HOME   INHALT   BLOG   INFO   LINKS   VIDEOS   ARCHIV   KONTAKT   ENGLISH
 
     
     
     
  Die unerträgliche Heuchelei der US-Sanktionen gegen den Iran

Daniel McAdams

 

Am 22. November vergangenen Jahres kündigte die US-Regierung an, dass sie Sanktionen gegen den iranischen Informationsminister wegen seiner angeblichen Rolle bei der Beschränkung des inländischen Internetzugangs verhängen werde, während in diesem Land Proteste wegen der Erhöhung der Kraftstoffpreise wüteten.

Damals verurteilte der US-Finanzminister Steven Mnuchin die iranische Regierung für die Zensur von Informationen, die iranische Bürger online einsehen könnten, und erklärte, dass "die iranische Führung weiß, dass ein freies und offenes Internet ihre Unrechtmäßigkeit aufdeckt, weshalb sie versucht, den Internetzugang zu zensieren, um Anti-Regime-Proteste zu unterdrücken".

Die Iraner seien böse, sagte der für die Wirtschaftssanktionen zuständige US-Regierungsbeamte, weil sie das, was ihre Bürger in der internationalen Presse lesen könnten, einschränkten.

Unsere Regierung würde das nie tun ... oder?

Falsch. Gestern hat die US-Regierung die staatliche iranische Nachrichtenagentur FARS unter Berufung auf die US-Sanktionen gegen das Land vollständig aus dem Internet genommen.

Das bedeutet, dass der iranische Nachrichtendienst von der Regierung der Vereinigten Staaten zensiert wird und dass die Amerikaner deshalb von diesem ausländischen Medienkanal nichts mehr sehen können.

Genau das, was Mnuchin dem Iran im November vorgeworfen hat.

Zerohedge schreibt, "wie Irans PressTV weiter darüber berichtet":

die Nachrichtenagentur teilte mit, sie habe eine E-Mail von der Serverfirma erhalten, in der ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass die Blockade auf eine Anordnung des Office of Foreign Assets Control (OFAC) des Finanzministeriums und ihre Aufnahme in die Liste der Specially Designated Nationals (SDN) zurückzuführen sei.

Die Agentur fügte ihrem Beitrag einen Screenshot ihrer Website mit der Meldung "www.farsnews.com's server IP address could not be found" bei.

Diese jüngste US-Zensur der iranischen Medien ist nichts Neues. Das iranische PressTV wurde aus YouTube und anderen sozialen Medien der USA entfernt, wobei "US-Sanktionen gegen den Iran" als Grund angegeben wurde.

Die Amerikaner dürfen die iranische Perspektive auf den Nahen Osten nicht sehen, weil die Bomber des Regierungsbezirks und ihre Chefs im militärisch-industriellen Komplex davon abhängen, dass es ihnen gelingt, alle Perser zu dämonisieren, damit die Amerikaner ihre Vernichtung in einem weiteren von den Neokonservativen herbeigeführten Krieg akzeptieren. Wenn es den Amerikanern erlaubt wäre, die iranische Perspektive zu sehen, könnten sie das Gemetzel nicht so unterstützen, das die Neokonservativen aushecken.

Das Fazit ist: Die US-Regierung führt die Einschränkung der Medien von außen als Beweis für die böse Natur der iranischen Regierung an, während sie sich gleichzeitig bemüht, den Zugang amerikanischer Bürger zu iranischen Medien zu beschränken.

Diese Heuchelei ist nicht mehr zu überbieten.

 
     
  erschienen am 26. Januar 2020 auf > Ron Paul Institute for Peace and Prosperity > Artikel  
  Archiv > Artikel von Daniel McAdams auf antikrieg.com  
  > Venezuela - ein Paradoxon der Stabilität?  
  > "Das Ground Zero-Modell" - Vortrag von Heinz Pommer über 9/11  
 

"Wie kann in einem gesunden Volkskörper überhaupt die Möglichkeit zu solchen Verbrechen wie 9/11 entstehen? Die Antwort, die ich Ihnen auf diese Frage geben möchte, ist ernüchternd: in einem gesunden Volkskörper kann ein solches Verbrechen nicht entstehen."

