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Spekulationen
über unmittelbar bevorstehenden
Terroranschlag wuchern Praktisch keine Einzelheiten bekanntgegeben, Analysten verlegen sich aufs Raten Jason Ditz
Einige Tage extrem unspezifischer Warnungen vor einem terroristischen Anschlag, der irgendwo auf dem Planeten unmittelbar bevorstehen könnte und möglicherweise einige Verbindungen zu der arabischen Halbinsel aufweist, entbehren noch immer jeglicher realer Einzelheiten. Eine Handvoll Kongressleute, alle Befürworter des Überwachungsstaates, behaupten, einiges von den Geheimdienstinformationen gesehen zuhaben. Als Unterstützer von geheimen Operationen der Regierung haben sie allerdings nichts weitergesagt, und sagten das wohl nur, um damit anzugeben, dass sie auch zum inneren Kreis der Wissenden gehören. Das hat Analysten zu einem Haufen wilder Spekulation darüber verführt, worum es sich bei dem Anschlag handeln könnte. Juan Zarate, Analyst bei CBS, ein ehemaliger Regierungsmann der Ära Bush, brachte zwei ausgeprägte Versionen heraus, von denen eine oder beide zutreffen könnten. Zarate verglich fürs erste den Anschlag mit den terroristischen Attacken 2010 in Europa - und falls Leser sich an diese bedeutenden Attacken nicht erinnern, dann deshalb, weil sie nie wirklich stattgefunden haben. Diese Attacken wurden im Nachhinein als vereitelt bekanntgegeben, und Vertreter der Administration versuchten zu behaupten, dass das Vereiteln etwas mit Drohnenangriffen zu tun hatte. Darüber hinaus gab Zarate einen völlig eigenständigen Anschlag zum Besten, der vom Bombenmacher Ibrahim Hassan al-Asiri von al-Qaeda auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) stammt, der ursprünglich als im Zug der Ermordung des Bürgers der Vereinigten Staaten von Amerika Anwar Awlaki getötet berichtet wurde. Das war offensichtlich unwahr und Asiri wurde nur ins Spiel gebracht, um die Ermordung Awlakis in einem vagen Terrorbezug erscheinen zu lassen. Das nächste Mal kam Asiri in die Nachrichten, als Regierungsvertreter behaupteten, Dokumente entdeckt zu haben, die zeigten, dass er daran arbeitete, chirurgisch Bomben in Attentäter zu implantieren. Asiri war der mutmassliche Erfinder des Unterhosenbombenanschlags zu Weihnachten 2009, in dessen Verlauf ein Nigerianer mit einer in seine Unterhose eingenähten Bombe schlimme Brandwunden an seinen Genitalien erlitt, aber sonst kaum einen oder gar keinen Schaden anrichtete. Obwohl sein wichtigster wirklicher Anschlag danebenging und die anderen angeblichen Anschläge nie passierten, mutmasst Zarate, dass Asiri beteiligt sein könnte, weil er den Ruf hat, ein wirklicher Bombenzauberer zu sein. Und wenn dieser gewaltige, unmittelbar bevorstehende Anschlag auch keinen Haufen Bohnen wert ist, ist der FDD-Analyst Thomas Jocelyn überzeugt, dass er eine Bedrohung für alle Zeiten bleiben wird, weil al-Qaeda Pläne nicht aufgibt, auch wenn sie sie zeitweise verwerfen muss. Auch CNN ergriff zum Thema Anschlag das Wort, indem es behauptete, alles gewusst zu haben, was in den letzten Tagen an die Öffentlichkeit durchgesickert war, sich aber bereit erklärt habe, das bis jetzt geheim zu halten. Interessanterweise ist das, was von damals bis jetzt bekannt geworden ist, so gut wie von keinerlei Bedeutung. Um also das zusammenzufassen, von dem wir glauben, dass wir es wissen könnten: es könnte oder könnte auch keinen unmittelbar bevorstehenden Angriff irgendwo auf dem Planeten Erde geben, und wenn es keinen gibt, dann beweist das nur, dass es irgendwann in der Zukunft in dem gleichen völlig unbekannten Winkel des Erdballs einen geben wird, bei dem die selben ebenfalls völlig unbekannten Taktiken zur Anwendung kommen werden. |
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erschienen am 5. August 2013 auf > www.antiwar.com > Artikel | ||||||||||||||||||
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