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Nationale
Verteidigung versus globale (Un)Sicherheit William J. Astore
Unsere Regierung spricht gerne über globale Sicherheit, die in ihren Köpfen im Grunde genommen gleichbedeutend mit Heimatschutz ist. Sie argumentieren, dass die beste Verteidigung eine gute Offensive ist, dass "Vorwärtslehnen im Schützenloch" oder immer bereit zum Angriff der beste Weg ist, um die Amerikaner sicher zu halten. Daher die 800 US-Militärstützpunkte im Ausland, die Entsendung von Spezialeinheiten in über 130 Länder und der nie endende "Krieg gegen den Terror". Nehmen Sie diesen Ausschnitt aus dem heutigen FP-Foreign Policy: Wenn der Kongress über die massiven Steuersenkungen abstimmt, die derzeit anstehen, würde das wahrscheinlich zukünftige Kürzungen bei den Budgets des Pentagon "für Ausbildung, Wartung, Militärstruktur, Flugeinsätze, Beschaffung und andere Schlüsselprogramme" zur Folge haben. Das meinen die ehemaligen Verteidigungsminister Leon E. Panetta, Chuck Hagel und Ash Carter, die am Mittwoch einen Brief an die Kongressführung schickten und sich gegen den Plan stellten. "Das Resultat ist die wachsende Gefahr einer 'ausgehöhlten' Streitmacht, der die Fähigkeit fehlt, die intensiven Einsatzbedürfnisse unserer globalen Verteidigungsmission aufrechtzuerhalten ", schrieben die Exminister. "Unsere globale Verteidigungsmission": diese Vision, dass die Vereinigten Staaten von Amerika die Welt beherrschen müssen, um sicher zu sein, sichert verschwenderische "Verteidigungsausgaben" in Höhe von fast 700 Milliarden Dollar für 2018. In der Tat wetteifern aktuell Kongress und Präsident miteinander, um zu sehen, welcher Zweig der Regierung dem Pentagon mehr Geld nachwerfen kann, ganz im Namen der "Sicherheit", natürlich. Hier eine kurze Zusammenfassung des neuen "Verteidigungs"-Gesetzentwurfs und was er vorsieht (Washington Post): Der Gesetzesentwurf in seiner jetzigen Fassung erhöht die finanziellen Aufwendungen für die Raketenabwehr, für die Truppengehälter sowie für Modernisierung, Erweiterung und Verbesserung der Schiffs- und Flugzeugflotte des Militärs. Das Gesetz widmet Milliarden über Trumps Antrag hinaus für Schlüsselstücke der militärischen Ausrüstung, wie gemeinsame Angriffsflugzeuge - es gibt 20 mehr im Gesetzesentwurf als im Antrag des Präsidenten - und für die Vergrößerung der bewaffneten Kräfte. Der Gesetzesentwurf sieht auch eine Aufstockung um fast 20.000 Servicemitglieder vor - fast doppelt so viele wie von Trump beantragt. Im Repräsentantenhaus wurde der Gesetzentwurf mit 356-70 Stimmen angenommen. Der Kongress kann sich zumindest auf eine Sache einigen - immer mehr Geld für das Pentagon. (Das 700-Milliarden-Dollar-Preisschild enthält 65,7 Milliarden Dollar "für Kampfeinsätze im Irak, in Afghanistan, Syrien, im Jemen, an verschiedenen Orten in Afrika und anderswo", bemerkt FP: Foreign Policy. Neben all diesen verschwenderischen Ausgaben (das Pentagon muss noch ein Rechnungsprüfungsverfahren bestehen!), ist die Vision selbst zutiefst fehlerhaft. Wenn du Amerika verteidigen willst, verteidige es. Stärke die Nationalgarde. Erhöhe die Sicherheit an der Grenze (einschließlich Cybersicherheit). Gib Geld für die Küstenwache aus. Und, mehr als alles andere, fang an mit der Schließung von Militärbasen im Ausland. Beende die Teilnahme der USA an den Kriegen in Afghanistan, Irak und im gesamten Mittleren Osten und Afrika. Bring die Bodentruppen nach Hause. Und hör auf mit Luft und Drohnenangriffen (das würde auch die "Krise" der Luftwaffe beenden, die fast 2000 Piloten zu wenig hat). Das ist kein Plädoyer für Isolationismus. Es ist ein Bemühen um Vernunft. Amerika wird nicht sicherer, indem es militärische Kräfte rund um den Globus verteilt und dabei jeden "Terroristen" in Sichtweite bombardiert. Ganz im Gegenteil. Solange wir unsere Vision von dem nicht ändern, was nationale Verteidigung wirklich bedeutet - und was sie erfordert -, wird Amerika weniger geschützt, weniger sicher und weniger demokratisch sein. |
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erschienen am 16. November 2017 auf > Bracing Views > Artikel und auf > Antiwar.com | |||||||||||||||||||||
Bill Astore ist Oberstleutnant der US-Luftwaffe im Ruhestand und Professor für Geschichte. | |||||||||||||||||||||
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