 
Antikrieg - Dossiers:
Syrien Israel Jemen Libyen Korea Ukraine

WikiLeaks

Einige Lesetips aus dem Archiv:
  Mark Twain - Die Moro-„Schlacht“
  Paul Tritschler - Wie Krieg jeden entmenschlicht, mit dem er in Berührung kommt
  Andrew J. Bacevich - Die Kunst, das Gedächtnis zu formen
  Ben Norton - Bericht des britischen Parlaments führt aus, wie der NATO-Krieg 2011 gegen Libyen auf Lügen basierte
  Paul Craig Roberts - Die gesamte westliche Welt lebt in kognitiver Dissonanz
  Jonathan Cook - Die vorgetäuschte Welt der Konzernmedien
  John V. Walsh - Warum sind Russland und China (und der Iran) vorrangige Feinde der herrschenden Elite der Vereinigten Staaten von Amerika?
  Jonathan Turley - Das Große Geld hinter dem Krieg: der militärisch-industrielle Komplex
  Paul Craig Roberts - Die Neuversklavung der Völker des Westens
  Stephen Kinzer - Amerikas Staatsstreich im Schneckentempo
  John Horgan - Warum Töten Soldaten Spaß macht 
  Klaus Madersbacher - Seuchen
  Klaus Madersbacher - Hässliche Bilder
  John Philpot - Versagen des Internationalen Rechts und der Menschenrechtsinstitutionen: Palästina, Syrien und Irak im Jahr 2014
  Marjorie Cohn - Menschenrechtsgeheuchel: USA kritisieren Kuba
  Joy Gordon - Die Vereinigten Staaten von Amerika sind verantwortlich für den Verlust von Menschenleben durch die Irak-Sanktionen
  Mark Danner - US-Folter: Stimmen von dunklen Orten
 
     
  Die Politik der Europäischen Union gegenüber Syrien ist nicht nur scheinheilig, zynisch und menschenverachtend, sie ist ein Verbrechen gegen den Frieden. Das wird etwa durch einen durchgesickerten UNO-Bericht (>>> LINK) bestätigt (von dem Sie nicht viel hören werden ...), siehe auch den vor kurzem erschienenen Bericht der US-Abgeordneten Tulsi Gabbard (LINK) und das Interview mit dem niederländischen Pater Daniel Maes (LINK)! In dem Artikel "In Syrien hungert jeder Dritte (LINK)" finden Sie neuere Informationen. Der Bericht des Welternährungsprogramms der UNO (LINK) spricht Bände und kann daher dem breiten Medienpublikum wohl auch nicht zugemutet werden. Weitere Neuigkeiten über dieses Musterstück barbarischer Politik finden Sie >>> HIER.

Das ist die Politik der Europäischen Union, die offenbar von bestimmten Interessengruppen gelenkt wird und sich aufführt wie die Vereinigte Kolonialverwaltung der europäischen Ex-Kolonialmächte. Warum unsere politischen Vertreter nicht gegen diese kranke und abwegige, für keinen vernünftigen Menschen nachvollziehbare Politik auftreten, fragen Sie diese am besten selbst!

 
> Appell der syrischen Kirchenführer im Juni 2016 (!): Die Sanktionen der Europäischen Union gegen Syrien und die Syrer sind unverzüglich aufzuheben! (LINK) <
     
 
 
  Im ARCHIV finden Sie immer interessante Artikel!  
  Die Weiterverbreitung der Texte auf dieser Website ist durchaus erwünscht. In diesem Fall bitte die Angabe der Webadresse www.antikrieg.com nicht zu vergessen!  
  <<< Inhalt