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Verbrechen gegen den Frieden? Na und? | |||||||||||||||||||||
Nazipack
2.0 > siehe "Renazifizierung" "Leider" eine Nummer zu klein, machen sich gewisse "Europäer" in Teilen der Welt wichtig, in denen sie nun wirklich nichts zu suchen haben. Das deutsche Volk will zwar vom Krieg nichts wissen, aber seine Führer stellen sich der terroristischen Supermacht als willfähriges Instrument zur Verfügung. Wenn nur sie es wären, wäre es ja egal, aber als Kanonenfutter sollen wieder ihre "Landsleute" herhalten. |
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Die Kriege
der nächsten Jahre (II) German Foreign Policy
BERLIN (Eigener Bericht) - Bei der heute in Berlin beginnenden Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) zeigt die Bundeswehr ihre Fähigkeit zur Führung von Interventionskriegen. Auf dem Programm stehen etliche "Leistungsdemonstrationen" der Truppe, bei denen dem Messepublikum unter anderem die "Evakuierung" deutscher Staatsbürger aus einer "Krisenregion" vorgeführt wird. Dabei kommen neben Eliteeinheiten insbesondere Kampfhubschrauber zum Einsatz, die unter Militärs allgemein als ideale Waffe für Anti-Guerilla-Operationen gelten. Die Leitung der ILA hat ihrerseits einen zentralen Bereich auf dem Messegelände eingerichtet, in dem die Luftfahrtindustrie über spezielle Helikopter für polizeiliche und militärische Aufgaben informiert. Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung sind erneut unbemannte Flugsysteme, auch bekannt als Unmanned Aerial Systems (UAS) oder Drohnen. Die Bundeswehr präsentiert allein vier verschiedene Typen von UAS, mit deren Hilfe etwa in Afghanistan feindliche Stellungen zur Vorbereitung gezielter Angriffe ausgekundschaftet wurden. Am Stand der US-Luftwaffe ist die Kampfdrohne MQ-9 "Reaper" ("Sensenmann") zu sehen; das UAS wird weltweit für illegale Tötungen sogenannter Terrorverdächtiger eingesetzt, bei denen regelmäßig zahlreiche Zivilisten ums Leben kommen.
Markenkern Militär Wie die deutschen Streitkräfte mitteilen, firmieren sie bei der heute in Berlin beginnenden Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) erneut als "größter Einzelaussteller". Man werde sich nicht nur als "attraktiver Arbeitgeber", sondern auch als "hochtechnologische Armee" mit einem "eindrucksvolle(n) Fähigkeitsspektrum" darstellen, heißt es. Demonstriert werden soll zudem die "erfolgreiche, kooperative Zusammenarbeit mit der Luftfahrtindustrie zur Sicherstellung der Einsatzfähigkeit der Luftfahrzeuge der Bundeswehr".[1] Die Leitung der maßgeblich vom Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) organisierten ILA betrachtet die Messe ihrerseits explizit als "Schaufenster für die militärische Luftfahrt". "Verteidigung" sei ein "wichtiger Markenkern", erklären die Veranstalter; geboten würden "wesentliche Technologien und Lösungen für die sicherheitspolitischen Herausforderungen von heute und morgen".[2]
Kampfretter Wie sich die künftigen "sicherheitspolitischen Herausforderungen" darstellen, will die Bundeswehr nach eigenem Bekunden bei sogenannten Leistungsdemonstrationen auf dem ILA-Gelände zeigen. Neben Angriffsaktionen diverser Kampfjets der Typen "Tornado" und "Eurofighter" werden dem Messepublikum "militärische Evakuierungsoperationen" vorgeführt, bei denen unter anderem Helikopter vom Typ "CH-53" zum Einsatz kommen sollen. Der Truppe zufolge ist der Hubschrauber in der Lage, "Personen und Material weltweit (zu) transportieren" - "in nahezu allen Klimazonen, selbst bei widrigsten Witterungsbedingungen, bei Tag und Nacht und in allen Bedrohungsstufen". Der Präsentation liegt laut Bundeswehr folgendes Szenario zugrunde: "In einer Krisenregion gerät die politische Situation außer Kontrolle. Deutsche Staatsbürger müssen ausgeflogen werden. Ein zur Rettung eingesetzter (Airbus) A400M wird kurz nach dem Start beschossen, schwer beschädigt und muss in unzugänglichem Gebiet notlanden." Dies rufe die "Kampfretter" des Hubschraubergeschwaders 64 aus dem zwischen Sachsen-Anhalt und Brandenburg gelegenen Fliegerhorst Holzdorf "auf den Plan", heißt es: "Mit zwei CH-53 überqueren sie im Tiefflug die Absturzstelle und erkunden die Lage. Während ein Hubschrauber aus der Luft sichert, schwebt der andere heran und landet. Dann geht alles sehr schnell. Die Kampfretter verlassen den Hubschrauber und sichern die Umgebung, während die Verletzten und Unverletzten über die breite Laderampe in den Hubschrauber gebracht werden."[3]
