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"Europa krümmt sich wie der Wurm, ehe ihn der Stiefel zertritt." - Karl Kraus
"Fuck the EU" - Victoria Nuland
 
  Verbrechen gegen den Frieden, na und?  
 
     
  Die Politik der Europäischen Union gegenüber Syrien ist nicht nur scheinheilig, zynisch und menschenverachtend, sie ist ein Verbrechen gegen den Frieden.

Mit der Weiterverbreitung des Appells der syrischen Kirchenführer sollten Sie dazu beitragen, den Wahnsinn zu stoppen, der in unserem - auch in Ihrem - Namen betrieben wird. Verlangen Sie von Ihren politischen Vertretern, gegen diese kranke und abwegige, für keinen vernünftigen Menschen nachvollziehbare Politik aufzutreten!

 
> Appell der syrischen Kirchenführer: Die Sanktionen der Europäischen Union gegen Syrien und die Syrer sind unverzüglich aufzuheben! <
     
 
     
     
  Höchste Zeit, mit Syrien zu reden

Stephen Kinzer 

 

Während das furchtbare Blutbad in Syrien andauert, schwillt in Washington ein deprimierend vertrauter Chor an. Der neue Konsens ist derselbe wie der in Vietnam, Irak und Afghanistan: Bombardieren funktioniert nicht, also bombardieren wir noch mehr! Eine altbekannte Koalition – Generäle, Verteidigungskontraktoren und Politiker, Hand in Hand mit Denkfabriken und einem großen Teil der Presse – fordert eine Eskalation unserer militärischen Kampagne in Syrien. Vielleicht gibt es ein Limit, wieviele nicht gewinnbare Kriege die Vereinigten Staaten von Amerika im Mittleren Osten führen wollen, aber dieses ist offenkundig noch nicht erreicht worden. 

Die Weigerung, eine diplomatische Lösung für Syrien anzustreben, ist nichts neues für die Obama-Administration. Im Jahr 2012 starteten die Vereinten Nationen und die Arabische Liga einen Friedensprozess und bestellten den ehemaligen UNO-Generalsekretär Kofi Annan zu dessen Leiter. Annans erster Vorschlag war, dass alle am Konflikt beteiligten Seiten sich zu Gesprächen treffen sollten. Die Vereinigten Staaten von Amerika lehnten das rundweg ab. Unsere Politik bestand dann darin, jeden Kontakt mit der syrischen Regierung oder mit jeder Partei zurückzuweisen, die nicht von vorne herein bekanntgab, dass sie den Sturz von Präsident Bashar Assad unterstützt. Diese politische Bedingung zu stellen wurde als wichtiger betrachtet als das Morden zu stoppen. Annan erkannte, dass die Haltung der Vereinigten Staaten von Amerika seine Mission unmöglich machte und warf daher das Handtuch. Hätten 2012 die Vereinigten Staaten von Amerika den Frieden über ihre törichte Einstellung gestellt, hätte ein großer Teil des syrischen Todeskampfes vermieden werden können.  

Diese kaltschnäuzige Geringschätzung für die Zerstörung eines Landes und das Leiden seiner Menschen blieb ein zentrales Element der Politik der Vereinigten Staaten von Amerika gegenüber Syrien. Hillary Clinton, die als Außenministerin Annan wissen ließ, dass die Vereinigten Staaten von Amerika bei seinen Friedensbemühungen nicht mitmachen würden, ist eine von denen, die eine Eskalation fordern. In einem ihrer e-mails als Außenministerin versicherte Clinton, dass die Absetzung Assads „ein massiver Segen für Israels Sicherheit“ wäre und dass „nur die Drohung mit Gewalt den Diktator Assad zu einem Umdenken bringen wird.“ Sie will eine Flugverbotszone über Teilen Syriens einrichten, was zum Abschuss von russischen Flugzeugen führen könnten – eine Aussicht, die einige in Washington lüstern sabbern lässt. General Martin Dempsey, bis vor kurzem Vorsitzender des Vereinigten Generalstabs, hat geschätzt, dass Einrichtung und Schutz dieser Flugverbotszone den Einsatz von bis zu 70.000 Soldaten erfordern würde.

Verteidigungsminister Ashton Carter ging so weit, dass er vorschlug, NATO-Kräfte zu benützen, um in Syrien einzumarschieren. So etwas ist von dem Mann zu erwarten, der das Pantagon führt, aber er ist schwerlich allein. Letzten Monat unterschrieben 51 Beamte des Außenministeriums eine Petition, in der sie eine durchsetzungsfähigere militärische Rolle der Vereinigten Staaten von Amerika in Syrien forderten. Das Gespenst professioneller Diplomaten, die Krieg über Diplomatie stellen, bildet einen weiteren Beweis, falls überhaupt einer gebraucht wird, für den absoluten Sieg des Pentagons über das Außenministerium in punkto Festlegung der amerikanischen Sicherheitspolitik. Es lässt weiters vermuten, dass diese Diplomaten die politischen Zeichen deuten können und zum Schluss gekommen sind, dass Aufspringen auf den Zug des Militarismus ihren Karrieren in einer neuen Clinton-Administration förderlich sein würde.

 
     
  Fair use-Auszug, erschienen am 13. Juli 2016 auf der Website des Ron Paul Institute for Peace and Prosperity > Artikel  
  Den ganzen Artikel finden Sie in The Boston Globe (in englischer Sprache)  
  Archiv > Artikel von Ron Paul auf antikrieg.com  
 
siehe dazu im Archiv:
  Klaus Madersbacher, antikrieg.com - Ösi-Militär nach Afghanistan
  Ulson Gunnar - Syrien: es ist kein Bürgerkrieg und war auch nie einer
  Klaus Madersbacher - Wir müssen uns selbst weiterbilden
  Vladimir Putin - Rede vor der Generalversammlung der UNO
  Paul Craig Roberts - Obama vergöttlicht die amerikanische Hegemonie
  John V. Walsh - Warum sind Russland und China (und der Iran) vorrangige Feinde der herrschenden Elite der Vereinigten Staaten von Amerika?
  Jean-Paul Pougala - Die Lügen hinter dem Krieg des Westens gegen Libyen
  Garikai Chengu - Libyen: Von Afrikas reichstem Staat unter Gaddafi zu einem gescheiterten Staat nach dem NATO-Überfall
  John Philpot - Versagen des Internationalen Rechts und der Menschenrechtsinstitutionen: Palästina, Syrien und Irak im Jahr 2014
  Ismael Hossein-zadeh - Das Chaos im Mittleren Osten und darüber hinaus ist geplant
  Glen Ford - Obamas Krieg gegen die Zivilisation
  Stephen Kinzer - BP im Golf – im Persischen Golf
  Greg McInerney - Die Ruinierung Irlands
  Bruce Cumings - Koreanische Kriegsspiele
  Tarak Barkawi - Atomwaffen und orientalische Verhältnisse
  Jonathan Turley - Das Große Geld hinter dem Krieg: der militärisch-industrielle Komplex
 
  Im ARCHIV finden Sie immer interessante Artikel!  
  Die Weiterverbreitung der Texte auf dieser Website ist durchaus erwünscht. In diesem Fall bitte die Angabe der Webadresse www.antikrieg.com nicht zu vergessen!  
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