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  Hinweis auf Rückzug – überdenkt Frankreich noch einmal den Krieg gegen Mali?

Regierungsvertreter distanzieren sich von Versprechen, alle Rebellen in Mali zu vernichten

Jason Ditz

 

Erst vor acht Tagen versprach der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian, die französische Invasion Malis um jeden Preis fortzusetzen, bis jeder Widerstand ausgelöscht sei, und bezeichnete als sein Ziel die „totale Wiedereroberung” Malis.

Heute deutete der französische Präsident Francois Hollande an, dass die Rolle Frankreichs als führende Invasionskraft in diesem Krieg praktisch beendet sei, indem er sagte, dass es Zeit ist, dass die „Afrikaner die Sache übernehmen können.“

Offiziell gehen französische Regierungsvertreter von einem Sieg aus, wobei etwa Le Drian sagt, dass das Ziel des Militärs, die Bevölkerungszentren im Norden unter Kontrolle zu bringen, erreicht worden sei, obwohl die Truppen nicht weiter nördlich als bis Timbuktu vorgestoßen sind und nahezu zwei Drittel des Landes in der Hand der Rebellen verbleiben.

In der Praxis erfolgt dieser Wandel, nachdem Frankreich mit Kritik wegen den Tötung von Zivilisten konfrontiert ist und nachdem Regierungsvertreter eingeräumt haben, dass der Kampf härter ist als angenommen. Das lässt vermuten, dass Frankreich sich noch einmal einen Krieg überlegt, von dem man geglaubt hat, er würde in wenigen Wochen zu einem umfassenden Sieg führen, und sich von dem Versprechen distanziert, Mali praktisch zu einer terrorfreien Demokratie zu machen.

 
     
  erschienen am 28. Januar 2013 auf > www.antiwar.com > Artikel  
 
siehe dazu im Archiv:
  > Ismael Hossein-Zadeh - Warum Regimewechsel in Libyen?
  > Jean-Paul Pougala - Die Lügen hinter dem Krieg des Westens gegen Libyen
  > Paul Craig Roberts - Obama hebt die amerikanische Scheinheiligkeit um eine Stufe
  > Klaus Madersbacher - Breivik in Brüssel?
  > John Pilger - Der Sohn Afrikas fordert die Kronjuwelen des Kontinents
  > Thomas C. Mountain - Massensterben im Kongo, Mord, Chaos und die UNO
  > Glen Ford - Der Herr als „Gast”: Das Militär der Vereinigten Staaten von Amerika schwärmt aus über Afrika
Meiner Ansicht nach eines der wenigen Bücher über das Afrika der Neuzeit, das es wert ist, gelesen zu werden - weshalb ich es auch übersetzt habe (in gedruckter Form gibt es nur die Originalversion in Französisch, die englische Übersetzung befindet sich auf der gleichen Website wie die deutsche):
  > Robin Philpot: Ruanda 1994 - die inszenierte Tragödie
 
  Die Weiterverbreitung der Texte auf dieser Website ist durchaus erwünscht. In diesem Fall bitte die Angabe der Webadresse www.antikrieg.com nicht zu vergessen!  
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