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  Überwachungsstaat: PRISM*-Überwachung praktisch aller Amerikaner durch NSA 

NSA saugt täglich Milliarden Dateien auf

Jason Ditz  

 

Jeder Tag bringt weitere Enthüllungen über die erschreckend grossflächige Überwachung der Amerikaner und in der Tat der meisten anderen durch die NSA (Nationale Sicherheitsbehörde). Der Tag begann mit einem Bericht von Declan McCullagh, der besagte, dass es angesichts fehlender Beweise für das Gegenteil keinen Grund gebe zur Annahme, dass die NSA ‚direkten Zugang’ zu den Servern der PRISM-Firmen habe.

Wie so oft in Fällen, in denen Optimismus oder zumindest die Hoffnung aufkommt, dass unsere schlimmsten Befürchtungen doch nicht in Erfüllung gehen, veröffentlichte The Guardian ein weiteres Stück des Puzzle, einen weiteren Schnappschuss aus der „Top Secret“ Powerpoint Präsentation über PRISM, welches bestätigt, dass der direkte Zugang zu dem Bereich nicht nur Kernpunkt der ganzen Geschichte ist, sondern dass auch der Teil des Systems, von dem man gehofft hatte, er sei auf einen ‚indirekten“ Zugang beschränkt, ein ganzes eigenständiges System von zusätzlichen Überwachungsmöglichkeiten bildet, über das die NSA ebenfalls verfügt. Sie haben also alles im Griff und spionieren gnadenlos.  

Dann gibt es noch „Boundless Informant,“ die jüngste Neusprech-Bezeichnung in einer wachsenden Sammlung von NSA-„Diensten.“ Dieser hat die Aufgabe, den Überblick darüber zu bewahren, wieviele Daten die NSA in ihrem sich ausweitenden Krieg gegen den Privatbereich hereinbringt.  

Wie üblich ist die Antwort erschreckend trostlos, denn aus den Veröffentlichungen des Guardian ergibt sich, dass die NSA in einem Zeitraum von 30 Tagen im März weltweit 97 Milliarden Stück „Information“ gesammelt hat, darunter einige Milliarden direkt aus den Vereinigten Staaten von Amerika.

Das alles bringt verschiedene Dinge ans Licht, unter anderem dass Google, Facebook usw. schlicht und einfach gelogen haben, sie hätten der NSA keinen „direkten Zugang“ gegeben, dass die Obama-Administration gelogen hat und weiterhin lügt, dass sie nicht hunderte Millionen Amerikaner ganz routinemässig ausspioniert, und dass es keine Spekulation bezüglich des Eindringens der Regierung in unseren persönlichen Bereich gibt, die im Vergleich mit der Realität nicht blass erscheint.

Die ganze Geschichte scheint sehr dem Interesse der Obama-Administration zuwiderzulaufen, der es allerdings recht gut geht, da ihre geheimen Gesetze und unkontrollierten Machtpositionen völlig sicher sind, obwohl jetzt die Öffentlichkeit darüber im Bild ist, wie schlimm gegen ihren persönlichen Bereich und gegen ihre Ehrsamkeit verstossen wird. Regierungsvertreter beschränken sich darauf, der Presse mit den Fäusten zu drohen, da sie den Menschen mit der Wahrheit die Augen geöffnet hat, und damit zu drohen, Whistleblowers zu verfolgen, die im Gegensatz zu den vielen öffentlichen Beamten, denen diese ungeheuerliche Politik bekannt gewesen sein dürfte, sich verpflichtet fühlten, dagegen aufzutreten.  

 
  * PRISM steht für „Planning Tool for Integration, Synchronization and Management“ (Planungswerkzeug für Integration, Synchronisierung und Verwaltung von Ressourcen) und ist ein „Datenwerkzeug“ zur Sammlung und Verwertung von „fremder Information,“ die über amerikanische Server läuft.  
     
  erschienen am 8. Juni 2013 auf > www.antiwar.com > Artikel  
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