Aufstandsbekämpfung Dass es sich bei der sogenannten militärischen Evakuierung weniger um eine karitative Maßnahme denn um eine Operation zur Aufstandsbekämpfung handelt, wird die Bundeswehr im Rahmen einer weiteren "Leistungsdemonstration" auf der ILA zeigen. Dabei sollen der Truppe zufolge Fallschirmjäger in eine als "heiße Zone" deklarierte "feindliche Umgebung" eindringen, um dort anwesende Personen zu befreien: "Das Moment der Überraschung schwächt den Gegner." Als wesentliches Fortbewegungsmittel fungieren auch hier Hubschrauber; sie transportieren unter anderem Kampfhunde ins Einsatzgebiet, denen die Aufgabe zugedacht ist, "flüchtende Personen" zu "stellen".[4] Analog zum deutschen Militär erachtet die Leitung der ILA Helikopter offenbar als wesentliches Instrument für weltweite Anti-Guerilla-Operationen. So hat man auf dem Messegelände eigens einen "zentrale(n) Anlaufpunkt" für die gesamte "Drehflügler-Branche" eingerichtet ("HeliLounge"), wo sowohl "Grenzschutz- und Polizeieinsatz" als auch Such- und Rettungsmaßnahmen unter Kriegsbedingungen ("Combat Search and Rescue") thematisiert werden.[5]
Drohnenkrieg Ein weiterer Schwerpunkt der diesjährigen ILA sind einmal mehr unbemannte Luftfahrzeuge, die auch als Unmanned Aerial Systems (UAS) oder Drohnen bezeichnet werden. Allein die Bundeswehr wird in ihrem Messebereich vier verschiedene UAS präsentieren: die Spionagedrohnen MIKADO, LUNA und ALADIN sowie das "Kleinfluggerät für Zielortung" KZO. Sie alle sind bereits kampferprobt - in Afghanistan etwa dienten sie unter anderem dazu, feindliche Stellungen zur Vorbereitung gezielter Angriffe auszukundschaften. Das von der Rüstungsfirma Rheinmetall vertriebene "Aufklärungssystem" KZO kann zudem mit einer Kampfdrohne namens WABEP gekoppelt werden - zur "punktgenaue(n) Bekämpfung stationärer und beweglicher Ziele" (german-foreign-policy.com berichtete [6]). Nicht ohne Stolz verweisen die Veranstalter der ILA in diesem Zusammenhang auf ein weiteres Exponat: Auf dem Messegelände wird das UAS MQ-9 "Reaper" ("Sensenmann") der Waffenschmiede General Atomics zu sehen sein, das die US-Armee weltweit für Tötungen sogenannter Terrorverdächtiger nutzt. Dass diese Gewaltoperationen vom Völkerrecht nicht gedeckt sind und regelmäßig zu zahlreichen Opfern unter der Zivilbevölkerung führen, interessiert die Leitung der ILA offenbar nicht - sie spricht euphemistisch von "Luftnahunterstützung".[7]
Tarnkappen-UAS Für einen besonders innovativen Beitrag zur "Weiterentwicklung der Technologie unbemannter Luftfahrzeuge" halten die Veranstalter nach eigenem Bekunden das Drohnenprojekt "Sagitta" (lateinisch "Pfeil"), das das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bei der ILA der Öffentlichkeit vorstellen wird.[8] Auf Initiative des deutsch-europäischen Rüstungskonzerns Airbus Defence and Space haben sich das DLR, die Technische Universität München, die Münchner Bundeswehruniversität, die Technische Hochschule Ingolstadt und die Technische Universität Chemnitz dabei zur Aufgabe gemacht, den Prototyp eines Tarnkappen-UAS zu entwickeln. Laut DLR soll "Sagitta" militärische "Missionen" nicht nur "autonom", sondern auch "unentdeckt" durchführen können. Hierzu sei eine "Minimierung der Radarsignatur" erforderlich, die sowohl durch eine "möglichst kanten- und öffnungsfreie Form" gewährleistet werde wie durch die Fähigkeit, "längere Strecken auf dem Rücken zu fliegen", heißt es.[9]
Nebensächlich Bei all ihren demonstrativen Bekenntnissen zu militärischen "Innovationen" zeigt sich die Leitung der ILA gleichsam traditionsbewusst. So feiern die Veranstalter in Presserklärungen nicht nur die Wiedererlangung der deutschen "Lufthoheit" nach dem Zweiten Weltkrieg und die Gründung der Bundeswehr im Jahr 1955 [10], sondern verweisen zudem auf ein historisches "Highlight" der jetzigen Messe - eine Flugvorführung der Messerschmitt Me 262, die als "das erste in Serie gebaute Flugzeug mit Strahltriebwerken" vorgestellt wird [11]. Dass KZ-Häftlinge unter mörderischen Bedingungen den ersten und einzigen Düsenkampfjet der Nazi-Wehrmacht herstellen mussten, erscheint den Veranstaltern offenbar nebensächlich - und bleibt denn auch unerwähnt.
[1] Die Bundeswehr
präsentiert sich auf der Berlin Air Show 2016.
www.bundeswehr.de 02.05.2016. |
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erschienen am 1. Juni 2016 auf > German Foreign Policy > Artikel | |||||||||||||||||||||
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