Die Vizepräsidentin sagte auch, die USA müssten „den Wettbewerb des 21. Jahrhunderts mit China gewinnen“.

Dave DeCamp

Vizepräsidentin Kamala Harris bezeichnete Iran als den größten „Gegner“ der USA und verwies dabei auf den jüngsten iranischen Raketenangriff auf Israel, der als Reaktion auf mehrere israelische Eskalationen erfolgte.

Als Harris in ihrem 60-Minuten-Interview gefragt wurde, welches Land sie für den „größten Gegner“ der USA halte, sagte sie: „Ich denke, da fällt mir ein offensichtliches ein nämlich Iran.“

Sie fuhr fort: „Der Iran hat amerikanisches Blut an den Händen. Und was wir allein im Hinblick auf diesen Angriff auf Israel gesehen haben, 200 ballistische Raketen. Was wir tun müssen, um sicherzustellen, dass Iran nie die Fähigkeit erlangt, eine Atommacht zu werden, das ist eine meiner höchsten Prioritäten.“

Harris wurde dann gefragt, ob sie militärisch gegen den Iran vorgehen würde, wenn sie Beweise dafür hätte, dass das Land über Atomwaffen verfügt, und antwortete: „Ich werde im Moment nicht über Hypothesen sprechen.“

Während es immer viel Wirbel um das iranische Atomprogramm gibt, das ausschließlich zivilen Zwecken dient, räumte CIA-Direktor William Burns am Montag ein, dass es keine Beweise dafür gibt, dass der Iran beschlossen hat, eine Atomwaffe zu bauen.

Sowohl Harris als auch der ehemalige Präsident Donald Trump treten mit dem Versprechen an, extrem pro-israelisch und kriegstreiberisch gegenüber dem Iran zu sein. Trump sagte letzte Woche, dass Israel iranische Atomanlagen angreifen sollte, und kritisierte Präsident Biden dafür, dass er vor dieser Idee gewarnt hatte.

Harris‘ Behauptung, der Iran sei der größte Gegner der USA, widerspricht der offiziellen Linie der Biden-Regierung, dass China die größte ausländische Bedrohung für die USA sei. Die Nationale Verteidigungsstrategie 2022 des Pentagons bezeichnet China als „umfassendste und schwerwiegendste Herausforderung für die nationale Sicherheitsstrategie der USA“, gefolgt von Russland. Der Iran wird in eine Kategorie „anhaltender Bedrohungen“ eingeordnet, zu der auch Nordkorea und Organisationen wie al-Qaida und ISIS gehören.

Harris schlug gegenüber China immer noch einen aggressiven Ton an und sagte, die USA müssten „den Wettbewerb des 21. Jahrhunderts mit China gewinnen“. Auf die Frage, ob sie Taiwan verteidigen würde, wenn es von China angegriffen würde, sagte Harris erneut, sie würde sich „nicht auf hypothetische Fragen einlassen“.

Präsident Biden hat wiederholt geschworen, dass er eingreifen würde, wenn China Taiwan angreift, und damit seine jahrzehntelange strategische Unklarheit in dieser Frage beendet. Das US-Militär plant trotz des Risikos eines Atomkriegs offen einen zukünftigen Krieg mit China.

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