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Mali und das
Gedränge um Afrika Eine neue Welle der Barbarei Ben Schreiner Die militärische Intervention Frankreichs in Mali Frankreichs zweite innerhalb von zwei Jahren in eine ehemalige afrikanische Kolonie wurde laut Berichten von den Vereinigten Staaten von Amerika unterstützt. Das sollte nun keine besondere Überraschung sein, geht man vom immer tieferen Eindringen des Pentagons in Afrika aus. Gemäß dem Afrika-Kommando der Vereinigten Staaten von Amerika (AFRICOM) plant das Pentagon, im Jahr 2013 Soldaten in 35 verschiedenen afrikanischen Ländern einzusetzen. Wie NPR (der Kultursender National Public Radio) berichtet, werden über 4.000 Soldaten der Vereinigten Staaten von Amerika an Militärübungen teilnehmen und afrikanische Soldaten ausbilden in allen Bereichen von Logistik über Schießkunst bis zu medizinischer Versorgung. (Der Offizier der Armee von Mali, der für den Staatsstreich im März verantwortlich war, hatte zufällig auch eine militärische Ausbildung in den Vereinigten Staaten von Amerika erhalten.) Natürlich verfügen die Vereinigten Staaten von Amerika bereits über eine bedeutsame Bodenpräsenz in Afrika. Zum Beispiel befindet sich die am meisten beschäftigte Basis für Predator-Drohnen außerhalb der afghanischen Kriegszone in Camp Lemonnier in Djibuti mit 16 Drohnenflügen täglich. Wie jedoch die Army Times schreibt, bleibt die Region in vielfacher Beziehung die letzte Front der Armee. Und um den Appetit der Vereinigten Staaten von Amerika nach globaler Machtausweitung zu sättigen, dürfen keine Grenzen unerobert bleiben. Daher, wie ein Bericht in der Washington Post im Juni enthüllte, reichen die vorbereitenden Tentakel des Militärs der Vereinigten Staaten von Amerika bereits über ganz Afrika. Die Zeitung berichtete, dass Überwachungsflugzeuge der Vereinigten Staaten von Amerika zur Zeit von geheimen Stützpunkten in Burkina Faso, Mauretanien, Uganda, Äthiopien, Djibouti und Kenia aus operieren, wobei geplant ist, einen neuen Stützpunkt in Südsudan zu eröffnen. Die Washington Post berichtete weiter, dass das Pentagon $8,1 Millionen ausgibt, um einen vorgelagerten Stützpunkt und ein Flugfeld in Mauretanien auszubauen, am westlichen Rand der Sahara. Der Stützpunkt liegt nahe der Grenze zum kampfzerrissenen Mali. Mit derartigen bereits in der Region vorhandenen Anlagen war das Pentagon in der Lage, den Überfall Frankreichs auf Mali nicht nur zu unterstützen, sondern, wie die New York Times berichtete, ein breites Angebot von Optionen beizusteuern, um den französischen Vorstoss zu unterstützen, einschließlich geheimdienstlicher Informationen und logistischer Unterstützung. Erläuternd, wie eine solche Unterstützung der Vereinigten Staaten von Amerika in Mali aussehen könnte, sagte J.Peter Pham, Direktor des Afrikazentrums des AtlanticCouncil in Washington und strategischer Berater von AFRICOM: Drohnen- oder Luftangriffe werden nicht Malis territoriale Integrität herstellen oder die Islamisten besiegen, aber sie sind vielleicht die am wenigsten schlimme Option. Ein ziemlich ominöses Anzeichen, geht man davon aus, dass die Anwendung dieser am wenigsten schlimmen Option schon zur Abschlachtung von Hunderten Unschuldiger durch den bisherigen Drohneneinsatz der Vereinigten Staaten von Amerika geführt hat. Nicht viel anders als die Drohnenkampagne wurde der Vorstoss des Pentagons nach Afrika nett verpackt als eine Ausweitung des Kriegs gegen den Terror. In der Juniausgabe der Army Times heißt es: Es hat sich herausgestellt, dass