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Libanesischer
Präsident: Premierminister von Saudi-Arabien entführt Es
heißt, dass die Saudis hoffen, Hariri durch seinen
Bruder zu ersetzen
Jason Ditz
Die
libanesischen Amtsträger scheinen sich in der Frage des
Besuchs von Premierminister Saad Hariri in Saudi-Arabien
einig zu sein, wobei Präsident Michael Aoun am
Wochenende bestätigt hat, dass Hariri entführt wurde,
und von den Saudis seine Immunität einfordert.
Nachdem
Details über Hariris Reise und seinen überraschenden
Rücktritt auftauchen, ist nicht klar, warum es in den
Berichten so viel Unklarheit gab. Während ausländische
Führer am Flughafen normalerweise von einer königlichen
Delegation empfangen werden, kam Hariri in Saudi-Arabien
an, wo nur Sicherheitskräfte auf ihn warteten. Sie
beschlagnahmten sein Telefon und setzten seinen
angekündigten Rücktritt am nächsten Tag im saudischen
staatlichen Fernsehen an.
Sogar
Hariris Entscheidung, nach Saudi-Arabien zu reisen,
erweckte einen verdächtigen Eindruck, wobei die Beamten
sagen, daß er vom saudischen König
"vorgeladen" wurde. Er sollte sich mit dem
Kronprinzen treffen. Stattdessen wurde ihm eine
Rücktrittsrede zum Vorlesen in die Hand gedrückt.
Es heißt,
die Saudis seien zunehmend wütend auf Hariri geworden,
weil er sich nicht bereit erklärt habe, die Hisbollah zu
"konfrontieren", die als schiitische
Regierungspartei eine politische Macht im Libanon
darstellt. Die Saudis sehen darin ein Zeichen der
Schwäche, auch wenn Hariri es offenbar abgelehnt hat,
mehr politische Unsicherheit zu riskieren.
Die Saudis
sind bestrebt, Hariri durch seinen älteren Bruder Bahaa
zu ersetzen, den sie für unterwürfiger gegenüber dem
saudischen Königshaus halten. Bahaa Hariri war bereits
in Saudi-Arabien, als diese totale Verwirrung anfing, und
es wird von der Familie berichtet, dass saudische Beamte
den Rest der Hariri-Familie gebeten haben, nach
Saudi-Arabien zu kommen, um Bahaa Treue zu schwören.
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