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Den
Sassenachs große Angst einjagen Eric S. Margolis
Ach, die Sassenachs (Engländer) sind groß im ständigen Herumjammern. Immer wieder stehen die Schotten gern auf und jagen den Sassenachs große Angst ein. Nächste Woche drohen sie damit, ihre Union mit England und Wales zu zerbrechen, die seit 1707 existiert. Es könnte sein, dass es kein Vereinigtes Königreich mehr gibt. Gut für diese wilden Schotten! Wenn Schottland unabhängig wird, wird Britannien ein Schatten seines ehemaligen geschrumpften Selbst sein, ohne Erdöl, ohne imperiale Ansprüche und ohne einen guten Teil seiner Arroganz. Bei Gott, die verhassten Franzosen werden stärker sein als England. Die Briten waren Spezialisten für das Aufbrechen von Ländern: Burma, China, Indien, Südafrika, Nigeria, Sudan, Quebec, das Ottomanische Reich, Iran und viele weitere. Wenn die Schotten aus dem Vereinigten Königreich ausziehen, werden viele dieser Länder süße Gefühle der Rache genießen. Die Iren, die Jahrhunderte lang unter dem Stiefel der britischen Herrschaft gelitten haben, werden endlich ihre Genugtuung haben. Schottland hat nur 5 Millionen Einwohner, aber was für ein bemerkenswertes Volk die sind, und was für eine Geschichte! Die ersten im Krieg, wurden die wilden Hochlandregimenter mit militärischen Ehren überhäuft. Die ersten in Industrie, Wissenschaft, Wirtschaft und der Aufklärung. Schottlands Hauptstadt Edinburgh wurde zu Recht als das Athen des Nordens bezeichnet. Schotten brachten Handel und Kultur nach Nordamerika, in die West Indies und nach Australien. Ihre Soldaten dienten den französischen Königen. Warum sollte nun ein offenkundig praktisches, klar denkendes Volk wie die Schotten das Vereinigte Königreich verlassen und sich in eine unsiche Zukunft begeben, die finanzielle Krisen und politische Isolation bringen könnte? Britannien sagt, es würde den Schotten nicht erlauben, das Pfund Sterling als Währung zu benützen, Subventionen aus London werden eingestellt. Das Erdöl in Schottlands Gewässern hat seinen Höhepunkt überschritten und könnte sich im Abschwung befinden. Sein Anteil an Britanniens aufgeblähten Schulden beträgt geschätzte 143 Milliarden Pfund. Wahrscheinlich werden fast die Hälfte der Schotten dafür stimmen, im Vereinigten Königreich zu bleiben. Aber Schotten sind ein außergewöhnlich stolzes Volk, dessen Geschichte in die Zeit der Römer zurück reicht. Ihr Mut im Kampf gegen britische Versuche, Schottland zu unterjochen, ist legendär. 1707 optierte Schottlands herrschende Elite gegen die Wünsche der meisten Bürger für die Union mit Großbritannien. Der Grund dafür war wirklich erbärmlich: die schottische Elite hatte einen Großteil ihres Reichtums in das waghalsige Unternehmen gesteckt, Panamas enges Darien-Hindernis zu einer Handelsverbindung auszubauen. Das Unternehmen ging schief, wie später im Jahr 1881 der erste Anlauf für einen Panamakanal durch Frankreich. Die finanziellen Verluste in Schottland waren groß. Da kamen die Briten und boten geschickt an, der herschenden Klasse Schottlands die Verluste zu ersetzen, wenn sie für eine Union mit Britannien stimmt. London versprach den Schotten auch Handelszugang zu seinen reichen Kolonien. Und so wurde der Handel abgeschlossen. Schottlands Dichterfürst Robert Burns schrieb: Wir werden gekauft und verkauft für englisches Gold. Die durchschnittlichen Schotten hegen einen tiefen historischen Groll gegen Londons herrschende Klasse, die wie ihre Kollegen in Washington jegliche Beziehung zu den einfachen Menschen und örtlichen Angelegenheiten verloren hat. Stolze Schotten haben es satt, von Britanniens erhabener Elite hochnäsig behandelt oder einfach ignoriert zu werden, die sie als unverbesserlich arrogant und inkompetent betrachten. Besser in der Hölle regieren als im Himmel dienen, schrieb John Milton in Paradise Lost. Viele Schotten teilen diese Ansicht. Traditionell nach links tendierend haben die Schotten der Premierministerin Margaret Thatcher nie verziehen, dass sie einen großen Teil der alten Schwerindustrie und des Bergbaus ihres Landes ausgelöscht hat, welche viele gute Arbeitsplätze geboten haben, wenn sie auch ineffizient waren. Viele wollen Vergeltung. Interessanterweise würde ein unabhängiges Schottland nicht, wie die Briten warnen, ins Nichts abtreiben. Die Schotten könnten der Europäischen Union beitreten und ihre engen Beziehungen zu Frankreich wieder aufnehmen. Britannien würde seine Stützpunkte für seine Atom-Unterseeboote in Schottland verlieren und wäre gezwungen, diese weiter südlich zu verlegen. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind überhaupt nicht glücklich, wenn sie sehen, wie ihr treuer britischer Satrap von den Schotten flachgelegt wird. Wenn die Schotten auf neue Erdöl- oder Erdgasfelder in der Nordsee stoßen, werden die Briten außer sich sein vor Wut. Unabhängigkeit für Schottland ist mehr eine emotionale als eine praktische Angelegenheit. Zum Teufel mit den Erbsenzählern und herausgeputzten Politikern in London! Schärft die Schwerter und her mit dem Whisky! Die Geister von Robert the Bruce und William Wallace erheben sich. |
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erschienen am 13. September 2014 auf > www.ericmargolis.com | ||||||||||||||||||
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