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Washington
sprintet (nicht schlafwandelt) in den Krieg mit China Joseph Solis-Mullen Die Behauptung, dass Amerika "schlafwandelnd" auf einen Krieg mit China zusteuert, ist ein gefährlich irreführender Mythos. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind weit davon entfernt, schlafwandlerisch zu stolpern, sondern werden von den nationalen Sicherheits- und Militäreliten absichtlich in einen Konflikt mit China geführt, wobei der Kongress eifrig bemüht ist, sich gegenseitig zu übertrumpfen. Die Motivation? Eine giftige Mischung aus Beiträgen der Rüstungsindustrie und einem fehlgeleiteten Gefühl der geopolitischen Dominanz. Seit seinem Amtsantritt hat Joe Biden mit seinen Äußerungen die langjährige US-Politik der "Strategischen Ambiguität" in Bezug auf Taiwan auf den Kopf gestellt. In der Vergangenheit diente diese Politik dazu, sowohl China als auch Taiwan über die amerikanischen Absichten im Unklaren zu lassen und so ein prekäres Gleichgewicht aufrechtzuerhalten und beide Seiten von übereilten Aktionen abzuhalten. Bidens Äußerungen haben jedoch eine Ära der "strategischen Klarheit" eingeläutet, in der er unmissverständlich erklärt, dass die Vereinigten Staaten militärisch eingreifen würden, falls China in Taiwan einmarschieren sollte. Diese Haltung stellt einen tiefgreifenden Wandel dar, vor allem wenn man bedenkt, dass die USA vertraglich nicht verpflichtet sind, Taiwan zu verteidigen, und der Kongress dem Präsidenten nicht die Befugnis erteilt hat, sich in einem solchen Konflikt militärisch zu engagieren - zumindest noch nicht. Darüber hinaus unterstreicht die Anwesenheit von US-Militärpersonal auf Taiwan und auf den Kinmen-Inseln, letztere nur wenige Meilen vom chinesischen Festland entfernt, diese aggressive Haltung. Diese Stationierung ist keine Verteidigungsmaßnahme, sondern ein provokativer Akt, der eine Konfrontation geradezu heraufbeschwört. Sie signalisiert China, dass die Vereinigten Staaten nicht nur daran interessiert sind, Taiwans Souveränität zu schützen, sondern sich aktiv auf mögliche Feindseligkeiten vorbereiten. Eskalierende Waffenverkäufe an Taiwan verschärfen die Situation weiter. Washingtons verstärkte Militärhilfe und hochentwickelte Waffen an Taipeh werden von Peking als unmissverständliche Bedrohung empfunden, die die Region näher an den Rand eines Krieges bringt. Ergänzt werden diese Maßnahmen durch Washingtons breit angelegte Strategie der wirtschaftlichen Kriegsführung gegen China, zu der Zölle, Sanktionen und Bemühungen um eine Abkopplung der beiden Volkswirtschaften gehören. Diese wirtschaftliche Aggression, die darauf abzielt, Chinas Ansehen in der Welt zu schwächen, dient nur dazu, die Spannungen zu erhöhen und das Feuer des Konflikts zu schüren. Washingtons Kriegstreiberei geht über Taiwan hinaus: Die Vereinigten Staaten haben versprochen, in verschiedene territoriale Streitigkeiten zwischen China und seinen Nachbarn einzugreifen. Das Südchinesische Meer ist eine Brutstätte solcher Konflikte, wobei die Ansprüche der Philippinen auf bestimmte Untiefen in den letzten Monaten zu heftigen Zusammenstößen geführt haben. Die Tatsache, dass die USA diese Ansprüche ungeachtet ihrer Berechtigung unterstützen, ist ein klares Signal für ihre Absicht, Chinas regionalen Einfluss aggressiv herauszufordern. Zu dieser brisanten Mischung kommt noch hinzu, dass Kurt Campbell, der Architekt von Obamas "Pivot to East Asia"-Politik, kürzlich erklärte, dass die Ära des positiven Engagements mit China vorbei sei. Dieser "Pivot" war immer ein durchsichtiger Schachzug, um China einzudämmen, aber Campbells jüngste Äußerungen markieren eine Verlagerung hin zur offenen Konfrontation. Sowohl der frühere als auch der derzeitige Leiter des US-Kommandos für den indopazifischen Raum haben im vergangenen Jahr unverblümt erklärt, dass sie sich auf einen sofortigen Krieg mit China vorbereiten, was den kalkulierten und bewussten Charakter der Handlungen Washingtons weiter verdeutlicht. Dieser orchestrierte Marsch in Richtung Konflikt wird nicht von irrationalen Ängsten oder einem defensiven Bedürfnis nach dem Schutz amerikanischer Interessen angetrieben. Vielmehr handelt es sich um eine strategische Entscheidung der US-Führung, um die Vorherrschaft in der asiatisch-pazifischen Region zu behaupten. Dabei wird das katastrophale Potenzial eines solchen Konflikts außer Acht gelassen, der sich leicht zu einer globalen Katastrophe, wenn nicht gar zur völligen Vernichtung ausweiten könnte. Es ist wichtig zu verstehen, dass es sich hier nicht um eine einseitige Angelegenheit handelt, bei der China der einzige Aggressor ist. Im Gegensatz zu den USA führt China keine Militärübungen im Golf von Mexiko durch oder stationiert Truppen in der Nähe der amerikanischen Grenzen. Stattdessen sind es die Vereinigten Staaten, die aggressiv im Südchinesischen Meer herumstochern und sich als Hegemonialmacht in einer Region positionieren, die weit von ihren Küsten entfernt ist. Die Darstellung der Situation in den Medien als Schlafwandeln in Richtung Krieg ist nicht nur unzutreffend, sondern auch gefährlich. Sie verschleiert die kalkulierten und provokativen Aktionen der Vereinigten Staaten und gaukelt der Öffentlichkeit vor, dass ein Konflikt eher ein unbeabsichtigtes Ergebnis als eine bewusste Strategie ist. In Wirklichkeit driftet Washington nicht passiv in den Krieg, sondern stürzt sich kopfüber hinein, angetrieben von einer Mischung aus militärischem Ehrgeiz und geopolitischer Strategie. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verantwortung für die eskalierenden Spannungen und den drohenden Konflikt mit China ganz klar bei Washington liegt. Die USA entscheiden sich aktiv für einen Konfrontationskurs, der nicht nur die regionale Stabilität, sondern auch den globalen Frieden bedroht. Bei einem kürzlichen Besuch sagte Xi Jinping der Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen, er habe das Gefühl, dass Washington versuche, China zu einem Krieg um Taiwan "anzustacheln"; da dies für Peking eine ernstzunehmende rote Linie ist, könnte genau das passieren (siehe: Ukraine). Die aggressive Haltung Washingtons muss von der amerikanischen Öffentlichkeit unbedingt als das erkannt werden, was sie ist: ein rücksichtsloses und potenziell weltzerstörerisches Spiel, das den Interessen einiger weniger auf Kosten vieler dient. Nur wenn wir dies anerkennen, können wir hoffen, den Abgrund zu überwinden und einen friedlicheren und nachhaltigeren Ansatz für die internationalen Beziehungen zu finden. |
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erschienen am 2. Juli 2024 auf > The LIBERTARIAN INSTITUTE > Artikel | ||||||||||||||
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