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Israel,
ein Bollwerk gegen Weltkrieg: Das Teerbaby und China John V. Walsh
Die bedeutenderen Gegner des Imperiums der Vereinigten Staaten von Amerika sind China, Russland und der Iran. China bildet die größte Gefahr für die Vorherrschaft der Vereinigten Staaten von Amerika, nachdem seine Wirtschaft die der Vereinigten Staaten von Amerika laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) gemessen an der Kaufkraftparität bereits überholt hat. Dass die militärische Stärke letztendlich eine Funktion der wirtschaftlichen Stärke ist, wissen wir mindestens seit Thukydides. Die Antwort des Imperiums auf das Anwachsen Chinas ist die Achse nach Ostasien, der große Entwurf Barack Obamas und Hillary Clintons, unter Mithilfe ihrer eifrigen Rasputins vom Center for Strategic and International Studies (CSIS). Die Achse ist sowohl militärischer als auch wirtschaftlicher Natur, mit Japan als Stellvertreter der Vereinigten Staaten von Amerika in der Region und Anker für den gegen China gerichteten TPP (Transpazifische Partnerschaft) Handelspakt. Bis jetzt war die Achse eine Pleite. Diese erfordert die Konzentration militärischer und wirtschaftlicher Ressourcen der Vereinigten Staaten von Amerika, wobei diese bisher nicht annähernd das erforderliche Niveau erreichen konnte. Das Niveau ist hoch, weil Chinas Wirtschaft sehr stark und dynamisch ist, während die japanische Wirtschaft stagniert, und weil die Vereinigten Staaten von Amerika die beiderseitige Annäherung Chinas und Russlands beschleunigt haben, indem sie einen antirussischen Staatsstreich in der Ukraine organisierten. Jetzt stehen die Vereinigten Staaten von Amerika und Japan in Ostasien nicht nur China, sondern auch Russland gegenüber, das zudem seinen eigenen Konflikt mit Japan bezüglich der Kurilen-Inseln hat, der bis zum Zweiten Weltkrieg zurückreicht. Warum haben die Vereinigten Staaten von Amerika nicht mehr Kräfte nach Asien verlagert, nachdem dort die größte Gefahr besteht? Die Antwort liegt direkt vor uns ganz offen. Die Kräfte der Vereinigten Staaten von Amerika sind woanders gebunden besonders im Mittleren Osten. Und aus welchem Grund? Den Hauptgrund bildet Israel. Die Forderungen Israels halten die Vereinigten Staaten von Amerika davon ab, ihre Kräfte abzuziehen, um China schärfer zu konfrontieren. Aber in dieser Richtung liegt die Gefahr des Weltkriegs. Israel ist also ein Faktor, der die Vereinigten Staaten von Amerika davon abhält, uns in eine Zwickmühle zu bringen, die zum Weltkrieg führen könnte. Und Israel ist dazu in der Lage, weil die Israel-Lobby so mächtig ist. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, sollten wir uns klar darüber sein, dass die Gefahr seitens Chinas sich nicht gegen die Existenz oder gegen die Prosperität der Vereinigten Staaten von Amerika richtet, sondern gegen deren globale Vormachtstellung. Chinas Aufstieg bedeutet nicht, dass es den Vereinigten Staaten von Amerika weniger gut gehen wird, in Wirklichkeit kann dieser für sie zu größerer Prosperität führen. Leider ist diese Art von Win-Win-Situation für die imperiale Elite nicht akzeptabel, nachdem die Beendigung der Rolle der Vereinigten Staaten von Amerika als globale Vormacht aus diesen Herrschaften nur mehr Bewohner einer verschlafenen kleinen Stadt am Potomac machen würde. Statt eines energischen Umschwenkens nach Ostasien haben die Vereinigten Staaten von Amerika eine Strategie der schrittweisen Niederschlagung schwächerer Widersacher verfolgt, ehe sie gegen die stärkeren losgehen. Aber diese Stragegie ist nicht aufgegangen. Der Irak war der erste auf dieser Liste von schwächeren Widersachern, die angegriffen wurden, und dieses Land ist immer noch nicht befriedet, wie ISIS so klar gezeigt hat. Als nächster kam Libyen, und der Regimewechsel verlief super für das Imperium, mit Hillary Clinton, die sich vor der Kamera an der barbarischen Ermordung Muammar Gaddafis ergötzte. Um das jedoch zu erreichen, logen die Vereinigten Staaten von Amerika im UNsicherheitsrat, wo sie eine Flugverbotszone versprachen, und