besonders Afrika höhere Priorität für die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika bekommen hat, weil terroristische Gruppen hier zu einer steigenden Bedrohung der Vereinigten Staaten von Amerika und der regionalen Sicherheit geworden sind. Aber welche Intervention ist noch nicht gerechtfertigt worden durch die eine oder andere Variante des immer passenden Krieg gegen den Terror-Gedudels? Auch der französische Präsident François Hollande gab am Freitag von sich: Die Terroristen sollen wissen, dass Frankreich immer da ist, wenn es um die Rechte eines Volkes geht, des Volks von Mali, das in Freiheit und in einer Demokratie leben will. Die Ideologie unserer Zeit, zumindest wenn es darum geht, Krieg zu legitimieren, schreibt Jean Bricmont in seinem Buch Humanitarian Imperialism (Humanitärer Imperialismus), ist ein gewisser Diskurs über Menschenrechte und Demokratie. Und, so wollen wir hinzufügen, ein gewisser zynischer Diskurs über die Bekämpfung von Terror. Natürlich ist die Auffassung, dass das neu aufflammende Interesse des Westens an Afrika aus einem altruistischen Wunsch stammt, den afrikanischen Staaten bei der Bekämpfung des Terrorismus und bei der Einrichtung der Demokratie zu helfen, ziemlich absurd. Ehe man das vergisst es war die NATO-Allianz, die sich so eifrig mit den Salifi-Kämpfern zusammentat, um Muammar Gaddafi in Libyen zu stürzen. Genau die selbe Allianz lässt nun die Salafisten in Syrien hoch leben, während sie diese in der Region Afghanistan/Pakistan bombardiert, in Somalia, Jemen und jetzt in Mali. Eindeutig haben nur die des Doppeldenk Mächtigen eine Chance, das immer wechselnde Terrain des Krieges gegen den Terror des Westens zu verstehen. In Wirklichkeit ist die imperiale Fratze enthüllt, sobald die Schleier des Schutzes der Demokratie und Kampfes gegen den Terror gelüftet werden. Wie auch Conn Hallinan erklärt, wird also das neue Interesse des Westens an Afrika durch das Wettrennen angetrieben, sich die ungeheuren Reichtümer des Kontinents zu sichern. Die Vereinigten Staaten von Amerika beziehen rund 18% ihres Energienachschubs aus Afrika, wobei diese Zahl bis 2015 auf 25 Prozent ansteigen soll, schreibt Hallinan. Afrika liefert auch etwa ein Drittel des Energiebedarfs Chinas, dazu Kupfer, Platin, Holz und Eisenerz. Mehr noch, wie Maximilian Forte in Slouching Towards Sirte behauptet, werden chinesische Interessen als Konkurrenz des Westens beim Zugang zu Ressourcen und zu politischem Einfluss betrachtet. AFRICOM und eine Reihe von weiteren Initiativen der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika sollen diesem Phänomen Rechnung tragen. Und das erklärt den Überfall der NATO auf Libyen 2011, welcher einen sturen panafrikanischen Führer beseitigte, welcher die Expansion von AFRICOM in die letzte Front der Armee zu gefährden drohte. Und das erklärt den von Frankreich angeführten, von den Vereinigten Staaten von Amerika unterstützten Überfall auf Mali, der der gewaltsamen Durchsetzung der Interessen des Westens in Afrika dient. Wir sehen, dass Intervention zu weiterer Intervention führt. Nick Turse warnte bereits im Juli: Mali könnte nur der Beginn sein und niemand kann sagen, wie das alles enden wird. Sicher zu sein scheint nur eine neu anwachsende Welle der Barbarei, während das Gedränge um Afrika zunimmt. |
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erschienen am 14. Januar 2013 auf > GlobalResearch > Artikel > Ben Schreiners Website | ||||||||||||||||||||||
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