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  Seymour Hersh unterliegt der Falschinformation

Paul Craig Roberts

 

Seymour Hersh hat in der Zeitschrift London Review of Books einen langen Artikel über die Ermordung Osama bin Ladens veröffentlicht (> http://www.lrb.co.uk/v37/n10/seymour-m-hersh/the-killing-of-osama-bin-laden).

Hersh kommt zum Schluss, dass die Ermordung bin Ladens eine totale Erfindung ist mit Ausnahme der Tatsache, dass bin Laden getötet wurde. 

Aus drei Gründen glaube ich Hershs Geschichte nicht. Ein Grund ist, dass bin Laden an einer Krankheit litt, die niemand zehn Jahre lang überleben kann. Über seinen Tod wurde weitgehend im Jahr 2001 berichtet. Ein weiterer Grund ist, dass sogar Hershs „wahrheitsgetreuer“ Bericht über das, „was wirklich passierte,“ von Augenzeugenberichten und den anfänglichen Interviews des pakistanischen Fernsehens mit Augenzeugen widerlegt wird. Ein dritter Grund ist der, dass Hershs Geschichte zu verworren ist für einen Mordüberfall, eine Routineangelegenheit. Er deckt Lügen innerhalb von Lügen auf, Unentschlossenheit innerhalb von Entschlossenheit, Abrechnung innerhalb von Abrechnungen, und berichtet über eine demaßen große Anzahl von Menschen, die mehr über den Überfall wissen, dass dieser unmöglich ein Geheimnnis geblieben sein kann.  

Ich könnte einen vierten Grund hinzufügen – die mangelnde Glaubwürdigkeit der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika. Washington lügt in jeder Beziehung. Zum Beispiel: Saddams Waffen der Massenvernichtung, Assads Einsatz von chemischen Waffen, iranische Atomwaffen, der russische Einmarsch in die Ukraine. Wenn, wie Hersh berichtet, Lügen 99% von Washingtons Geschichte über den Überfall in Abbottabad ausmachen, warum soll man dann annehmen, dass 1 % der Geschichte stimmt und dass bin Laden getötet wurde. Ein Mord ohne Leiche ist ein schwieriger Fall. Der einzige Beweis dafür, dass bin Laden getötet wurde, ist die Behauptung der Regierung.

Meiner Ansicht nach haben Washingtons Falschinformationsagenturen es endlich geschafft, Seymour Hersh mit einer ausgeheckten „Insidergeschichte“ zu täuschen, die Washingtons Behauptung, bin Laden getötet zu haben, stützt, indem sie beweist, dass die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika ein außergewöhnlicher Lügner und Gesetzesbrecher ist.

Hershs Geschichte belegt, dass die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika lügt, belegt aber nicht, dass ein SEAL-Team Osama bin Laden ermordet hat. 

     
  erschienen am 11. Mai 2015 auf Paul Craig Roberts Website  
  Archiv > Bücher und Artikel von Paul Craig Roberts auf antikrieg.com  
  >>> Gegen die Verdummung: Gabriele Krone-Schmalz: Medien nicht hilfreich! Journalisten sollen nicht Politik machen, sondern erklären!  
 
siehe dazu im Archiv:
  Stephen F. Cohen - Ein Brief an ‘The New York Times’
  John Philpot - Versagen des Internationalen Rechts und der Menschenrechtsinstitutionen: Palästina, Syrien und Irak im Jahr 2014
  Ismael Hossein-zadeh - Das Chaos im Mittleren Osten und darüber hinaus ist geplant
  John V. Walsh - Warum sind Russland und China (und der Iran) vorrangige Feinde der herrschenden Elite der Vereinigten Staaten von Amerika?
  Glen Ford - Obamas Krieg gegen die Zivilisation
  Greg McInerney - Die Ruinierung Irlands
  Tarak Barkawi - Atomwaffen und orientalische Verhältnisse
  Jonathan Turley - Das Große Geld hinter dem Krieg: der militärisch-industrielle Komplex
 
  Die Weiterverbreitung der Texte auf dieser Website ist durchaus erwünscht. In diesem Fall bitte die Angabe der Webadresse www.antikrieg.com nicht zu vergessen!  
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