dann eine Bombardierungskampagne durchführten, die den Sturz Gaddafis herbeiführte. Der russische Präsident Putin hatte das als den letzten Strohhalm bezeichnet. Russland stimmte einer Flugverbotszone aus humanitären Gründen zu, wurde aber dann betrogen, als die Vereinigten Staaten von Amerika eine massive Bombardierungskampagne daraus machten. Russland und China werden Forderungen der Vereinigten Staaten von Amerika nach humanitärer Aktion wohl kaum mehr über den Weg trauen. Syrien sollte der nächste Schritt sein, aber die Anti-Assad-Kampagne hatte keinen Erfolg, obwohl sie unsägliche Verwüstung über dieses Land brachte. Der Iran zeichnet sich ab als das nächste Ziel, wenn es weiter nach der Schritt-für-Schritt-Vorgangsweise gehen soll. Und dann Russland. Klarerweise wird das nicht funktionieren. Weder Russland noch der Iran werden durch Sanktionen allein in die Knie gezwungen werden, daher fordert Israel lautstark einen Krieg gegen den Iran. Und Tag für Tag wird China stärker und weniger verwundbar. Diese Vorgangsweise hat die Zeit nicht auf ihrer Seite. Die Politik der Vereinigten Staaten von Amerika im Mittleren Osten ist ein spektakulärer Erfolg für Israel, obwohl sie desaströs ist für die Ambitionen der Vereinigten Staaten von Amerika in Richtung unbestrittener globaler Vorherrschaft. Israels Gegner, der Irak, Syrien und Libyen liegen in Ruinen. Und der Hass in der moslemischen Welt, der aus dieser Asche erwachsen ist, richtet sich gegen die Vereinigten Staaten von Amerika. Noch immer nicht zufrieden drängt Israel jetzt immer härter auf Regimewechsel oder Zerstörung des Iran, seines letzten bedeutenden Widersachers ein Verlangen, das auch im Fall eines nuklearen Abkommens mit den P5+1 nicht nachlassen wird, falls es tatsächlich zu einem kommt. Dieses Drängen wird sicher stärker werden nach den Zwischenwahlen in den Vereinigten Staaten von Amerika, die ein weiteres Ansteigen der Falken im Kongress sahen. Zusammenfassend gesagt, sollten die Vereinigten Staaten von Amerika um ihrer Ambitionen willen, unbestrittener globaler Hegemon zu sein, die schrittweise Vorgangsweise im Mittleren Osten aufgeben und mit der Achse weitermachen. Allerdings wird Israel mit seinem enormen Einfluss auf die Außenpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika, besonders die Politik im Mittleren Osten, eine derartige Verlagerung der Prioritäten nicht zulassen. Das ist die Realität. Das ist der zentrale Widerspruch zwischen der imperialen Politik der Vereinigten Staaten von Amerika im Mittleren Osten und der imperialen Politik der Vereinigten Staaten von Amerika in der Welt. Nachdem das gesagt ist, müssen wir den kriminellen Charakter und die barbarische Natur der Entwürfe Israels anerkennen. Die Völker des Mittleren Ostens sind enormen Schlägen der wirtschaftlichen und militärischen Maschinerie der Vereinigten Staaten von Amerika in Form von Kriegen und Wirtschaftssanktionen ausgesetzt. Mehr Leiden wird folgen. Überrascht es da, dass Gruppierungen wie ISIS hochgekommen sind? Welche Bedeutung hat das für Antiinterventionisten in den Vereinigten Staaten von Amerika? Diese Überlegungen besagen, dass die Tage des Imperiums der Vereinigten Staaten von Amerika als Weltbeherrscher gezählt sind, weil sie sich nicht losmachen können vom Teerbaby des Mittleren Ostens und weil sich ihre relative wirtschaftliche Stärke im Abstieg befindet. Wir Antiinterventionisten arbeiteten und arbeiten also nicht vergebens. Schließlich haben wir Antiinterventionisten eine moralische Verpflichtung gegenüber den Völkern des Mittleren Ostens. Daher müssen wir weiterhin für die Rechte des palästinensischen Volks kämpfen und für das Ende des amerikanischen Imperiums. Vom Mittleren Osten bis zum Fernen Osten ist unser Ziel das selbe: Schluss mit dem Imperium! Schluss mit den Kriegen! |
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erschienen am 10. November 2014 auf > Antiwar.com > Artikel | ||||||||||||||||||
Archiv > Artikel von John V. Walsh auf antikrieg.com | ||||||||||||||||||
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