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  Samantha Power lehnt Russlands ‘Unterstützung’ für Assad ab, spielt Bedrohung durch ISIS herunter

Daniel McAdams  

 

Der heutige Ausbruch der Botschafterin der Vereinigten Staaten von Amerika bei den Vereinten Nationen Samantha Power – der Einspritzpumpe der „Regimewechsel“maschine der Neokonservativen - liefert einen weiteren Beweis dafür, dass es sich bei dem laufenden „Russland ist in Syrien einmarschiert“-Medienblutrausch um eine von Washington inszenierte psychologische Kampagne handelt, die einen Deckmantel für einen endgültigen Schlag der Vereinigten Staaten von Amerika gegen Bashar al-Assad liefern soll.

Während die Vereinigten Staaten von Amerika im vergangenen Jahr in Syrien mehr als 2.500 Luftangriffe mit sehr wenig Wirkung gegen ISIS durchgeführt haben, warnt Power Russland, dass dessen behaupteter „militärischer Einsatz“ in Syrien „keine Strategie mit Gewinnaussicht“ ist. 

Man kann sich nur vorstellen, welches Gelächter in Moskau über die Architektin der Fiaskos der Interventionen der Vereinigten Staaten von Amerika in Libyen und Syrien ausgebrochen ist, die gute Ratschläge erteilt, wie man eine siegreiche politische Strategie erstellt. Aber Power, die offenkundig völlig unfähig ist, die Welt so zu sehen, wie die von uns in der realitätsbezogenen Gemeinschaft sie sehen, greift zur Geschichtsverdrehung, um „Beweise“ für ihren Ratschlag an Russland zu liefern.

Power wiederholt heute auf CNN die alte diskreditierte Behauptung, dass Assad 2013 „seine eigenen Leute vergaste“ – eine Behauptung, die so fadenscheinig ist, dass Obama gezwungen war, sein Versprechen, das Land als Vergeltung zu bombardieren, zurückzuziehen. Anders gesagt, in der Stellungnahme gegenüber CNN log die Botschafterin der Vereinigten Staaten von Amerika bei der UNO, und sie wusste, dass sie log, als sie Russland warnte, dass:

Nachdoppeln bei einem Regime, das seine Menschen vergast, das Fassbomben auf seine Menschen wirft, das Menschen foltert, die es einfach verhaftet, weil sie protestieren und ihre Rechte fordern – nicht funktionieren wird. 

Inzwischen spielt Power die Gefahr herunter, die ISIS gegenüber Assad darstellt, indem sie behauptet, es sei „macchiavellistisch,“ sich zu sehr über die Möglichkeit eines Sieges von ISIS in Syrien aufzuregen: Sogar wenn man Macchiavelli wäre und sich nur um ISIL kümmerte, brächte die Unterstützung eines Regimes wie dieses und die Nicht-Berücksichtigung der Ansichten der weit überwiegenden Mehrheit der Menschen in Syrien, die in eine andere Richtung gehen wollen, weder Frieden noch einen Erfolg bei der Bewältigung des Terrorismus, was Präsident Putins Hauptanliegen ist, wie er sagt.

Natürlich kann Power nicht wissen, was die Mehrheit der Menschen in Syrien lieber haben will. Wir wissen aber, dass sie eindeutig lieber Assad haben wollen als ISIS, wenn sie gefragt werden. Sie hat also ein weiteres Mal gelogen.

Während die Vereinigten Staaten von Amerika und ihre Alliierten – Saudiarabien, Türkei und die anderen Golfstaaten – offen radikale Jihadisten ausgebildet, finanziert und ausgerüstet haben, um ihre Politik des Regimewechsels in Syrien voranzutreiben, stellt Power ihre erstaunliche Chuzpe zur Schau, indem sie die Schuld am nachfolgenden Ansteigen des Terrorismus Russland und dem Iran zuschiebt!

Russland und der Iran sind wohl wirklich der Ort, wo man viel von dieser Kritik an der Unterstützung eines Regimes erheben sollte, das diese monströsen Attacken gegen Zivilisten durchführt und dadurch – wissentlich oder unwissentlich – das Ansteigen des Terrorismus fördert.

Aber die „humanitäre“ Power „schaut nur auf das, was die Lage im Hier und Jetzt“ in Syrien verbessern kann. Für sie gehört dazu offenbar, Russland für seine Gegnerschaft zu al-Qaeda und ISIS in Syrien zu verdammen und diese Gruppen weiterhin zu fördern.

Powers Chuzpe hört hier noch nicht auf – in der Tat ist diese scheinbar grenzenlos. Während die Intervention und Politik des Regimewechsels der Vereinigten Staaten von Amerika direkt zum massiven Exodus aus dem Land und zur daraus resultierenden Flüchtlingskrise in Europa geführt hat, gibt die Diplomatin der Vereinigten Staaten von Amerika die Schuld daran ... dem nicht ausreichenden Interventionismus der Vereinigten Staaten von Amerika!

Man kann nicht zusehen, wie 12 Millionen Menschen aus ihren Wohnungen vertrieben werden, und wie verzweifelte Familien an Strände angetrieben werden, und damit zufrieden sein, wo wir stehen. Ich denke die Herausforderung besteht darin herauszufinden, was für eine Politik geeignet ist, die Dinge besser zu machen.

Hier ist ein Vorschlag: lasst Syrien in Ruhe! Lasst Nachbarn wie den Iran und Russland sich um das Problem mit den Jihadisten kümmern! Je mehr die Vereinigten Staaten von Amerika den Syrern „helfen,“ desto mehr Syrer sterben.

 
     
  erschienen am 14. September 2015 auf > Ron Paul Institute for Peace and Prosperity > Artikel  
  Archiv > Artikel von Daniel McAdams auf antikrieg.com  
 
siehe dazu im Archiv:
  Eric Margolis - Wie kann die Flüchtlingsflut gestoppt werden?
  John V. Walsh - Warum sind Russland und China (und der Iran) vorrangige Feinde der herrschenden Elite der Vereinigten Staaten von Amerika?
  Paul Craig Roberts - Es ist Zeit für den Iran, sich vom Westen zu verabschieden
  Garikai Chengu - Libyen: Von Afrikas reichstem Staat unter Gaddafi zu einem gescheiterten Staat nach dem NATO-Überfall
  John Philpot - Versagen des Internationalen Rechts und der Menschenrechtsinstitutionen: Palästina, Syrien und Irak im Jahr 2014
  Ismael Hossein-zadeh - Das Chaos im Mittleren Osten und darüber hinaus ist geplant
  Glen Ford - Obamas Krieg gegen die Zivilisation
  Stephen Kinzer - BP im Golf – im Persischen Golf
  Dmitry Orlov - Wie man einen Krieg beginnt und ein Weltreich verliert
  Greg McInerney - Die Ruinierung Irlands
  Jack A. Smith - Hinter dem amerikanisch-nordkoreanischen Getöse
  Bruce Cumings - Koreanische Kriegsspiele
  Tarak Barkawi - Atomwaffen und orientalische Verhältnisse
  Jonathan Turley - Das Große Geld hinter dem Krieg: der militärisch-industrielle Komplex
 
     
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