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Wohin
wären Afrika und die Welt ohne die Oktoberrevolution von
1917 gegangen? Bruce A. Dixon
Afrika hat eine große historische Schuld gegenüber der Vision, die die Oktoberrevolution von 1917 inspiriert hat, und gegenüber der UdSSR. Vor hundert Jahren, diese Woche am 7. November, vervollständigten Sowjets - das russische Wort für Räte - von Arbeitern und Bauern den Sturz des unterdrückerischen imperialen Regimes dieses Landes. Sie hatten einen Traum. Sie stellten sich vor, dass die große Mehrheit der Menschheit, die Tausende von Jahren unter der Herrschaft von Königen, Pharaonen, Kaisern, Sklavenmeistern und nun kapitalistischen Raubrittern gearbeitet hatte, für sich selbst bauen, sich selbst regieren, sich erziehen und ermächtigen konnte und für Würde, Respekt und ein besseres Leben für alle sorgen konnte. Der erste Weltkrieg hatte die europäischen imperialen Mächte ausgeblutet und das imperiale Regime in Russland tödlich geschwächt. Sie nützten die Gunst der Stunde und stürzten es und gründeten ein neues Projekt der menschlichen Befreiung, das sie die UdSSR, die Union der sozialistischen Sowjetrepubliken, nannten. Es war das erste Mal seit der haitianischen Revolution mehr als ein Jahrhundert zuvor, dass eine nationale Regierung um einen Traum von radikaler Emanzipation und Befreiung herum gebildet wurde. Großbritannien, Frankreich, Japan, die USA und andere Mächte schickten Truppen und Waffen, um, wie Winston Churchill es ausdrückte, den Bolschewismus in seiner Wiege zu erwürgen. Sie zwangen die UdSSR, einen blutigen Bürgerkrieg zu führen, aus dem die neue UdSSR mittellos und hungernd, aber unabhängig hervorging. Letztendlich war ihr Projekt sowohl ein Erfolg als auch ein Misserfolg, oder genauer gesagt viele Misserfolge, viele Erfolge und viele Bibliotheken voller Lektionen, die alle zu unschätzbaren Kosten gekauft wurden. Die ganze Welt schuldet der UdSSR eine große Schuld, weil sie den nationalsozialistischen Traum von der Eroberung und Herrschaft über die eurasische Landmasse und den Planeten vereitelt hat. Etwa 80 % der Kriegsanstrengungen der Nazis wurden gegen die UdSSR, und nicht etwa gegen Großbritannien und die USA geworfen, wie es hier gelehrt wird. Die Afrikaner und die afrikanische Diaspora schulden der Oktoberrevolution jedoch eine besondere Schuld. Ohne die Existenz und Hilfe der Sowjetunion wäre der Kampf, die koloniale Herrschaft der Westmächte abzuschütteln und die Apartheid im südlichen Teil Afrikas zu besiegen, sicherlich länger, schwieriger und blutiger gewesen. Die Oktoberrevolution hat die Sowjetunion nicht zu Engeln oder Rettern in Afrika gemacht. Die Anklänge des sowjetischen Engagements an die radikalen und revolutionären Visionen ihrer Gründer zwangen die UdSSR jedoch, sich auf die Seite der Kolonialvölker Asiens, Afrikas und Lateinamerikas gegen die europäischen Mächte zu stellen, die 95% des afrikanischen Kontinents beherrschten, und die kubanische Revolution zu bewaffnen und zu schützen, damit sie nicht von den nur 90 Meilen entfernten Vereinigten Staaten von Amerika in ihrer Wiege erstickt wird. Afrikaner auf der ganzen Welt sollten sich fragen, wie Afrika in den letzten hundert Jahren abgeschnitten hätte, wenn die Oktoberrevolution von 1917 nie stattgefunden hätte. Jahrzehntelang bot die UdSSR afrikanischen und asiatischen antikolonialen Aktivisten Zuflucht und Bildung. Sie gewährte diplomatische und sonstige Unterstützung bis hin zu militärischer Ausbildung und Waffen für afrikanische Befreiungsbewegungen. Die UdSSR und später China, die aus denselben Motiven operierten, boten den postkolonialen afrikanischen Regierungen Handels-, Infrastruktur- und Technologieabkommen zu weitaus weniger belastenden Bedingungen als die von Seiten Europas und der USA an. Ohne eine Sowjetunion hätten die Kolonialmächte über viele Jahre hinweg eine weitaus freiere und weitaus blutigere Hand gehabt. Noch in den siebziger Jahren befand sich das südliche Afrika unter der brutalen Apartheidherrschaft Portugals in Guinea-Bissau, Angola und Mosambik, Simbabwe wurde von von den tollwütigen Rassisten des britischen Rhodesien beherrscht, und Namibia und Südafrika selbst war Heimat der glühendsten und am stärksten bewaffneten weißen Suprematisten der Welt, die alle bewaffnet, finanziert und diplomatisch von den USA und vom Westen unterstützt wurden. Es war Kuba, eine Insel in Amerika, die zu einem großen Teil von den Nachkommen der versklavten Afrikaner bevölkert war - Kuba, das vollständig bewaffnet und jahrzehntelang von der UdSSR stark subventioniert war, das seine Söhne und seine Tochter über den Atlantik zurückschickte, um die südafrikanische Armee und die Marionettentruppen der USA in den 1970er und 80er Jahren zu bekämpfen. Kein einziges afrikanisches Land schickte einen einzigen Mann mit einem Stock, um gegen die Buren zu kämpfen, die Südafrika regierten. Aber 1987 wurde die gesamte von der Sowjetunion gebaute kubanische Luftwaffe und ein großer Teil ihrer sowjetischen Rüstung eingesetzt, mehr als 60.000 kubanische Truppen wurden eingesetzt, um an der Seite der Angolaner und anderer zu kämpfen, um die Südafrikaner vom Himmel zu holen und ihre Bodentruppen aufzuhalten, die mit taktischen Atomwaffen ausgerüstet waren, bei deren Entwicklung und Einsatz ihnen die USA und Israel geholfen hatten. Der kubanische Sieg in Cuito Canavale war der Anstoß für die Befreiung von Nelson Mandela und die ausgehandelte Auflösung der kriminellen Apartheid-Regierung Südafrikas. Ohne die kubanische Militärintervention wäre der Tod der Apartheid länger, blutiger und teurer gewesen. Ohne eine Sowjetunion und ohne die Oktoberrevolution von 1917 hätten die Vereinigten Staaten von Amerika Kuba fast unmittelbar nach dem Sturz der Yankee-Regierung zerstört und wieder unterjocht. Die Sowjetunion selbst wurde vor einem Vierteljahrhundert aufgelöst, die radikalen emanzipatorischen Träume ihrer Gründergeneration nur zum Teil verwirklicht, zum Teil verraten. Ihre historischen Lehren sind noch immer vorhanden, um die heutige Welt und insbesondere die afrikanische Welt zu befreien und zu inspirieren. Es ist nicht die Geschichte, die uns beigebracht wurde. Aber es ist die Geschichte. |
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erschienen am 9. November 2017 auf > Black Agenda Report > Artikel | |||||||||||||||||||||
Bruce A. Dixon ist geschäftsführender Redakteur bei Black Agenda Report und ist im Vorstand der Grünen Partei in Georgia | |||||||||||||||||||||
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