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David Rohdes
Erkenntnisse über die Motivation der Taliban Glenn Greenwald David Rohde von der New York Times schreibt über die sieben Monate, in denen er als Geisel von einer Gruppe extremistischer Taliban in Afghanistan und Pakistan festgehalten wurde und berichtet über seine Beobachtungen darüber, was diese motiviert:
Es sieht so aus, als führe unser Abwurf von Bomben auf islamische Länder oder Angriffe Israels auf Palästinenser zu antiamerikanischem Hass und Gewaltbereitschaft unter Muslims. Dasselbe geschieht, wenn wir Muslims ohne Anklage in Orte wie Guantánamo und Bagram sperren. Man stelle sich so etwas vor! Man erinnere sich, wie in Lawrence Wrights The Looming Tower beschrieben wird, was den Rädelsführer des 9/11 Mohammed Atta dazu brachte, sich zu einer Selbstmordaktion zu entschließen, wie von Juan Cole während des israelischen Überfalls auf Gaza beschrieben wird:
Diese Frage könnte und sollte man sich jedes Mal stellen, wenn die Vereinigten Staaten von Amerika oder Israel einen militärischen Schlag führen, der muslimische Zivilisten tötet, oder, wenn wir schon dabei sind, an jedem Tag, den wir in einem muslimischen Land Krieg führen. Rohde schreibt weiter, was diese Taliban motiviert:
Eines der Tabuthemen in den amerikanischen Medien ist, wie die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika routinemäßig die Grundsätze verletzt, für die wir eintreten, und die wir dem Rest der Welt aufs Auge zu drücken versuchen. Wir foltern systematisch Moslems, vertuschen das dann und schützen unsere Folterknechte, während wir über Verantwortlichkeit und die Herrschaft des Rechts predigen; wir verurteilen das Fehlen ordentlicher Gerichtsverfahren und betreiben und expandieren gesetzwidrige Inhaftierungssysteme für Moslems; wir fordern die Einhaltung von UNO-Bestimmungen und Internationalem Recht, während wir Untersuchungen von UN-Berichten über von unseren Verbündeten begangenen Kriegsverbrechen und mögliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit blockieren; wir sind richtigerweise gegen Aggression, während wir gleichzeitig zahlreiche Länder okkupieren, während wir drohen, noch mehr anzugreifen, und Länder wie Israel bis an die Zähne bewaffnen, um weitere Überfälle zu verüben, usw. usw. Aufgrund der Vermeidung solcher Themen durch die Medien machen sich viele Amerikaner keine besonderen Gedanken über die große Kluft zwischen dem, was wir von uns behaupten und dem, was wir tun. Aber der große Teil der restlichen Welt und ganz bestimmt die muslimische Welt sieht diese Diskrepanz sehr klar, oft aus nächster Nähe. Das ist es, was wirklich zählt für die radikal verschiedenen, sogar unversöhnlichen Auffassungen, die Amerikaner und so viele Menschen im Rest der Welt darüber haben, wer wir sind und was wir tun (Warum hassen sie uns?). Überrascht es wirklich, dass junge Taliban-Kämpfer, die seit acht Jahren von einer fremden Okkupationsarmee und einem gesetzwidrigen Gefängnissystem umgeben sind, auf diese Dinge fixiert sind und dadurch radikalisiert werden? Sollte uns das nicht zum Nachdenken darüber bewegen, ob wir mit diesen Dinge aufhören sollten, nachdem sie nur das Problem verschlimmern, das zu lösen wir behaupten? Zum Schluss beschreibt Rohde seine Behandlung in den Händen der Taliban in den sieben Monaten seiner Gefangenschaft:
Rohde führt aus, dass die Taliban automatisch annehmen, das Journalisten besonders amerikanische Journalisten Spione sind. Trotz dieser Annahme vollzogen die Taliban nie an ihm die Wasserfolter (Waterboarding), hängten ihn nie nackt in einen kalten Raum, um Unterkühlung herbeizuführen, stopften ihn nie zur Strafe in eine sargähnliche Kiste, versagten ihm nie den Schlaf bis zum Punkt schwerer Disorientierung, sondern hielten sich statt dessen an ihr Gebot, das die gute Behandlung von Gefangenen verlangte. Wir möchten vielleicht darüber nachdenken, was das über uns aussagt. Dass viele Taliban unmenschliche, brutale und barbarische Extremisten sind, unterstreicht das nur.
Fortsetzung: von Bryan Bender, The Boston Globe, 9. Oktober 2009
Eines der erstaunlichsten propagandistischen Kunststücke ist, wie wir mit Menschen umgehen, die in einem Land leben, das wir überfallen, bombardieren und okkupieren und die gegen uns kämpfen, weil wir das tun und diese als Terroristen hinstellen und dadurch rechtfertigen, ihr Land weiterhin zu bombardieren und zu besetzen (Wir müssen bleiben, um die Terroristen zu bekämpfen das sind die Menschen, die uns bekämpfen, weil wir bleiben).
Fortsetzung II: Der zweite Teil von Rohdes Geschichte ist jetzt erhältlich, in der er die ersten paar Wochen beschreibt, nachdem er nach Pakistan gebracht worden war, und hier finden wir folgendes:
Man beachte, wie gerade die Politik, die im Namen der Bekämpfung des Terrorismus betrieben wird, das Problem verschärft. Man beachte auch die tiefe Kluft zwischen der Auffassung der Amerikaner von der Vorgangsweise der Vereinigten Staaten von Amerika (das sind nur Fehltritte) und dem, als was der größte Teil des Restes der Welt sie sieht, besonders die Menschen, die davon betroffen sind. |
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erschienen am 18. Oktober 2009 in > Salon.com > http://www.salon.com/opinion/greenwald/2009/10/18/rohde/index.html | ||||||||||||||||||
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