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  Israelische Polizei verhaftete hunderte Kriegsgegner  

Sobald Israel seinen Krieg gegen den Gazastreifen begonnen hatte stellte sich sogleich heraus, dass die lange ausgestoßene und mit Misstrauen behaftete arabische Minderheit wegen ihrer Opposition gegen die Angriffe als Verräter betrachtet werden würde. 

Laut dem israelischen Polizeisprecher Mickey Rosenfeld wurden in Israel rund 763 Kriegsgegner wegen Störung der öffentlichen Ruhe verhaftet, die weit überwiegende Mehrheit davon Araber. Er sagte weiters, dass Dutzende anderer schon verhaftet worden waren, ehe es zu Protesten gekommen war und „rechtzeitig gewarnt worden seien, keine Probleme zu machen.“  

Der Krieg war weithin beliebt in Israel, wo eifrige Beobachter mit ihren Familien zur Grenze nach Gaza fuhren, um die Angriffe zu beobachten und Aufnahmen zu machen, dass öffentliche Opposition dagegen leicht Unannehmlichkeiten nach sich ziehen konnte. Araber riskierten dabei, als Verräter hingestellt zu werden.

Nachdem die antiarabische Stimmung während des Krieges weiter eskaliert war, konnte die israelische Rechte ein Ziel erreichen, das sie schon seit Monaten angestrebt hatte: das Verbot der beiden arabischen Parteien, die in der israelischen Knesset vertreten waren. Dagegen gibt es zwar Widerstand und der israelische oberste Gerichtshof könnte das Verbot aufheben, aber bereits dieser Versuch hinterlässt einen schlechten Geschmack bei vielen Arabern.

Der israelisch-arabische Parlamentsabgeordnete Ahmed Tibi beklagte sich in der heutigen Anhörung vor dem obersten Gerichtshof, dass in einer Zeit, in der Amerika einen schwarzen Präsidenten angelobt, Israels arabische Minderheit (die einen größeren prozentuellen Anteil an der Bevölkerung ausmacht als die Schwarzen in den Vereinigten Staaten von Amerika) sogar von den Wahlen ausgeschlossen wird.

Der Yisrael Beiteinu-Führer Avigdor Lieberman, der das Verbot maßgeblich betrieben hatte, warnte den Gerichtshof, den Beschluss der Knesset aufzuheben und stellte in Aussicht, diese könnte den arabischen Abgeordneten die Staatsbürgerschaft entziehen, um sie an einer neuerlichen Kandidatur zu hindern. Lieberman sagte, nach seiner Meinung „müssen wir einige arabische Abgeordnete so behandeln wie wir Hamas behandelt haben.“

 
  erschienen auf www.antiwar.com am 20.1.2009 > http://news.antiwar.com/2009/01/20/israels-crackdown-on-war-opposition-alienates-arab-citizens/  
     
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