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Italien verlangt sofortiges Ende des Krieges gegen Libyen

Vertreter der Regierung Frankreichs schimpfen Italien wegen „Zeichen von Schwäche” und bestehen auf weiterer Eskalation

Jason Ditz

Der Krieg gegen Libyen war für einige NATO-Mitgliedsstaaten äußerst umstritten, und Vertreter der Vereinigten Staaten von Amerika haben ein paar Länder ins Visier genommen, darunter Deutschland und Polen, die sich ohne Umschweife weigerten mitzumachen. Aber die Opposition scheint zu wachsen.

Jetzt ist es ein Schlüsselteilnehmer an den Kampfhandlungen, Italien, das sich aus dem Krieg zurückzieht. Der italienische Außenminister Franco Frattini berief sich auf vor kurzem durchgeführte NATO-Luftüberfälle im Bereich von Tripoli, bei denen die NATO eine große Anzahl von Zivilisten tötete, und forderte ein sofortiges Ende des Krieges und die Einrichtung von Korridoren, um humanitäre Hilfe in das Land bringen zu können. 

Was eine verärgerte Verurteilung durch eine Reihe von Funktionären nach sich zog, für die die Weiterführung des drei Monate alten Krieges wirklich von großer Bedeutung ist. Der Generalsekretär der NATO Anders Fogh Rasmussen versprach, dass der Krieg weitergeführt würde, ohne Italien besonders zu erwähnen.

Vertreter des französischen Außenministeriums äußerten sich direkter und feindlicher zu Frattinis Forderung, nachdem Frankreich der dringendste Befürworter des Konflikts war. Sie verurteilten den Ruf nach humanitärer Hilfe als „Zeichen der Schwäche“ und behaupteten steif und fest, dass vor zwei Wochen alle „einig“ waren in ihrer Zustimmung zur Eskalation, und dass diese fortgesetzt werden muss.

Obwohl der Krieg ohne Italiens direkte Beteiligung fortgesetzt werden kann und sicher auch wird, werden doch viele Angriffe von italienischem Boden aus unternommen. Wenn die italienische Regierung es ernst meint mit der Beendigung des Konflikts, könnte sie dessen weitere Fortführung für den Rest der Allianz extrem unbequem machen, indem sie diese aus den Flughäfen im Süden hinauswirft. 

 
     
  erschienen am 22. Juni 2011 auf > www.antiwar.com > Artikel  
  s. dazu > Jean-Paul Pougala - Die Lügen hinter dem Krieg des Westens gegen Libyen  
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