in den letzten Jahren in diesem Blog und anderswo geschrieben habe. Während ich The End of War schrieb, habe ich mir manchmal Sorgen gemacht, dass der Krieg enden könnte, bevor mein Buch veröffentlicht wird und es überflüssig macht. Das ist ein schlechter Witz, besonders heute, da der Krieg in Syrien, in der Ukraine, im Gazastreifen, in Afghanistan, Pakistan und im Irak tobt, den die USA erneut bombardieren. (Daten zu diesen und anderen bewaffneten Konflikten auf der ganzen Welt finden Sie im Uppsala University Conflict Data Program.) Unsere größte Herausforderung besteht darin, den Übergang von unserer immer noch bewaffneten und gefährlichen Welt zu einer Welt zu vollziehen, in der der Krieg und sogar die Gefahr des Krieges verschwunden sind. Ich bin kein absoluter Pazifist. Wenn jemand mich oder einen geliebten Menschen oder sogar einen Fremden angreift - ich würde mein Bestes tun, um ihn aufzuhalten. Manchmal ist Gewalt moralisch gerechtfertigt, ja sogar notwendig, um größere Gewalt zu verhindern. Die Frage ist also, wie sollten wir auf tödliche Gruppengewalt reagieren, wenn sie heute in der Welt ausbricht? Wie hätten die USA beispielsweise auf die Anschläge vom 11. September reagieren sollen? Oder auf die aktuellen Fortschritte der ISIS-Kämpfer im Irak? Wie sollten die Palästinenser auf israelische Gewalt reagieren und umgekehrt? Wie sollte Russland auf gewalttätige Unruhen in der Ukraine reagieren? Meine Antwort ist, dass Nationen und andere Gruppen in einer Weise handeln sollten, die mit dem ultimativen Ziel übereinstimmt, den Krieg ein für allemal auszurotten. Das nenne ich die "Ende des Kriegs-Regel", auf die ich in The End of War näher eingehe. Mein eigenes Land, die USA, ist der schwerwiegendste Übertreter der Welt gegen die Ende des Kriegs-Regel, und das nicht nur, weil die Amerikaner in den letzten zehn Jahren zwei große Kriege geführt haben, die Hunderttausende von Zivilisten getötet haben. Die USA unterhalten auch das bei weitem größte Militär der Welt, gemessen an den Ausgaben, und sie sind der größte Waffenhändler. Umfragen zufolge, die ich seit mehr als einem Jahrzehnt durchführe, hält die überwiegende Mehrheit der Menschen Krieg für unvermeidlich, für ein dauerhaftes Merkmal der menschlichen Existenz. Diese fatalistische Einstellung ist sowohl empirisch als auch moralisch falsch. Empirisch, weil sie dem widerspricht, was Wissenschaft und Geschichte uns über den Krieg sagen. Moralisch, weil sie den Krieg aufrechterhält, indem sie uns davon abhält, nach Lösungen zu suchen. Selbst die zynischsten Fatalisten antworten auf die Frage, ob sie lieber in einer Welt ohne Krieg leben würden "Natürlich!" Jeder vernünftige Mensch will Frieden. Wenn Sie mit mir nicht einverstanden sind, warum Kriege stattfinden und wie wir sie beenden können, würde ich gerne Ihre Ideen hören. Wenn wir alle gemeinsam das Ende des Krieges anstreben, werden wir es sicherlich schaffen, nicht in einer dunklen, fernen Zukunft, sondern bald. |
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erschienen am 12. August 2014 auf > SCIENTIFIC AMERICAN > Artikel | |||||||||||||||||||||
John Horgan ist Wissenschaftsjournalist und Direktor des Center for Science Writings am Stevens Institute of Technology, Hoboken, New Jersey. Als ehemaliger Senior-Autor bei Scientific American (1986-1997) hat er auch für The New York Times, National Geographic, Time, Newsweek, The Washington Post, Slate und andere Publikationen geschrieben. Er schreibt den "Cross-check"-Blog für Scientific American und trägt zu Bloggingheads.tv bei (siehe Links links). Er twittert unter dem Tag @horganism (twitter.com/Horganism). | |||||||||||||||||||||
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