Ron Dermer, ehemaliger Botschafter in den USA sagt, Israel werde die Kontrolle über die Stadt übernehmen, "selbst wenn sich die ganze Welt gegen Israel wendet, einschließlich der Vereinigten Staaten".

Dave DeCamp

Der israelische Minister für strategische Angelegenheiten Ron Dermer hat geschworen, dass Israel in die Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen einmarschieren wird, selbst wenn dies zu einem Zerwürfnis mit den USA führen sollte, berichtete die Times of Israel am Donnerstag.

Jeder israelische Angriff auf Rafah würde große zivile Opfer fordern, da 1,5 Millionen Palästinenser in der Stadt leben, die vor dem Krieg 275.000 Einwohner hatte. Israelische Beamte behaupten, sie wüssten, wie sie die Zivilbevölkerung schützen könnten, aber die USA haben erklärt, Israel habe keinen Plan vorgelegt.

"Wir sind ziemlich zuversichtlich, dass wir dies auf eine Art und Weise tun können, die effektiv ist - nicht nur militärisch, sondern auch auf humanitärer Ebene. Sie haben weniger Vertrauen, dass wir es tun können", sagte Dermer, ein in den USA geborener ehemaliger israelischer Botschafter, im Podcast Call Me Back With Dan Senor.

"Es wird passieren, auch wenn Israel gezwungen ist, allein zu kämpfen. Selbst wenn sich die ganze Welt gegen Israel wendet, einschließlich der Vereinigten Staaten, werden wir kämpfen, bis die Schlacht gewonnen ist", fügte Dermer hinzu.

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat wiederholt erklärt, dass er die Invasion der Stadt trotz der Bedenken von Präsident Biden fortsetzen wird, aber er hat zugestimmt, eine israelische Delegation nach Washington zu schicken, um den Angriff zu besprechen. Es wird erwartet, dass die USA eine begrenztere, gezielte Operation gegen die Hamas vorschlagen werden.

Die USA haben sich zwar besorgt über einen Angriff auf Rafah geäußert, drohen aber nicht mit Konsequenzen, da sie weiterhin Militärhilfe und andere Unterstützung leisten. Einigen Berichten zufolge erwägen die USA, die Militärhilfe zu konditionieren, falls Israel in Rafah einmarschiert, aber ein US-Beamter sagte, dass die USA in Wirklichkeit darüber nachdenken, mehr Hilfe zu leisten, nicht weniger.

Ein umfassender Angriff auf Rafah würde auch die Hilfslieferungen unterbrechen und die Belagerung des Gazastreifens verschärfen, da sich der einzige Grenzübergang nach Ägypten in der Stadt befindet. Die israelische Regierung möchte, dass die Palästinenser im Gazastreifen nach Ägypten abgeschoben werden, doch Kairo hält an seiner Position fest, dass es keine Flüchtlinge aufnehmen wird, obwohl in der Wüste Sinai nahe der Grenze Lager errichtet werden, was darauf hindeutet, dass man sich auf diesen Fall vorbereitet.

Die neue Normalität des Spazierengehens

Dass es sich hier um die höchste Instanz des Landes handelt, das fernab von rechtsstaatlichen Verhältnissen für Julian Assange - übrigens ein "Untertan" aus der ehemaligen Kolonie Australien - vor den Augen der ganzen Welt die Neuauflage des mittelalterlichen Hungerturms inszeniert, bleibt unerwähnt.

Dieser ungeheuerliche Bruch mit der zeitgemäßen Zivilisation beweist eindeutig, dass die sogenannte westliche "Kultur" mitsamt ihren "Werten" ("Menschenrechte", "Rechtsstaat" usw.) keinen Pfifferling wert ist, zumal deren "Hüter" zu diesen skandalösen Vorgängen schweigen.

Klaus Madersbacher, antikrieg.com