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  Weißes Haus: ‘Wir befinden uns im Krieg mit ISIS’

Falken im Kongress drängen auf Bodenoperationen

Jason Ditz

 

Gestern wies Außenminister John Kerry lautstark die Charakterisierung des neuen Krieges der Vereinigten Staaten von Amerika gegen ISIS als „Krieg“ zurück, indem er betonte, dass das technisch gesehen kein Krieg ist. Dieses Argument scheint völlig aus der Luft gegriffen gewesen zu sein, da das Weiße Haus bestätigt hat, dass wir uns tatsächlich „im Krieg mit ISIS befinden.“

Der Pressesprecher des Weißen Hauses Josh Earnest sagte, dass es wichtig ist, zwischen dem neuen Krieg im Irak und dem alten Irakkrieg zu unterscheiden, obwohl sie beide im Irak stattfinden und in beiden gegen genau die selbe Fraktion gekämpft wird, wenn auch diesmal al-Qaeda im Irak (AQI) ihren Namen in ISIS geändert und sich von al-Qaeda getrennt hat.

Stattdessen suchte er eine Parallele zu ziehen zwischen dem neuen Krieg und den „Erfolgsgeschichten” in Jemen und Somalia, zwei viel kleineren Luftkriegen, an denen die Vereinigten Staaten von Amerika beteiligt sind, von denen allerdings keiner auch nur im entferntesten erfolgreich zu sein scheint.

Das Eingeständnis, dass der neue Krieg tatsächlich ein richtiger Krieg ist, erfolgt inmitten neuer Rufe aus dem Kongress, den Konflikt zu einem ausgewachsenen Bodenkrieg auszuweiten, wobei der Abgeordnete Buck McKeon (Republikaner, Kalifornien), der Vorsitzende des Streitkräfteausschusses des Repräsentantenhauses sagte, die Vereinigten Staaten von Amerika müssten „jetzt voll hineingehen.“

Die Senatoren Lindsey Graham (Republikaner, South Carolina) und John McCain (Republikaner, Arizona) drängten ebenfalls auf Bodentruppen, indem sie behaupteten, dass ISIS eine “richtige Armee” ist, die eine größere militärische Reaktion erfordert.

Die politische Führung beider Parteien scheint sich damit zu begnügen, Präsident Obama zu unterstützen, wobei der Sprecher des Repräsentantenhauses John Boehner (Republikaner, Ohio) betont, dass es „wichtig ist, dass wir dem Präsidenten geben, was er verlangt.”

Als die Öffentlichkeit noch immer zurückhaltend war bezüglich des Kriegs, betonte die Administration, es würden keine Bodentruppen beteiligt sein, aber jetzt, mit bereits 1.500 Soldaten im Land, gehen sie davon ab und sagen, dass es zum derzeitigen Zeitpunkt nur noch nicht geplant ist.

Es gibt Hinweise, dass diese groß aufgemachten Ansprachen des Präsidenten die Öffentlichkeit auf einen viel, viel größeren Krieg vorbereiten sollen, als ihr anfänglich versprochen worden war, und Regierungsvertreter scheinen nun zur Ansicht gekommen sein, dass sie zumindest den Punkt erreicht haben, an dem sie zugeben können, dass die „humanitäre Intervention“ jetzt ein Krieg ist.

 
     
  erschienen am 12. September 2014 auf > Antiwar.com > Artikel  
 
siehe dazu im Archiv:
  Klaus Madersbacher - Der Adolf Hitler-Preis – ein Vorschlag
  John V. Walsh - Warum sind Russland und China (und der Iran) vorrangige Feinde der herrschenden Elite der Vereinigten Staaten von Amerika?
  Robert Parry - Washingtons einzige Moral ist die Doppelmoral
  Ismael Hossein-zadeh - Das Chaos im Mittleren Osten und darüber hinaus ist geplant
  Jonathan Turley - Das Große Geld hinter dem Krieg: der militärisch-industrielle Komplex
  David Swanson - Das Pentagon versucht, aus Verlierern Sieger zu machen
  Matthew Harwood - ‚Sie sahen alle gleich aus’
  Debbie Harbeson - Einige tiefer gehende Gedanken zum Krieg
  George Monbiot - Der Kolonialismus hat nie aufgehört, er geht weiter mit anderen Mitteln
  Lawrence Wilkerson - Seit jeher Ziel des Imperiums: Reichtum und Macht
 
  TTIP / TISA - aktuelle Informationen aus der Bloggerszene  
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