Eric Margolis

New York - Vor vielen Monden wurde ich wegen "revolutionärer und störender Aktivitäten" von der angesehenen New Yorker Collegiate Privatschule geworfen.

Gott sei Dank schickten mich meine klugen Eltern auf die Internationale Schule in Genf, wo ich aufblühte.

Die französische faschistische Untergrundgruppe "la Main Rouge" drohte wiederholt, mich zu töten, weil ich Studentendemonstrationen gegen Frankreichs Kolonialkrieg in Algerien organisiert hatte. Aber ich habe überlebt.

Als lebenslanger Rebell und Aufrührer habe ich natürlich Sympathien für die heutigen pro-palästinensischen Studentenproteste, die jetzt die amerikanischen und europäischen Universitäten überschwemmen.

Studenten mögen arm und zu emotional sein, aber sie sind oft voller Abscheu angesichts von Massentötungen, politischer Brutalität und mörderischem Hass, wie wir ihn heute im Gefangenenlager von Gaza sehen. Sie müssen erst noch die schmutzige Wahrheit darüber erfahren, wie man sich mit Geld den Ablass für das Töten von Zivilisten und andere Kriegsverbrechen erkaufen kann.

Fragen Sie nur Joe Biden und den britischen Premierminister Rishi Sunak. Sie rüsten weiter auf und finanzieren Israels Massentötung und Aushungerung im Gazastreifen, um angesichts der bevorstehenden Wahlen riesige Geldspenden zu erhalten und um die Unterstützung von Wählern zu erhalten, die sich für Israel stark machen und die Trommel der rechtsextremen Regierung Israels schlagen. Die US-amerikanischen und britischen Medien haben den Völkermord im Gazastreifen beschönigt und ihre Berichterstattung verdreht, um das massenhafte Töten von Zivilisten zu rechtfertigen. Die New York Times hat sich Schande eingehandelt, indem sie ihre Mitarbeiter angewiesen hat, die Nachrichten, über die sie falsch berichtet, zu verdrehen. Diese einst großartige Zeitung hat ihren Ruf ruiniert. Das erinnert an das berühmte Bonmot des großen Mark Twain: "Wenn du keine Nachrichten liest, bist du uninformiert. Wenn du sie liest, bist du falsch informiert.

Lassen Sie uns offen sein. Präsident Joe Biden, Israels Benjamin Netanjahu und ihr Kumpel, der ägyptische Despot Abdel el-Sisi, sind direkt verantwortlich für den Tod von 14.000 palästinensischen Kindern, für fast 35.000 schwer verwundete palästinensische Zivilisten, für etwa 2 Millionen Palästinenser, die jetzt obdachlos sind, für zunehmenden Hunger und Krankheiten im Gazastreifen, der von Israel als Müllhalde für unerwünschte Araber genutzt wird. Die Biden-Regierung liefert Waffen im Wert von über 14,1 Milliarden Dollar an Israel, einschließlich der tödlichen 2.000-Pfund-Bomben, mit denen ganze zivile Wohnhäuser und Krankenhäuser zerstört wurden, sowie Panzergranaten, die auf Wohngebiete abgefeuert wurden. All dies ist ein klarer Verstoß gegen die vom Kongress erlassenen US-Waffenexportgesetze.

Warum ist Biden der Hauptakteur bei einer solchen Massenvernichtung? Warum legt seine UN-Delegation ihr Veto gegen Resolutionen ein, die die israelische Verwüstung des Gazastreifens stoppen sollen? Es ist bald Wahlkampfzeit. Und weil die Demokraten den Löwenanteil ihrer Finanzmittel aus pro-israelischen Quellen erhalten.

Das große Geld spricht. Menschenrechte gehen. Der US-Kongress, eine traurige Ansammlung von Gebrauchtwagenverkäufern, ist gekauft und verkauft worden. Was für eine Schande für die USA. Die Öl-Araber hätten den Kongress auch kaufen können, aber sie waren zu sehr damit beschäftigt, sich untereinander zu zanken.

Während also die Mächtigen ihren Blick von den Massakern und der Hungersnot in Gaza abwandten, blieb es den Studenten in aller Welt überlassen, ihre Stimme gegen die Verbrechen dort zu erheben. Meine Alma Mater, die Georgetown Foreign Service, hat lautstark protestiert. Das Gleiche gilt für die Columbia University und die UCLA, die Sciences Po in Paris, eigentlich überall, außer in Deutschland, dessen Volk Israel immer noch für den Zweiten Weltkrieg bezahlt.

Großspender, die mit unserem manipulierten Finanzsystem Milliarden verdient haben, versuchen, Proteste gegen Israels mutwillige Grausamkeit zum Schweigen zu bringen. Die Israelis sind zu Recht wütend über die Tötung von schätzungsweise 1.139 israelischen Zivilisten und Soldaten. Aber die Tötung Zehntausender unschuldiger Araber war völlig unverhältnismäßig und eindeutig kriminell.

Amerika, Großbritannien und Kanada haben sich selbst entehrt - nur um des Geldes willen. Das Gaza-Massaker hat die USA als eine zutiefst korrupte Gesellschaft entlarvt. Die Studenten der Universitäten haben zumindest dazu beigetragen, die Ehre Amerikas zu retten. Sie tun das Richtige. Leider haben sie noch keine Crosby, Stills, Nash & Young-Band, die ihre Proteste in elektrisierende Musik verwandelt. In der Zwischenzeit verhungern palästinensische Kinder weiter oder sterben an Krankheiten, während Israel seinen Namen ruiniert und gekaufte Politiker Lügen verbreiten.

Die neue Normalität des Spazierengehens

Dass es sich hier um die höchste Instanz des Landes handelt, das fernab von rechtsstaatlichen Verhältnissen für Julian Assange - übrigens ein "Untertan" aus der ehemaligen Kolonie Australien - auf Befehl Washingtons vor den Augen der ganzen Welt die Neuauflage des mittelalterlichen Hungerturms inszeniert, bleibt unerwähnt.

Dieser ungeheuerliche Bruch mit der zeitgemäßen Zivilisation beweist eindeutig, dass die sogenannte westliche "Kultur" mitsamt ihren "Werten" ("Menschenrechte", "Rechtsstaat" usw.) keinen Pfifferling wert ist, zumal deren "Hüter" zu diesen skandalösen Vorgängen schweigen.

Klaus Madersbacher, antikrieg.com