Es ist "Der Krieg der Welten"

William Astore

Gestern Abend habe ich die klassische Verfilmung von H.G. Wells' "Krieg der Welten" gesehen. Der 1953 gedrehte Film schildert eine Invasion der Erde durch die Marsianer, bei der die Menschen aufgrund der überlegenen Technologie der marsianischen Kampfmaschinen in Scharen massakriert werden. Wie der Erzähler in Anlehnung an das Buch von Wells sagt, handelt es sich um das "Massaker an der Menschheit". Spoiler-Alarm: Die Menschheit wird durch Viren und Bakterien gerettet, die die Marsianer infizieren und töten.

Als ich sah, wie die Kampfschiffe der Marsmenschen mit ihren Hitzestrahlen menschliche Städte auslöschten und in Schutt und Asche legten, musste ich an die Zerstörungsszenen denken, die ich aus dem Gazastreifen kenne. Im Grunde genommen ist das israelische Militär mit seiner überlegenen Technologie, die größtenteils von den Vereinigten Staaten von Amerika bereitgestellt wird, diese Marsmenschen. Die Palästinenser in Gaza sind die unterlegenen Menschen, denen die Vernichtung droht.

In Gaza findet ein "Krieg der Welten" statt, und die Marsmenschen gewinnen. Es ist unwahrscheinlich, dass der israelische Eroberungskrieg durch die Beseitigung von Krankenhäusern in Gaza durch Israel, das Abschneiden von sauberem Trinkwasser, die Zerstörung von Abwassersystemen und die allgemeine Zerstörung der Infrastruktur letztlich zum Scheitern verurteilt sein wird. Diesmal könnten die Marsmenschen einfach gewinnen, zumindest kurzfristig.

Hier in den USA lese ich immer wieder Artikel, in denen behauptet wird, dass die Massaker Israels gerechtfertigt sind, auch wenn man zunehmend die Ansicht vertritt, dass das massive Töten und Bombardieren vielleicht ein bisschen zu wahllos ist. Viel Glück dabei, das den Marsmenschen zu sagen.

Die Marsmenschen haben in ihrem Krieg gegen die Erde ganz klar gesagt, worum es ihnen ging: um die Eroberung der Erde und die Beseitigung oder Unterwerfung der Menschheit. Die israelische Regierung hat ziemlich deutlich gemacht, worum es ihr in diesem Krieg geht: die Eroberung des Gazastreifens und die Beseitigung oder Unterwerfung der Palästinenser dort. Es handelt sich um einen altmodischen Eroberungskrieg, der leicht zu erkennen ist. Eine "Welt" hat beschlossen, dass eine andere "Welt" aufhören muss zu existieren.

Und so verschwindet der Gazastreifen vor unseren Augen.

Die neue Normalität des Spazierengehens

Dass es sich hier um die höchste Instanz des Landes handelt, das fernab von rechtsstaatlichen Verhältnissen für Julian Assange - übrigens ein "Untertan" aus der ehemaligen Kolonie Australien - vor den Augen der ganzen Welt die Neuauflage des mittelalterlichen Hungerturms inszeniert, bleibt unerwähnt.

Dieser ungeheuerliche Bruch mit der zeitgemäßen Zivilisation beweist eindeutig, dass die sogenannte westliche "Kultur" mitsamt ihren "Werten" ("Menschenrechte", "Rechtsstaat" usw.) keinen Pfifferling wert ist, zumal deren "Hüter" zu diesen skandalösen Vorgängen schweigen.

Was der neue König dazu sagt? Ob er die Absicht hat, zum Auftakt seiner Regentschaft nicht Gnade vor Recht, sondern Recht vor Unrecht ergehen zu lassen?

Klaus Madersbacher, antikrieg.com